M19 PanzertransporterDer erste Panzertransporter der Bundeswehrvon Hauke Ahrendt (1:35 Merit)
Der Panzertransporter M19 setzt sich aus der Zugmaschine M20 und dem Tiefladeanhänger M9 zusammen. Er wurde von den Alliierten im WW2 eingesetzt und nach dem Krieg bei Gründung der Bundeswehr in einer Stückzahl von 20 in die Truppe übernommen. Die bei der Bundeswehr eingesetzten Zugmaschinen hatten ausschließlich das feste Fahrerhaus. Eingesetzt wurden die Fahrzeuge bei der Panzertruppe in den Instandsetzungstruppenteilen, ich habe auch Bilder von einem M20 mit dem taktischen Zeichen eines WBK 1 oder 3 gesehen. Dieses hatte geringe Anpassungen bei der Beleuchtung, Ergänzung von Peilstangen und andere Spiegel. Das ist dann auch das Vorbild für mein Modell. Nach kurzer Einsatzzeit konnten die M19 bereits durch die neu beschafften Faun L 908 und L 912/45-Zugmaschinen mit dem Kässbohrer 25t- 16-Rad-Tiefladeanhänger ersetzt werden. Das M20-Zugfahrzeug war der 12t-Diamond T981 (6x4) mit einer Motorleistung von 201 PS bei 14,6 L Hubraum. Der Antriebwurd nur auf die Hinterachsen übertragen. Der M9-Tiefladeanhänger ist für eine Gesamtbelastung von 45t ausgelegt, das reichte in den ersten Jahren aus, um die eingesetzten Panzer wie M41 und M42 und sogar M74 transportieren zu können. Die M9-Anhänger wurden aber noch weiter aufgebraucht und waren später auch noch hinter den Faun-Zugmaschinen zu finden. Es gab also auch Übergangskombinationen bzw. getrennte Einsätze. In den frühen 60ern sind die Bestandteile des M19-Panzertransporters dann aber wohl vollständig aus dem Dienst ausgeschieden. Der Verbleib ist mir unbekannt. Das ModellSchon beim Auspacken der sehr sorgfältig verpacken Spritzlinge (damit meine ich z.B. dass dünne, bruchempfindliche Teile exta noch mit dünnen Schaumstoffstreifen geschützt sind) ahnt man, was auf einen zukommt. Viele, sehr viele kleine Bauteile, die dann ein großes detailliertes Ganzes ergeben. Doch an manchen Stellen wurde deutlich übertrieben: Der später in der Regel nicht sichtbare Motor besteht aus extrem vielen kleinen Teilen. Der Motor wird so zum Extrabausatz, den später niemend sieht. Dazu ist ungünstig, dass die Teile gut verteilt sind. Ich hatte schon für den ersten Anleitungsschritt fünf Spritzbäume in Arbeit. Allein für den Ölfilter werden vier Bauteile benötigt. Wirklich etwas zu viel des Guten. Richtig gut sind die Gummireifen, für den Anhänger zeigen sie ein schön feines Profil. Ansonsten ist es ein angenehmer Bau, da alles sehr passgenau ist. Nur zeitweilig wundert man sich eben über die aus vielen Klein- und Kleinstteilen zusammengesetzten Baugruppen. Wobei sich mir der Sinn nicht immer erschließt, da oft hinterher weder der Aufwand noch der Vorteil so recht zur Geltung kommen. So werden im Amaturenbrett drei kleine Schalter montiert, und der Vorteil der Formhinterschneidung durch Verwendung von Einzelteilen gegenüber einem einteiligen Guss geht schon bei Verwendung einer geringen überschüssigen Klebstoffmenge verloren und erst recht, falls man diese "Fusselteile" verlieren sollte. Die oben erwähnten geringfügigen Anpassungen an ein Bundeswehr-Fahrzeug vermutlich aus der späten Einsatzperiode der insgeammt kurzen Nutzungszeit der M20-Zugmaschine habe ich vorgenommen. Der Anhänger baut sich dagegen schnell und einfach zusammen. Man kann alle Anschlagpunkte für Zurrmittel beweglich halten und nur die Laschen zur Befestigung der beiden Rampen hinten muss man vorsichtig montieren, damit die Rampe klappbar bleibt. An der Deichsel müssen noch eine gebogende Abweisestange, Druckluftschläuche und zwei Ketten ergänzt werden. Ich habe in den Fotos des Anhängers aber kein Stromverbindungskabel gesehen, aber irgendwie muss die Beleuchung ja versorgt worden sein. Lack: Revellfarben: Olive 46, sieht aber am Ende fast aus wie mein Gelboliv Decals: Grabbelkiste Fotos hab ich nicht, aber ich vermute, dass zu dem Zeitpunkt auch Rücklichter gemäß StvO montiert waren. Hauke Ahrendt Publiziert am 22. Mai 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |