General Dynamics F-16DG"Follow Me!" auf Aviano Air Base, 2008von Alexander Jost (1:48 Kinetic)Eine kleine Geschichte...Luftwaffenbasis Aviano, Italien, an einem Tag im Jahr 2008. Die F-16 DG Block 40, No. 90800, 555igste Fighter Squadron "Triple Nickel", beim Taxiing. Die Maschine ist gut behangen und mit voller Waffenlast, Laserpod und Zusatztanks schwer beladen. Heute sind zwei Bombenzielwürfe auf ein Übungsgelände und ein anschließender Dogfight mit Drohnenabschuss geplant. Lieutenant Colonel Dan Cooper hat die Parkposition verlassen und fährt gerade die Flaps seiner F-16 auf 20 Grad für das Taxiing herab, da prescht von vorn das Taxicar der Basis heran. Luigi, der Fahrer, und Airman Brad Tipp eilen herbei, um der Crew den richtigen Weg zur "last chance" zu zeigen. Der Backseater der 90800, Cpt Alan Miller, ein alter Phantom-Veteran, schaut dem Geschehen belustigt zu, während Pilot Cooper das Bugrad einschlägt, um dem schwarz-gelb karierten italienischen Miniflitzer mit seinem roten "Follow Me"-Schild zu folgen. Das ModellFür meine kleine Geschichte mit Augenzwinkern wählte ich Kinetics Bausatznummer 48005, eine 1:48er F-16 DG, die ich vor Jahren einmal als Kit hier auf MV besprochen hatte. Damit kann man aus der Schachtel die besagte "Triple Nickel"-Maschine der 555igsten Fighter Squadron, Aviano AB, Italien (in Block 40-Ausführung) bauen. Wie allgemein bekannt, wurden dem Bausatz zahlreiche Außenlasten beigelegt: Raketen, Zusatztanks, Bömbchen, Laser-Pod, Jammer, und so fort - toll, was Kinetic alles in die Box gepackt hat. Für dieses Projekt wählte ich folgende Konfiguration:
Volles Programm also! Und ich habe noch ein ganzes vom Bausatz stammendes Arsenal übrig, um zwei weitere Flugzeuge mit reichlich Bomben und Raketen auszustatten. Eine super Sache! 'Seguimi'! - italienische Momente...Doch das gewisse südländische Flair fehlte noch. Für die gedachte Szene benötigte ich ein typisches Fahrzeug "made in Italy" als Taxicar. Was liegt da näher, als sich den Fiat 500er auszusuchen? Klein, schnuckelig, ein echter italienischer Klassiker! Internet sei Dank stieß ich auf ein in Glanzrot lackiertes Fertigmodell des chinesischen Herstellers Kinsmart, No. 2538. Ein Auto mit Aufziehmotor im passenden Maßstab 1:48! Ich habe das kleine Spielzeug in seine Einzelteile zerlegt, bis auf die hübschen Chromteile (Radfelgen und Stoßstangen) gelb-schwarz kariert lackiert, und mit Besatzung von Esci und Hasegawa und ein paar Details (Außenspiegel, Scheibenwischer, Lenkrad, zurückgeschobenes Faltdach, 'Follow Me'-Schild auf dem Dach mit Stroboskopleuchte) neu aufgebaut. Chrombeschläge, wie Fensterleisten, Nummernschildabdeckung, sowie Scheibenwischer- und Seitenspiegelarme wurden mit einem dünnen Stift mit Chromfarbe von Edding bemalt. Außerdem wurden Front- und Heckscheibe von ihren silbernen Farbrändern und Angüssen befreit, poliert und mit Glanzlack behandelt. Bau und Lackierung des Jets
Als Besatzung wurden zwei Hasegawa F-16-Piloten rekrutiert. Für den Backseater tauschte ich Arm und Kopf mit Teilen eines Academy F-4 Phantomkutschers aus. Unter Verwendung von Tamiyas flexiblem Kunststoffband als Maskierung für das Canopy wurden die kurvigen Elemente der Scheiben abgedeckt. Bei der Lackierung nutzte ich ein schwarzes Preshading und fügte Aufhellungen mit Glanzweiß hinzu, woraufhin die Lackierung des Sichtschutzes folgte.
Nach der Lackierung wurden die Oberflächen des Modells mit 600er bis 2000er Schleifpapier bearbeitet. Dies diente der Glättung des rauhen, kinetic-typischen Kunststoffes. Vor allem aber schimmerte damit an manchen Stellen die helle Grundierung durch, was interessante Effekte hervorruft. Diese Flächen wurden dann schichtweise mit grauer Farbe nachbearbeitet, die Farbübergänge teilweise neu lackiert. Patafix und selbstgeschnittene Schablonen aus dünnem Karton vereinfachen dies. Messingteile von Master für's Pitotrohr und die Winkelgeber verfeinerten das Modell ganz beachtlich. Hinzu kamen noch die obligatorischen Statikentlader, einzelne Borsten der guten, alten Zahnbürste.
FazitAuch wenn mich der Kineticbausatz mit seinen endlosen, groben Angüssen und dem fummeligen Verschleifen des "Big Mouth"-Lufteinlaufes fast zur Verzweiflung brachte, bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden, zumal die Details und Feinheiten des Kits wirklich erwähnenswert sind. Zusammen mit der opulenten Zuladung und dem guten Preis-/Leistungsverhältnis ist dieser double seater jeden Cent wert. Arrivederci! Februar 2020 Alexander Jost Publiziert am 03. März 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |