Grumman F-14A Tomcat 'Wolfpack'(Hasegawa - Nr. P20)Produktinfo:
Besprechung:
In relativ schneller Reihenfolge brachte Hasegawa um 1989 mit P18, P19, P20 und P23 vier verschiedene F-14 Bausätze im Quarterscale auf den Markt, eine Bausatzreihe, die Modellbaugeschichte geschrieben hat, in mehrerer Hinsicht. Die Komplexität der Bausätze und auch die Detaillierung waren auf einem neuen Niveau. Bei den Tragflächen ließen sich die Landehilfen ausgefahren darstellen, ebenso die Luftbremsen. Ätzteile und Teile aus Weißmetall lagen bei. Aber auch der Preis war in dem Maßstab neu. Ein weiteres Highlight bei Hasegawa war, dass wirklich alle Versionen der F-14 im Laufe der Zeit nachgebildet wurden. Das Besondere bei P20 ist, dass hier die erste Serien-Version der Tomcat mit dem breiten Heck gebaut werden kann, also eine Block 65 bis 75-I. Erläuterungen zu den Versionen folgen weiter unten.
Man erhält einen prall gefüllten Karton mit insgesamt 284 Teilen, davon 252 in hellgrauem Polystyrol, 16 transparente Teile, sechs Ätzteile für das Cockpit, sechs 'Alufelgen' und schließlich vier Reifen aus Vinyl.
Die neun grauen Spritzlinge sind zusammen in zwei Tüten verpackt, was stellenweise zu Beschädigungen führt. Die Klarsichtteile sind wie gewohnt bei den Nassschiebebildern in einer weiteren Tüte untergebracht. Die Kleinteile hingegen befinden sich in einer separaten Kartonschachtel. Achtung: Die Vinyl-Reifen sind eventuell in Öl gebettet, zusammen mit den Felgen.
Jeder Spritzling ist schön durchnummeriert von oben links 1 bis unten rechts. Waffen, mit denen andere Hersteller gerne ihre Bausätze aufblähen, liegen nicht bei. Es werden also nahezu alle beiliegenden Teile verbaut, was für ein sehr aufwändiges Projekt spricht.
Alternativteile gibt es kaum. Es kann eine TARPS-Version gebaut werden (mittige Sparrow Bay verschlossen, Teil C 51). Die vier verschiedenen Kinn-Behälter sind mit enthalten. Die Schwenkflügel-Adaptionskissen liegen für ausgefahren und eingefahren bei. Für die Piloten gibt es alternative Arme und Köpfe mit HGU-33 Helmen. Die Decals
Ein riesiger Decalbogen ermöglicht die Darstellung dreier damals noch farbenfroher Maschinen der VF-1, VF-14 und VF-32. Die Bauanleitung
Die größte Schwachstelle des Bausatzes ist die wirklich schlechte, 16-seitige Anleitung. Hierauf ist wohl zurückzuführen, dass sich viele Modellbauer mit dem Bausatz äußerst schwer tun. Dadurch wird der Bausatz aufgrund der schlechten Dokumentation für Anfänger unbrauchbar.
F-14A Versionen
Die F-14 besitzt grundsätzlich zwei verschiedene Heckausleger. Der erste Schwanz - der sogenannte Boat Tail - ist ein sanfter nach oben zeigender Auslauf des Rumpfs über die gesamte Breite zwischen den Triebwerken. Die Länge geht bis zum Abschluss des Landehakens. Darüber hinaus ragen das Positionslicht und der Treibstoffablass. Seitliche Antennenverkleidungen wurden frühzeitig weggelassen. Dieser Schwanz wurde bis Block 75 verbaut. Das waren die ersten 75 Maschinen, inclusive einiger berühmter Maschinen der Operation Frequent Wind, VF-124 Paris Airshow, VF-1 VF-2 Heater Ferris Schemen etc. Block 75 war der einzige Block, der zweigeteilt war. Mit dem zweiten Los, ab Seriennummer 159421, wurde ein kürzerer, abgesetzter Schwanz gebaut, der sogenannte Beaver Tail. Dieser besitzt inklusive Treibstoffablass eine Länge bis zum Ende des Fanghakens, d.h. der Fanghaken ist seitlich oder von oben zusehen. Das Positionslicht wandert an das Backbord-Seitenleitwerk. Der Biberschwanz wird später mit zwei verschiedenen Empfängern ergänzt. S/N 159421 ist die berühmte CAG Maschine der VF-14 mit der Bicentennial Lackierung. Ab Block 85 mit Seriennummer 159588 wird die Temperatursonde vorne rechts neben der Frontscheibe weggelassen. Während Block 85, schätzungsweise BuNo 159612, wird die Lüftung der Kanone von sieben Gittern auf zwei Gitter verkleinert…da waren aber schon 172 von 551 Maschinen gebaut, also fast ein Drittel. Ab Block 90 BuNo 159825 wird die AOA Probe aufgrund der Anstellwinkel-Problematik in die Nasenspitze integriert. Die Iranischen Maschinen entsprechen diesem Standard. Ab Block 115 werden die Radar-Warnempfänger an neuen F-14 verbaut. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Aufgrund der Komplexität eher für den erfahrenen Modellbauer. Wer die frühe Version nicht unbedingt benötigt, sollte zum Tamiya Bausatz greifen. Daher nur für den Tomcat-Freak geeignet! Diese Besprechung stammt von Andreas Gordes - 15. Mai 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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