Lockheed Hopeless Diamondvon Thomas Brückelt (1:72 Unicraft Models)
Der Hopeless Diamond von Lockheed war der erste Entwurf eines Stealth-Testflugzeuges, das über den Lockheed XST „Have Blue“ zur F-117 führte.
Der Hopeless Diamond war nicht flugfähig, es wurden jedoch mit einem 1:1-Modell Tests auf seine Stealth-Tauglichglichkeit hin durchgeführt, die äußerst erfolgreich waren. Vermutlich ist der Entwurf dermaßen instabil, dass hier auch kein Fly-by-wire-System etwas retten kann... Dennoch baute ich mein Modell als fiktives Testflugzeug. Unicraft zeigt auf dem Deckelbild der Schachtel eine erdachte USAF-Einsatzmaschine, es liegen auch Decals dafür bei. Allerdings diente der Entwurf nur der Grundlagenforschung, deshalb gestaltete ich mein Modell als Testflugzeug.
Die Teile des Bausatzes erfordern jede Menge Nacharbeit. Der hintere Teil der unteren Rumpfhälfte war dermaßen verzogen, dass ich den Bereich gleich im Eigenbau ersetzte. Dem Cockpit fügte ich einen Schleudersitz und eine Pilotenfigur (NATO-Pilot von Revell) hinzu. Steuerknüppel und Schubhebel entstanden aus gezogenen Gießästen. Ich nutzte übrige Nassschiebebilder aus einem anderen Bausatz, um das Instrumentenbrett und die Seitenkonsolen zu füllen. Weiterhin klebte ich im Inneren einen Holzklotz mit Silikonschlauch darin ein, in den später das Display eingeschoben wird. Fahrwerksteile liegen bei, ich wollte mein Modell allerdings fliegend zeigen, um die radikale, auf Stealth optimierte Auslegung hervorzuheben.
Im Inneren der Luftauslässe baute ich noch Schubdüsen ein, die ich aus übrigen Außentanks anfertigte und auf eine ABS-Platte klebte. Leider waren die Bereiche der Lufteinlässe uneben. Ich fräste die Bereiche auf und setzte hier glatte, angepasste ABS-Platten ein - etwas vertieft, um ein wenig Struktur zu erzielen. Die Gitter stellte ich dann mit Hilfe von selbst gedruckten Decals dar.
Als das Gröbste beisammen war, folgte einiges an Spachtel- und Schleifarbeit. An der Nase brachte ich ein selbst hergestelltes, langes Pitotrohr an, das mit Fähnchen zur Messung von Anstellwinkel und Schiebewinkel versehen ist. Die Fähnchen schnitt ich aus einer sehr dünn geschliffenen Polystyrolplatte heraus.
Lackiert habe ich das Modell mit dem Pinsel und Farben von Humbrol und Revell. Die kleineren Markierungen stammen von Decalbögen aus anderen Bausätzen, die Stinktiere (Logo der Lockheed Skunk Works) sowie die Gitter der Lufteinläufe druckte ich mir selbst. Die beiliegenden Decals erwiesen sich leider als unbrauchbar, vielleicht hätte man sie retten können, indem man vor Verwendung den Bogen nochmals mit Klarlack übersprüht. Matter Klarlack von Tamiya versiegelt den „hoffnungslosen Diamanten“.
Der anspruchsvolle Bausatz ist definitiv der letzte Schritt vor dem Eigenbau. Daher kann ich den Bausatz nur erfahrenen Modellbauern empfehlen, die Freude daran haben, Eigeninitiative zu ergreifen. Letzten Endes erhält man einen nicht ganz alltäglichen Exoten. Thomas Brückelt, Publiziert am 23. November 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |