Unimog 1300Lvon Kai Schmitz (1:35 Revell)
Der Unimog stellt mein drittes Fahrzeugmodell und meinen ersten Gehversuch im Maßstab 1:35 dar. Ich konnte ihn damals sehr günstig in der "Wühlkiste" eines Modellbauladens ergattern. Meine Freude über den niedrigen Preis wurde jedoch schnell getrübt, als ich die Verpackung öffnete: Fischhäute und generell sehr unsauber gefertigte Spritzgussteile so weit das Auge reichte. Das Sahnehäubchen waren (für mich damals) irreparabel geknickte A-Säulen am Führerhaus.
Nach der anfänglichen Enttäuschung habe ich dem Bausatz viel Zeit gewidmet und mich dazu entschlossen, das Beste daraus zu machen. Ein intaktes Fahrzeug wäre aufgrund der Beschädigungen nicht mehr möglich gewesen, daher sollte es ein echtes Arbeitstier mit ordentlich Patina werden.
Da mich Militärmodelle noch nie besonders gereizt haben, habe ich mich für einen zivilen Unimog entschieden. Mit Hilfe verschiedener Spenderteile und -decals entstand ein angerosteter und beschädigter U1300L, der seine Rente in einem Sägewerk im kalten Wisconsin verleben muss. Als Ergänzung zu den verbogenen A-Säulen bekam er diverse Einschusslöcher, kaputte Scheibenwischer und eine gerissene Frontscheibe. Die Fahrertür wurde zudem mal gegen eine andersfarbige ausgetauscht.
Der Revell-Bausatz 03082 ist x-te Wiederauflage des Bausatzes von 1995 und die Fertigungsformen scheinen mittlerweile ziemlich verschlissen zu sein, anders kann ich mir den schlechten Zustand der Spritzgussteile nicht erklären. Wenn man sich bewusst darauf einlässt, kann der Bausatz eine spannende Herausforderung sein. Wenn man allerdings die gewohnte, solide Qualität von Revell erwartet, erlebt man hier sein blaues Wunder. Auf meiner Webseite könnt ihr Genaueres zu meinen Erfahrungen mit dem Bausatz lesen. Kai Schmitz, Publiziert am 29. Oktober 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |