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KW 7,0t gl (6×6) KHD Jupiter, Typ 178 D 15A 

Variante 9: Jost-Aufsattelkupplung und Vorbauseilwinde

von Hauke Ahrendt (1:35 Elite Models)

Fahrzeug mit taktischem Zeichen des Luftwaffenversorgungsregiment 1, Erding
Fahrzeug mit taktischem Zeichen des Luftwaffenversorgungsregiment 1, Erding

Das Vorbild

Ab 1960 kam der aus dem Uranus entwickelte Jupiter als Lkw 7t gl mit 6x6 Allradantrieb zur Auslieferung und löste den A6500 4x4 ab. Mit dem Jahr 1961 wurde die Fertigung auf den neuen 12,6l-Vielstoffmotor F8L714A mit 178 PS umgerüstet. Die Reichweite lag bei 420 km, die Höchstgeschwindigkeit  betrug 74 km/h. Im Rahmen dieser Umstellung wurde die Bezeichnungsweise durch Magirus geändert, so dass nun auch die Motorleistung Teil der Typbezeichnung wurde. 

Diese Jupiter-Fahrzeuge gab es in verschiedenen Funktionsausführungen. Die Beschaffung des Jupiter endete 1967 mit einer Stückzahl von ca. 7.800.  Je nach Ausführung waren die Fahrzeuge noch bis in die 2000er im Einsatz, zu den letzen ihrer Art gehörten die Kranwagen (bis 2003) und die TLF (bis 2004 und länger).

KW 7,0t gl (6×6) KHD Jupiter, Typ 178 D 15A 

Von den Sattelzugmaschinen gab es drei Varianten, die alle bei der Luftwaffe eingesetzt wurden. Für eine Verwendung im Heer habe ich bisher nur den Einsatz der Variante 10 in den vier Heeres-Raketenartilleriebataillonen der 3  Korps und der 6. PzGrenDiv bei dem Raketensystem MGM-29 Sergeant gefunden:

  • Variante 8: Zugmaschine, Sattel-, 7t, Jupiter 6x6 mit Jost-Aufsattelkupplung, ohne Winde
  • Variante 9: Zugmaschine, Sattel-, 7t, Jupiter 6x6 mit Jost-Aufsattelkupplung, mit Winde
  • Variante 10: Zugmaschine, Sattel-, 7t, Jupiter 6x6 mit TEHA-Aufsattelkupplung, mit Winde

Die Sattelzugmaschinen sowie die meisten anderen Funktions-Varianten des Jupiter 6x6 nutzten den kürzeren Radstand von 3.760 mm. In allen Jupiter-Varianten  betrug der Abstand der hinteren beiden Achsen zueinander 1.280 mm. Den längeren Achsabstand von 4.160 mm hatten die Jupiter mit Pritsche (Variante 1 bis 4), die Variante 16 (Flachbett-Kipper und Beladekran für Brückengerät) und das Basischassis für LARS 1. 

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Die Variante 10 wurde von 1962 bis zur Ablösung durch das LANCE-System 1977 für die Sattelauflieger des Raketensystems Sergeant verwendet. Die hier verwendeten Ausflieger mit der Abschussvorrichtung waren US-Typen-basiert, daher war die TEHA-Sattelkuppling erforderlich. Ab 1971 wurden diese Fahrzeugen auch bei den Luftwaffen-Flugkörpergeschwadern 1 und 2 mit den Pershing 1a-Flugkörpern verwendet und lösten im Rahmen der Umrüstung von Pershing 1 auf 1a die bisherigen Ketten-basierten Transport- und Startfahrzeuge M474 ab. Wegen der auch hier genutzten US-Sattelauflieger hatten diese Fahrzeuge weiterhin eine entsprechende TEHA-Aufsattelkupplung. Die Sattelzugmaschinen mit TEHA-Kupplung hatten ausnahmslos eine Vorbauseilwinde.

Letzte Einsätze der Variante 10 sind in der UN-Mission in Somalia dokumentiert, bei denen auch viele US-Auflieger berwegt wurden. 

Die Fahrzeuge mit Jost-Aufsattelkupplung wurden in der Bundeswehr bei den Luftwaffen-Versorgungsregimentern verwendet. Auffällig war in diesem Zusammenhang der extrem lang aussehende 12t-Pritschenauflieger, Typbezeichnung P327/602 des Herstellers Bumhardt. Dieser Auflieger wurde zum Transport von Starfighter-Rümpfen verwendet. 

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Bis zu den 90ern wurden die meisten Jupiter-Sattelzugmaschinen aus der Nutzung genommen. Ob es ein direktes Nachfolgemuster gab, kann ich nicht sagen.

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Das Modell

Das Modell war im Wesentlichen wieder gut gegossen, das beschränkt dann die Bauzeit auf 2-3 Tage. Die schwankende Qualität bei Elite lässt erst mit dem Öffnen des Kartons eine Prognose zu, wie lange man voraussichtlich für den Bau braucht.

Die vordere Stoßstange muss angepasst werden. Im Bausatz ist die Stoßstange des Kranwagens mit Auflastung von 4 auf 5,5t enthalten, die zur Montage der Kontergewichte umgerüstet wurde. Die hat an anderen Varianten des Jupiter natürlich nichts zu suchen. Der Umbau ist aber kein Hexenwerk.

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Auch geändert werden mussten die Halterungen der hinteren Radabdeckungen, und der einzelne Benzin/Wasserkanister, da die Anordnung bei Elite nicht korrekt ist. Weiterhin liegen merkwürdiger Weise diesem Jupiter-Bausatz falsche Bremskeile bei, alle anderen zuletzt gebauten Jupiter-Bausätze hatten die richtigen Keile. Ich hab die Falschen erstmal trotzdem genutzt, weil ich nichts anderes hatte. Man tut gut daran, sich Vorbildfotos vor dem Bau bereit zu legen. 

Damit ist nun meine Jupiter-Reihe auch abgeschlossen, da es bei Elite keine weiteren Bausätze gibt. Den dazu passenden langen 12t-Sattelauflieger werde ich wohl schon alleine aus Platzgründen nicht mehr beschaffen, aber über 140€ für einen Anhänger, auch wenn er lang ist, sind ja auch nicht geschenkt. 

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Lackierung

Ich habe hier eine etwas verwitterte gelbolive Lackierung darstellen wollen und etwas der Revelfarbe 42 mehr als üblich Grau 57 und Sand 89 beigemischt. Sah auch erst ganz passend aus. Nach den Glanzlack für die Decals dunklte der Lack aber derart ab, dass man den Unterschied nun nicht mehr wahrnimmt.

Die Verwitterungs-Farben des gelboliven Lackes sehen bei den Vorbildern ja immer extrem unterschiedlich aus.

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Decals

Wie immer: Das muss man selber regeln, Elite ist da immer geizig und legt keine Decals bei.  

Bilder aus der Bauphase

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Hauke Ahrendt

Publiziert am 21. September 2021

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