Grumman F-14A TomcatBlock 75, VF-1 Wolfpackvon Andreas Gordes (1:48 Hasegawa)Die Motivation des Autors
Als Hasegawa die F-14 Ende der 80er Jahre rausbrachte, so war das sicherlich ein Meilenstein im Modellbau, aber auch im Preis. Die ca. 70,- DM entsprachen zur damaligen Zeit in etwa einem Tagesnettolohn des Autors … unerreichbar. Trotzdem gingen tausende von Bausätzen über die Ladentheken und jedes Mal war es, als wenn Crockett und Tubbs ihren weißen Testarossa vom Händler abholten. Doch über die Jahre hörte man nichts Gutes von dem Bausatz und trotz der Beliebtheit sah man die F-14 nur selten auf Ausstellungen. Jetzt, da die Würfel hinsichtlich F-14 im Maßstab 1:48 gefallen sind, wollte der Autor diese dreißigjährige Hürde endlich hinter sich bringen.
Wenn jemand eine freundschaftliche Empfehlung für die Hasegawa F-14 haben möchte, dann "Bash it or trash it". Sollte sich trotz dieses ernst gemeinten Ratschlages jemand nicht davon abhalten lassen, diesen wirklich schlechtesten 48er Bausatz von Hasegawa bauen zu wollen, so folge er den Schritten unten. Mögliches Vorgehen zum Bau der Hasegawa F-14
Tag 1: Planung, am Einfachsten ist die Hase F-14 mit angelegten Flächen und geöffnetem Aires Cockpit zu bauen. Am Schwierigsten wie hier dargestellt, alles draußen mit geschlossenem Cockpit aus dem Bausatz. Wir starten das Projekt mit den aerodynamischen Flächen. Höhenleitwerke, einteilig, fertig. Seitenleitwerke zusammenkleben. Landeklappen zusammenkleben und unter Buch legen. Tag 2: Flügel und Rumpf mit Klebeband fixieren und Scheuerfläche Rumpf/Flügel gravieren. Wieder auseinandernehmen und jeweils fünf Plastikstäbe 0,04"x0,06"x0,5" (1mm*1,5mm*12mm) unter die obere Flügelhälfte als Laufschiene für die Klappen kleben. Klappen spachteln/schleifen/reinigen.
Tag 3: Flügelhälften aneinander kleben. "Cove doors" in Stücke schneiden und Flügelbox verschließen.
Tag 4: Flügel spachteln/schleifen/reinigen. Abhängig vom Tarnschema schlecht zugängliche Stellen lackieren. Unter 35° Haltung jeweils fünf 1mm Schlitze in die Klappen feilen und mit 35° Ausschlag an Flügel kleben.
Tag 5: Klappen spachteln/schleifen/reinigen. Verdeckte Stellen der Klappen rot lackieren, ebenso Luftbremsen und Schwanz von innen, da man hier später nicht mehr hinkommt. Tag 6: Rote Flächen abkleben. Auf zur oberen Rumpfschale. Dreiteiligen Schwanz kleben. Entenflügel gravieren. Steuerbord Seitenleitwerk mit Hilfe von Klemmen ankleben. Backbord Seitenleitwerk Lufteinlauf neu gestalten. Hecklicht nach Block-75-I wegschleifen. Tag 7: Schwanz spachteln/schleifen/reinigen. Backbord Seitenleitwerk an Rumpf kleben. Kissen als Preshading matt schwarz lackieren, Auslassgitter, Schubdüsen glänzend Schwarz für Metalleffekte. Tag 8: Seitenleitwerkwurzeln spachteln/schleifen/reinigen. Kissen in Oberschale kleben, aber nicht unter die Abdeckung, dies erfolgt erst nach dem Einsetzen der Flügel. Tag 9: Schwanz bündig an die Oberschale kleben. Tag 10: Auf zur unteren Rumpfschale. Bohrungen für Antennen und Pylons anbringen. Aber Achtung: Der Flügelpylon hat falsche Löcher vorgesetzt. Die Außentanks sind nicht zu verwenden! Senklöcher in den Einlaufteilen spachteln/schleifen/reinigen. Vorderkanten der Lufteinläufe ankleben. Einlaufrohre zusammenkleben. Tag 11: Vorderkante, Rohr und sonstige Einlaufteile spachteln/schleifen/reinigen. Einlauframpen zusammenbauen, aber Achtung, Hasegawa hat diese in Überschallstellung gestaltet bzw. Öldruck aus, sieht übertrieben aus, noch nicht einkleben. Für Startstellung vordere Rampe noch nicht ankleben, diese wird später ohne Stößel flach eingelegt. Stabilisierungsflossen mit Hilfe von Klemmen an Unterrumpf ankleben.
Tag 12: Stabilisierungsflossen spachteln/schleifen/reinigen. Ans Ende der Flossen Plastikstäbe von 0,04"x0,06"x0,2" (1mm*1,5mm*5mm) als Schlepphaken ankleben. Verdichter und Einlaufteile lackieren, hierbei auf Tarnschema achten. Tag 13: Jetzt der wohl komplizierteste Teil des Bausatzes, die Boote für den Lufteinlauf. Beim Entfernen vom Gussast den Gussast im Einlauf stehen lassen, dieser ist zur Fixierung hilfreich. Ein Boot am hinteren Ende und erstmal nur dort ankleben und von innen verstärken. Keine Außentanks! Tag 14: Zweites Boot am Ende ankleben und von innen verstärken. AIM-54 Pylons ankleben, dies hilft, den Rumpf zu stabilisieren.
Tag 15: Jetzt mit Sandpapier zwischen Rumpf und Einläufen den Rumpf bündig anpassen, danach sollte gute Passung vorhanden sein. Rest der Boote an den Rumpf kleben, dabei unbedingt darauf achten, dass der Unterrumpf absolut gerade ist.
Tag 16: Teile spachteln/schleifen/reinigen. Jetzt die Einlaufröhren in die Boote kleben. Achtung, Boote sind sehr dünn an dieser Stelle, dazu Passung falsch, eventuell 2-Komponenten-Kleber oder Sekundenkleber verwenden. Tag 17: Gussast im Einlauf entfernen und Einlauf spachteln/schleifen/reinigen. Tag 18: Lufteinlauf und Fahrwerksteile lackieren. dabei auf Tarnschema achten. Tag 19: Fahrwerksschächte einbauen. Dabei ist mit den Seitenwänden am Lufteinlauf zu starten.
Tag 20: Einlauframpen in die Rumpfunterschale einbauen. Verdichterstufe einkleben. Tag 21: Irgendwas vergessen? Ab Block 120 Antennen am Lufteinlauf! Okay, dann Hochzeit von unterer und oberer Rumpfschale, jedoch nur an den Seiten kleben, nicht die Angelpunkte und unteren Schwanz verkleben. Der Spielraum wird später zur Anpassung der anderen Teile benötigt. Darstellung der Entenflügel beachten. Tag 22: Rumpfverlängerung neben den Triebwerken ankleben. Tag 23: Spachteln/schleifen/reinigen der Übergänge. Nun zum Vorderrumpf, hier passt nun wirklich gar nichts. Das Aires Cockpit ist weniger Arbeit als das Cockpit aus dem Bausatz, also ein Muss. Tag 24: Halterung für die geöffnete Haube scratch bauen.
Tag 25: Spachteln/schleifen/reinigen von allem was nicht passt (also alles). Neu gravieren. Tag 26: Ankleben des Vorderrumpfes an den Hinterrumpf. Eventuell Hinterrumpf mit einem T-Stück aus Gussast aufspreizen. AIM-54 Schienen vorne noch nicht ankleben! Tag 27: Spachteln/schleifen/reinigen und dann die vorderen Startschienen mit Klebeband und Kleber verzurren, so dass die AIM-7 Schächte gerade so überdeckt sind. Tag 28: Flügel in Rumpf kleben. Auf V-Stellung achten. Dann die Angelpunkte und Handschuhtaschen mit Kleber benetzen und alles mit Zwingen zusammenquetschen. Denn hier offenbart sich der größte Schwachpunkt des Hasegawa Bausatzes: Die Handschuhe sind für den angelegten Flügel in Parkstellung 75° dargestellt. Daher nicht den unteren Handschuh ankleben, dies führt zur Verzerrung der unteren Schale und falschen Darstellung der Flügel Pylons und des Fahrwerks.
Tag 29: Cockpithaube: Bevor die Gussnaht verschliffen wird, innen die Sprengschnur anbringen. Gleiches mit den Rückspiegeln. Frontscheibe: Die käuflichen Hartplastikfolien und Abziehbildchen taugen nichts, also auf die gute alte Weise lackieren. Wer sich das Frontglas dennoch versauen will, sollte Future verwenden und Folie mit 2 Magneten fixieren.
Tag 30: Kleinteile ankleben wie Sensorik und Antennen. Triebwerke nach Lackierung in ihren Platz quetschen, Rumpf entsprechen drücken und verkleben.
Zum fertigen Modell: Für den Bau wurden 2 Bausätze benötigt, da der Autor das Bugfahrwerk, Cockpithaube wie beschrieben und die Tragflächen versemmelt hat. Dazu waren viele Teile so verzogen, dass nicht verwendbar. Ansonsten, OOB bis auf Sitze von Aires, Nasenspitze + AOA von Master, Cockpitfolie Furball und Piloten aus Tamiya F-14 (ja wirklich!). Helm Gentex. Also habt Spaß!
Andreas Gordes Publiziert am 01. Dezember 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |