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Douglas A-20G Havoc

von Daniel Stihler (1:72 Matchbox)

Douglas A-20G Havoc

Das Original

Die A-20 Havoc ("Boston" bei der Royal Air Force) war ein zweimotoriges Kampfflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Douglas. Sie wurde ab 1936 auf eine Ausschreibung der USAAF hin als leichter Bomber mit drei Besatzungsmitgliedern entwickelt. Der Erstflug des Protoyps fand 1938 statt. Erster Kunde war die französische Luftwaffe. Nach anfänglichem Zögern übernahm auch die USAAF die Maschine in ihren Bestand. Die ingesamt etwa 7.500 gefertigten A-20 wurden von den USA, Frankreich, Großbritannien und den Commonwealth-Luftstreitkräften, den Niederlanden sowie der UdSSR auf fast allen Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs eingesetzt.

Douglas A-20G Havoc

Neben ihrer ursprünglichen Rolle als leichter Bomber fand die A-20 auch als Nachtjäger, Tiefangriffsflugzeug, Aufklärer und Torpedobomber Verwendung. Die G-Version hatte eine Spannweite von 18,68 m, war mit acht bis neun Browning-MGs bewaffnet (davon sechs in der Nase) und konnte 1.800 kg Bomben tragen. Zwei luftgekühlte Wright R-2600-23 Twin Cyclone-Motoren mit jeweils 1.600 PS (1.200 kW) ermöglichten eine Höchstgeschwindigkeit von 510 km/h (in 3.300 m Höhe), eine maximale Höhe von 7.200 m und eine Reichweite von etwa 1.500 km. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit und Wendigkeit war die A-20 bei ihren Besatzungen sehr beliebt, britische Testpiloten lobten die Maschine als "extremely pleasant to fly and manoeuvre" (extrem angenehm zu fliegen und zu manövrieren).

Douglas A-20G Havoc

Mein Modell

Es handelt sich hier um einen echten Oldie - Matchbox hat seine A-20 erstmals 1977 auf den Markt gebracht. Wahlweise kann ein im Südwestpazifik eingesetztes A-20G-"Gunship" der USAAF oder eine Boston Mk. IV der freifranzösischen Luftwaffe mit verglaster Nase gebaut werden. Mein Bausatz zeigt noch die originale Boxart von Roy Huxley, die einen Angriff auf japanische Ölförderanlagen auf den Molukken zeigt.

Douglas A-20G Havoc

Er lässt sich natürlich mit modernen Kits nicht vergleichen. So ist das Cockpit eine leere Höhle, die Klappen des Bombenschachts sind nicht graviert, die Motoren sind deutlich zu groß, bei der G-Version fehlen die beiden MGs im unteren Rumpfbug (bei der Mk.IV sind sie merkwürdigerweise vorhanden) und das Fahrwerk hat kaum Ähnlichkeit mit dem Original. Merkwürdig ist auch die Kombination aus erhabenen und versenkten Blechstößen. Aber: es ist ein Matchbox-Modell, also nicht gedacht für detailversessene Nietenzähler, sondern für Kids, die den Bausatz an einem Nachmittag zusammenkleben, Farbe draufklecksen und das ganze mit Nylonschnüren an die Decke ihres Kinderzimmers hängen. So habe ich das vor 40 Jahren auch gemacht. Etwas mehr musste es diesmal aber doch sein.

Douglas A-20G Havoc

So habe ich eine Cockpiteinrichtung aus Plasticard und einem alten Armaturenbrett-Decal aus der Restekiste gebaut, den Drehturm mit Hilfe zweier M2 Browning-MGs von Eduard nachdetailliert, die fehlenden MGs in der unteren Nase mit Hilfe von Bohrer und Messer simuliert und die Klappen des Bombenschachts nachgraviert. Auf eine ähnliche Behandlung des Fahrwerks habe ich allerdings verzichtet, da man wegen der Klappen sowieso nur wenig sieht. Jeder ist halt auf seine Weise inkonsequent... Der Bau war - abgesehen von diesen Extras - einfach und unkompliziert, der Bedarf an Spachtelmasse erstaunlich gering. Allerdings stellte mich das spurlose Verschwinden einer Fahrwerksklappe vor ein Rätsel - vielleicht ist sie in den Flügel gerutscht und hat sich dort verklemmt oder verklebt. Ein Ersatzteil ließ sich aus einer Klappe für den Bombenschacht einer B-24 von Airfix zurechtschnitzen.

Douglas A-20G Havoc

Lackiert wurde wie immer mit dem Airbrush und Farben von Vallejo, die Lackabplatzer entstanden mit Drybrushing und der Schwamm-Methode, außerdem habe ich ein dunkelgraues Washing von Vallejo sowie Pigmente von Tamiya und Revell verwendet. Die Nassschiebebilder waren leider stark vergilbt und nicht mehr zu gebrauchen, deshalb musste wieder die Restekiste herhalten. Die individuellen Markierungen sind zwar fiktiv, das Erscheinungsbild entspricht aber einer Maschine der Ende 1945 auf den Philippinen gegen die Japaner eingesetzten eingesetzten 312th Bombardment Group der 5th Air Force.

Douglas A-20G Havoc

Daniel Stihler

Publiziert am 27. März 2025

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