M4A2 ShermanFast Assembly Kitvon Daniel Stihler (1:72 Italeri)Das Original:Über den amerikanischen Standardpanzer des Zweiten Weltkriegs muss hier nicht allgemein Bekanntes wiederholt werden. Der M4A2 hatte eine geschweißte Walzstahlwanne und verwendete als einzige Version zwei gekoppelte Dieselmotoren, was die Brandgefahr herabsetzte. Die Bewaffnung bestand aus der 75-mm-Standardkanone, die gegen neuere deutsche Panzer unzureichend war. Bei einer ab 1944 hergestellten Subvariante verwendete man deshalb die bessere 76-mm-Kanone und einen etwas umkonstruierten Turm mit "wet stowage" (Nasslagerung der Munition). Der M4A2 wurde sowohl von der US Army selbst verwendet als auch an Verbündete wie Großbritannien und die Rote Armee geliefert. Das Modell:Die "Fast Assembly"-Box von Italeri enthält zwei für Wargamer gedachte Modelle mit - je nach Version - 12 oder 13 Teilen. Das Ergebnis ist natürlich stark vereinfacht, sieht aber insgesamt gut aus und macht sich im Vergleich mit meinem M4A2 von Dragon gar nicht schlecht. Eine Ausnahme sind die Ketten, die innen glatt und ohne Zähne sind und außen eine Struktur zeigen, die dem Original nicht einmal entfernt ähnlich sieht. Einen Pluspunkt hat die Kanone verdient, die mit einem hohlen Rohr gegossen wurde. Auch die ausgezeichneten Decals sollten erwähnt werden, denn viele Wargamer-Bausätze haben gar keine. Mit ihnen kann man insgesamt acht verschiedene M4A2 bauen - je zwei britische, polnische, freifranzösische und amerikanische Panzer, teils in Wüstentarnung, teils in Ölivgrün. Der Zusammenbau ist in ein paar Minuten erledigt. Ein wenig Spachtelmasse habe ich am Bug gebraucht, wo Unter- und Oberwanne aufeinanderstoßen und eine Fuge entstand. Diese beiden Shermans dienten vor allem zum Ausprobieren verschiedener Maltechniken - das hat sich auch bewährt, weil bei einem die Lackierung missraten ist, und bei einem aufwändigeren Modell hätte mich das deutlich mehr geärgert. Nach einer Grundierung mit Vallejo Primer in Hellgrau gab es ein Pre-Shading, das ich mir aber hätte sparen können, da davon schließlich kaum mehr etwas zu sehen war. Darüber sprühte ich dann Revell 46 Nato-Oliv. Einen mit Weiß aufgehellten Mix aus dieser Farbe benutzte ich, um mit einem Pinsel die Kanten und Vorsprünge hervorzuheben. Der Anstrich der Ketten besteht aus Vallejo "Dark Rust" mit unregelmäßig darüber getupftem "Rust Wash"; die abgenutzten, glänzenden Stellen entstanden durch Drybrushing mit Vallejo Stahl. Für den Gummibelag auf den Rollen des Laufwerks habe ich mit einem dünnen Pinsel Revell Anthrazit aufgetragen. Zu seinem "verstaubten" Aussehen kam dieser Sherman durch einen Unfall - der Turm lag beim Airbrushen des zweiten Modells mit der britischen Wüstentarnung nicht weit genug weg und bekam ein paar Farbspuren ab. Ich fand den Effekt gar nicht so schlecht und habe dann den ganzen Panzer vorsichtig einer ähnlichen Behandlung unterzogen. Abgeschlossen wurde dieser Arbeitsgang mit einem Überzug aus Glanzlack als Grundlage für Washings und die Decals. Ein schwarzbrauner, mit Terpentin verdünnter Ölfabenmix diente dazu, Vertiefungen usw. zu betonen. Die Decals für die amerikanische Version folgten, dann kamen noch Beschädigungen der Lackierung mit Revell Anthrazit und Rostspuren mit dem "Rust Wash" von Vallejo hinzu. Zum Abschluss habe ich noch "Sand" aus einem Tamiya "Weathering Master"-Set mit einem Pinsel verteilt. Italeri gibt nur "US Army, 1942" an, die Vermutung ist aber naheliegend, dass dieser Panzer in Tunesien eingesetzt wurde. Die Rostspuren sind deshalb wohl etwas zu stark, aber im Winter war es auch dort recht feucht. Fotografiert wurde der Sherman dann auf dem Mini-Diorama für den Panzer II von Matchbox mit seiner hübschen Hausruine im arabischen Stil. Zum Ausprobieren neuer Techniken, als gemeinsames Projekt mit Söhnen oder Neffen oder, um einfach auch mal ein Modell schnell fertig zu stellen, sind diese "Fast Assembly"-Bausätze bestens geeignet. Daniel Stihler Publiziert am 01. August 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |