Grumman EA-6 Prowler

von Bernhard Schrock (1:72 Hasegawa)

Inzwischen durch die EA-18G Growler abgelöst bildete die Prowler jahrzehntelang das Rückgrat der ECM-Einheiten bei der USN.

Aus der Intruder in den 60ern entwickelt wurde durch Verlängerung des Rumpfes Platz für zwei weitere, für die Bedienung der ECM-Ausrüstung erforderliche ECM-Operatoren geschaffen. Zum Vergleich ist bei der Growler nur noch ein ECM-O für die Bedienung der gesamten Technik erforderlich.

Der Bausatz stammt aus den frühen 80er Jahren und dementsprechend sind die Decals nicht optimal bzw. taugen verglichen mit den heutigen Standards nur für die Mülltonne.

Glücklicherweise fand sich in meiner Hamstersammlung ein Bogen von Cutting Edge Modelworks (CED7220), mit welchem zwei sehr interessante Maschinen markiert werden können. Die Wahl fiel auf die 163526 von der VAQ-141 (USS J.F. Kennedy) mit der Nummer 621.

Das Cockpit im Bausatz ist ein typischer Vertreter seiner Gattung und schreit nach einem angemessenen Ersatz. Die vor bestimmt zehn Jahren erstandenen Sitze von True Details und der Ätzsatz von Eduard haben sich aus der Sicht des Jahres 2017 als altbacken herausgestellt und wurden durch das geradezu phänomenal modellierte Cockpitset von Aires ersetzt. Es war eine Menge Fräsarbeit notwendig, um für die Resincockpitwanne im Rumpf Platz zu schaffen, bei welcher der Staubsauger schwer arbeiten musste :)

Der Werdegang des Modells mit einigen Baustufenfotos und ergänzenden Informationen ist hier als WIP-Artikel dokumentiert.

Beim Original ist die Innenseite der Scheiben mit einer hauchdünnen Goldschicht bedampft. Hasegawa hat dies mit einer leichten Tönung des Plastiks nachgebildet. Es ist OK für Großserie zumal ich keine Lösung sah, dies realistisch in 1:72 mit Farbe nachzubilden.

Hasegawa hat die Triebwerke nicht detailliert. Um den Blick ins Leere zu kaschieren setzte ich einen Kreis aus Papier ein, mit angedeuteter Turbinenscheibe. Die letzte Turbinen-Stufe steckt beim Original zwar viel tiefer, aber so sieht es besser aus als "gar nichts". 

Die ECM Ausrüstung ist in Pods untergebracht, welche eine autarke Stromversorgung haben (Windgenerator). 

Es war ein wenig knifflig, die großen Decalelemente auf dem Leitwerk aufzubringen. Kollegen Pinsel und Farbe halfen aus der Patsche. 

Das Bugfahrwerk ist im Bausatz OK und wurde nur um wenige Elemente ergänzt. 

Das Wertvollste am alten Ätzblech von Eduard sind die Einstiegsleitern. 

Antennenkonfiguration: Es scheint, dass es keine zwei gleiche Prowler gab. Für die richtige Kombination müssen Originalfotos konsultiert werden, die glücklicherweise im Netz zahlreich vorhanden sind.  

Griffe aus Draht und Spiegel von Reheat. 

Jede Blattantenne hat einen Fuß (Flansch), über welchen sie am Rumpf mit sechs Schrauben befestigt wird. 

Luftbremsen an der Spitze. 3+1 Statikentlader aus unsichtbarem Nähgarn. 

Bernhard Schrock, Dezember 2017

Bernhard Schrock

Publiziert am 05. Mai 2018

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