Modellbaumesse Ried i.I. - Teil 514. und 15. Oktober 2017
LasterhaftesLaster sind ein schönes Laster! Wenn man diesem Laster so richtig fröhnen will, sollte man nicht versäumen bei www.modell-laster-forum.de reinzuschauen. Am beeindruckenden Stand dieser Top-Modellbauer hatte ich das Vergnügen, mich mit Gerhard Doppelhofer und Sebastian Bruns zu unterhalten. Gerhard konnte mir auf seinem Tablet Details von seinen schönen Modellen zeigen. So zum Beispiel das Innenleben seines Citroen Fourgon H von Heller, den er scratch total umgebaut hat. Da kommen dann Dinge zutage, die man als Besucher bei der Menge an Angebot meistens nicht mitkriegt. Und das sind oft die wichtigsten und interessantesten Feinheiten. Dieser Citroen war mein persönliches Lieblingsmodell der Ausstellung. Weil man die "Kleinigkeiten" live nicht so gut fotografieren kann, da sie sich teilweise im Innenraum befinden, habe ich mit Gerhards Genehmigung ein paar seiner tollen Bilder verwendet. Und wie gesagt: Davon gibt es eine ganze Menge in dem schönen Laster-Forum! Gerhard ist Spezialist für Fahrzeuge im Orient. Das kommt daher, weil er da selber viel mit solchen Geräten unterwegs war. Sebastian zeigte uns wieder mal anhand eines Kartonmodells, dass zwischen Plastik und Karton nicht mehr viel Unterschied ist. Auf den ersten Blick nicht mehr zu erkennen. Dieser Citroen hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich! Fotogag wird zum DioramaDie abgebildete Fotomontage auf dem folgenden Bild inspirierte Gerhard zum Bau eines Dioramas, in dem das Originalfahrzeug und er selbst 1:1 auftreten. Hinzu kommt noch ein Kameramann, der festhält, wie "Superman" die Karre aus dem Dreck zieht. Dazu wird als zusätzlicher Gag die Fotomontage verkleinert auf dem Schild rechts der Straße abgebildet. So witzige, interessante und besondere Details erfährt man nur, wenn man sich mit den Modellbauern unterhält. Das macht so eine Ausstellung noch viel wertvoller und sie bekommt einen ganz anderen Stellenwert im Gedächtnis des Betrachters und Gesprächspartners. In Ried konnte man viele solcher Gespräche beobachten. Das ist dann eine sogenannte "Win-Win"-Situation für Aussteller und Besucher. Der Besucher lernt viel dazu und der Aussteller will bestimmt nicht den ganzen Tag stumm herumsitzen. Gerhard verewigt sich in seinem Diorama. Die Fleissigen aus PassauDie Passauer belegten etliche Meter Standfläche mit einem breiten Spektrum wunderschöner Modelle. Und weil sie so fleißig am Bauen sind, richten sie auch eine eigene Ausstellung aus, die "INN-SCALE", die 2018 bereits zum 7. Mal in Neuhaus am Inn stattfinden wird (21.-22.April 2018). Wir haben wieder unseren Modellversium-Freund Manfred getroffen, der sein Parkplatz-Diorama dieses Mal mit rasanten Flitzern belegt hat und der es geschafft hat, sich mittels 3D-Technik in 1:1 zu seinen Modellen zu gesellen. (klingt doch gut: zu Modellen gesellen). Ganz toll und lehrreich war auch die imposante U-Boot-Flotte von Rudolf, ein Spezialist in diesem Genre, der über jedes Boot eine Geschichte erzählen kann. Michael überzeugte mit seinen außergewöhnlichen und perfekten Groß-Dioramen und der Geschichte des Mulberry Hafens in der Normandie. An dem Stand hätten wir auch gut und gern einen ganzen Tag verbringen können, was natürlich bei dem großen Gesamtangebot nicht möglich war. Die drei genannten Bastler mussten also sozusagen stellvertretend für die anderen Vereinsmitglieder herhalten, deren schöne Modelle wir aber wenigstens zeigen können. Fahrzeuge zivilEine tolle Stellfläche für die Racer MilitärFabian und ein Besucher klären mich über die Maus auf. Die Geschichte mit der MausDer Panzerkampfwagen VIII "Maus" war ein von dem Unternehmen Porsche produzierter überschwerer Panzer der Wehrmacht. Es wurden infolge der Begeisterung von Hitlers Panzerstrategen Hans Guderian für so einen Giganten bis Ende 1944 zwei Prototypen gefertigt, die jedoch nie zum Kampfeinsatz kamen. Und das aus gutem Grund, denn die Höchstgeschwindigkeit von 13 km/h im Gelände und ein Gesamtgewicht von fast 190 t, welches das Passieren von Brücken praktisch unmöglich machte, waren große Nachteile. Die Maus konnte damit nicht in Bewegungskriegen eingesetzt werden. Im Falle eines Rückzugs hätte keine Möglichkeit zum schnellen Abtransport bestanden. Zwar hätte die enorme Feuerkraft und ihre Panzerung einen Feind vor Probleme gestellt, aber die Maus wäre mit ihrer Schwerfälligkeit leicht auszumanövrieren gewesen. Dazu kam noch ein gigantischer Treibstoffbedarf, der bei dem Treibstoffmangel zum Kriegsende nicht darstellbar war. Das stählerne Monster hatte mehr Gewicht als vier Bundeswehrpanzer vom Typ "Leopard" und war der größte, stärkste und schwerste Panzerkraftwagen, der je gebaut wurde. In dem Zusammenhang fragt man sich, wieso das Ungetüm ausgerechnet den Namen "Maus" erhielt, wenn es doch viermal schwerer als ein "Leopard" war? Das kam daher, weil die ursprüngliche Projektbezeichnung "Mammut" aus Tarnungsgründen verworfen und in eine unauffällige "Maus" geändert wurde. Der Mulberry HafenAm 6. Juni 1944 landeten die Alliierten an fünf Stränden der Normandie. Zur Verstärkung und Versorgung der Truppen war unter dem Codenamen "Mulberry" (Brombeere) der Bau zweier neuer Häfen mit Anlieferung über den Ärmelkanal beschlossen worden. Der am Omaha Beach gebaute "Mulberry A" wurde durch einen Sturm zerstört und nicht mehr aufgebaut. "Mulberry B" bei Arromanches (auch "Port Winston" genannt) ermöglichte während der Nutzungszeit von drei Monaten die Anlandung von durchschnittlich 6.700 Tonnen Nachschub, 2.400 Soldaten und 400 Fahrzeugen pro Tag. Dies entsprach der Kapazität des Hafens von Dover. Reste der Anlage sind noch heute zu sehen. Auf dem nachfolgenden Bild wird das Funktionsprinzip aufgezeigt: Hinter einem dreifachen Wellenbrechergürtel aus Schwimmelementen (1), Senkkästen aus Beton (2) und versenkten Sperrschiffen (3) befanden sich auf 30 m hohen Stahlstützen stehende Entladeplattformen (4). Um den Gezeitenunterschied von bis zu 8 m auszugleichen, besaßen sie ein motorbetriebenes Seil- und Rollensystem. Über mehr als 1000 m lange schwimmende Fahrdämme (5) wurden die Nachschubgüter an Land gebracht. So einen Hafen hat Michael perfekt zum Leben erweckt. Er hat übrigens auch die gigantische U-Boot-Werft geschaffen, die beim Wettbewerb zu sehen war (bei uns in Teil 6 dieses Berichtes). Luftaufnahme eines Mulberry B und die Überreste, die man heute noch bei Arromanches in der Normandie sehen kann. Die SteirerDie sind ebenfalls ein Dauerbrenner mit schönen Modellen in Ried und in Wien. Ein Besuch bei ihnen macht auch immer wieder Spaß! Hier nehmen die schönen Kartonbauten von Kurt Bergletz einen großen Raum ein. Tolle Plastikmodelle waren natürlich auch dabei sowie die hübschen Displays von Quisttani. www.quisttani.modellbauseite.at
Gruppo Modellistico ArieteEin kleiner aber feiner Stand der Modellbaugruppe aus Bozen.
Eine besondere DekoBei dem folgenden Tisch konnte man sich anhand der Original-Kettenglieder von PzKfz eine Vorstellung über die Wucht der Fahrzeuge machen. Abgerundet wurde die tolle Dekoration durch Kisten aus Heeresbeständen, auf denen die attraktiven Modelle geparkt waren. Die Ritter der Münchner TafelrundeLetztes Jahr hatten wir wegen Abstinenz von ein paar Mitgliedern der Tafelrunde eine Lücke bei den Modellbauern dieser bekannten Vereinigung. Wir vermissten im letzten Jahr Olav, Theo und Arne. Diese Lücke konnten wir nun schließen. Dafür tat sich eine andere Lücke auf: Leider hatten Ann und Johnny diesmal keine Modelle dabei. Aber bis zum nächsten Jahr wird das wieder. Ein sehr schöner Ausgleich waren dafür die tollen Dios und Vignetten von Olav, Theo und Arne. Wer von der Tafelrunde noch mehr sehen möchte, begebe sich auf die Seiten von:
Also... Es ging nicht anders... also das Angebot war.... Kurzum: es gibt noch einen 6. Teil, der sich hauptsächlich mit dem Wettbewerb befasst. Damit ist Ried mein bisheriger Umsatz-Spitzenreiter ! Wolfgang Hartung Publiziert am 02. November 2017 Die Bilder stammen von Gertrud und Wolfgang Hartung. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |