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Messerschmitt P.1099 B

als "Messerschmitt Me 362 B Nachtjäger"

von Florian Haller (1:72 Revell)

Messerschmitt P.1099 B

Zum Vorbild:

Die Messerschmitt P.1099 war ein Projekt für einen schweren Jäger bzw. Zerstörer vom Frühjahr 1944. Unter Verwendung der Tragflächen und Triebwerke der Me 262 sollte ein zweisitziges Flugzeug mit schwerer Kanonenbewaffnung entstehen, die in einem vergrößerten Rumpf mit rundem Querschnitt untergebracht werden sollte. Dabei sollte die P.1099A vor allem vorwärtsfeuernde Waffen erhalten, für die P.1099B waren zwei nach hinten feuernde Lafetten ähnlich der Me 210 geplant, zusätzlich zwei 30mm-Kanonen im hinteren Cockpit und eine fernbediente 20mm-Kanone im Bug.

Das Projekt war offenbar sehr kurzlebig. Die errechneten Leistungsdaten lagen unter denen der Me 262 und so wurde es zur P.1100 weiterentwickelt, die stärker gepfeilte Tragflächen und leistungsfähigere Triebwerke bekommen sollte. Aber auch dieses Projekt blieb bekanntlich ein Papiertiger.

Messerschmitt P.1099 B

Zum Bausatz:

Der Bausatz wurde erstmals in den 1990er-Jahren als A- und B-Version auf den Markt gebracht und entsprach den damals üblichen Qualitätsstandards der neuen Revell-Bausätze. Auch zwanzig Jahre später sind die guten Details und die Passgenauigkeit noch immer auf der Höhe der Zeit.

Die P.1099B wurde ca. 2010 mit anderen Abziehbildern wieder aufgelegt und lag seitdem in meinem Bausatzlager. Weil es sich nur um ein Projekt handelte und dem Bausatz, mit Ausnahme der Verglasung, auch alle Teile der P.1099A beiliegen, kann man sich hier nach Herzenslust austoben. Allerdings wollte ich kein allzu futuristisches Flugzeug bauen und grübelte lange, was ich daraus machen sollte.

Die Bezeichnung "Me 362" ist rein fiktiv, da es ja ein Projekt blieb, wäre aber für eine Weiterentwicklung der Me 262 logisch gewesen.

Die von Revell gewählte Bewaffnungsvariante entspricht zwar genau der tatsächlichen Projektbeschreibung, erschien mir aber etwas merkwürdig, also entschied ich mich für eine Nachtjäger-Variante. Dazu verwendete ich die runde Nase und das untere Bugteil der A-Variante mit den Kanonen (die ich durch Messingröhrchen ersetzte) und bohrte die Hülsenauswurföffnungen auf. Die Geschütze im hinteren Cockpit ließ ich weg, spachtelte die Öffnungen zu und schliff das Ganze in eine fließende Form. Die seitlichen Geschütze habe ich verwendet, weil diese mir durchaus sinnvoll erschienen, dazu habe ich auch das Zielperiskop im Cockpit eingebaut. Die Antennen habe ich aus dem Me 262B-Bausatz von Revell genommen. Im hinteren Rumpf habe ich noch zwei Messingröhrchen als "schräge Musik" eingebaut.

Messerschmitt P.1099 B

Natürlich ist es unvermeidbar, genug Ballast im Bug unterzubringen, dazu verwende ich kleine (2mm) Stahlkügelchen, die ich mit dickflüssigem Allesklebergel mischte. Damit habe ich dann den Bug und den vorderen Teil der Triebwerkgondeln gefüllt.

Ich habe mich dann für eine Standard-Nachtjägertarnung mit schwarzer Unterseite entschieden, die ich mit Tamiya-Farben lackiert habe. Das Seitenruder bekam eine schwarze Hinterkante, um wie das kleinere Seitenruder der Me 262 auszusehen. Tatsächlich wurde bei manchen Ju 88G-Nachtjägern das eckige Seitenruder am Rand schwarz lackiert, um die Silhouette einer schwächer bewaffneten Ju 88C vorzutäuschen. Dargestellt ist eine "Rote 2" des NJG 7.

Messerschmitt P.1099 B

Florian Haller

Publiziert am 15. Mai 2018

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