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Tragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVA

Dargestellt ist ein SEA der 4. Batterie/FlaRakBtl. 38

von Hauke Ahrendt (1:35 Y-Modelle)

Tragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVA

Zum Vorbild

 

Informationen zum Vorbild sind spärlich. Die Anhänger 3,0t mit der Typ-Bezeichnung 2345 stammen aus den 60ern und wurden von der Fa. Blumhardt hergestellt. Neben der hier gezeigten Verwendung sind für verschiedene Anwendungen eingesetzt worden. Soweit ich weiß sind die Anhänger mit Generator SEA 56 kVA für Anwendungen bei den Truppenteilen der Flugabwehr gewesen, zuerst vermutlich bei den FlaK-Tuppen und dann in jedem  Fall beim FlaRak-System HAWK. Die Anhänger mit SEA 56 kVA scheinen auch nach  Ablösung des  Waffensystems HAWK teilweise auch heute noch in der Nutzung zu stehen.

Der Generator stammt von der Firma A. van Kaick und wurde mit einem luftgekühltem Deutz V 6 Diesel Motor angetrieben.

Tragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVA

Es gab auch verschiedene andere Tragbrückenvarianten, die sich wohl je nach vorgesehener Beladung und Funktion unterschieden:

  • Höhenwindmessradar Typ MB VR 120 
  • Anflugradar PAR-C der mobilen Flugsicherungsanlage FSA 70
  • SEA 30kVA

Es gab auch Anhänger mit Aufbauten für die Feldbäckereien, Feldmühle, Feldfleischerei und Feldküche. Diese sind jedoch nach Aufgabe der truppeneigenen Verpflegungserzeugung und der Einführung der EPA vermutlich bereits Ende der 60er außer Dienst gestellt worden.

Tragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVA

Zu dieser Ausführung mit SEA 56 kVA

Die SEA 56 kVA-Anhänger bestehen aus einem Mittelsegment (Tragbrücke) zur Aufnahme der SEA und den beiden einachsigen Brückenaufnahmen. Die Tragbrücke für andere Anwendungen gab es auch in einer etwas größeren Länge.

Die Tragbrücke wurde für die jeweilige Funktion abgesetzt und konnte mit Hilfe von Stützfüßen mit Spindeln an jeder Ecke ausnivelliert werden. Zum Absetzen konnte die Tragbrücke entriegelt und dann abgesetzt werden. Die beiden Achsen konnten dann mit einer kurzen steckbaren Deichsel gekoppelt und so auch ohne Tragbrücke gezogen werden. 

Tragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVA

Das Modell

Das Modell von Y-Modell besteht sowohl für den Anhänger als auch für das Stromaggregat aus erstaunlich wenigen Teilen, die allesamt blasenfrei und ohne Fehler sauber gegossen sind.

Allerdings muss man einige Punkte beachten:

1. Anhänger:

Die vier Staukisten auf dem Kotflügel werden laut Bauanleitung auf eine der beiden Trailerachsen konzentriert. Bei den Bildern, die ich hatte, waren sie aber immer auf beide Wagen aufgeteilt, und zwar jeweils zum Fahrzeugende hin zeigend. Das kann man beim Modell schnell anders anordnen, dazu müssen an dem einen Trolley nur die zwei nun unnötigen Positionierungshilfen eingeebnet werden.

Weiterhin waren in meiner Anleitung fünf Bauteile nicht positioniert und nur mit den mir zur Verfügung stehenden Fotos war es mir nicht eineutig möglich, die Druckluftanschlüsse zu montieren. Hier gibt es Bedarf, die Anleitung zu überarbeiten.  

Weiterhin erschien mir das Tarnkleitkreuz zu klein, das habe ich ausgetauscht. Und es gab Tafeln, an denen das taktische Zeichen angebracht wurde, das ist nur eine kleine Ergänzung und vermutlich nicht einheitlich. Und ob das überall so war weiß ich nicht, aber ich hatte so ein Foto und habe das entsprechend umgesetzt.

Die dreieckigen Reflektoren waren nicht an den Schmutzfängern befestigt, sondern separat, das habe ich dann auch geändert. Es sind aber alles nur Kleinigkeiten.

Tragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVA

2. Stromaggregat:

Die seitlichen Klappen sind etwas zu lang, um geschlossen dargestellt zu werden, wenn man oben die an den Klappen vorhandenen Pins nutzt. Die beiden stirnseitigen Klappen sind dagegegen ca. 1 mm zu breit. Das Kürzen ist ja kein Drama. Und wenn man neue Pins einbaut kann man die Klappen weiterhin öffnen und schließen. Das geht natürlich generell nur wenn man auf die Gasfedern verzichtet.   

Tragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVA

Sonst ist aber alles gut, soweit ich das anhand der wenigen Unterlagen und Fotos beurteilen kann.

Es liegen Decals bei, die den Anhänger den FlaRak-Truppen zuordnet, also vermutlich den früheren Hawk-Systemen. Ob das SEA-System nach der Ausmusterung der Waffen heute noch im Einsatz steht und wenn, bei welchen Einheiten, weiß ich nicht.

Tragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVA

Lackierung:

Gelboliv, ich hatte so ein Vorbildfoto, allerdings einer andern Einheit.

Decals:

Bausatz

Tragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVA

Meine Frage: "Wer weiß eigentlich was für ein Zugfahrzeug zum Einsatz kam?" wurde inzwischen von einem Kenner der Materie rund um das FlaRak-System HAWK beantwortet:

In den 70gern bis Anfang der 80er-Jahre teilten sich die Aufgabe als Zugmittel für die SEA die 5t gl MAN L2A und  MAN L2AE mit dem 7t gl Magirus Juputer. Ab den frühen 80ern waren nur noch die MAN als Zugmittel im Einsatz. Später wurden die MAN L2A und AE mit ihrem Ausscheiden aus dem Truppendienst durch die MAN der Folgegeneration und den Mercedes-Benz 1017 ersetzt. Damit wäre das dann auch geklärt.

An dieser Stelle danke ich für so manche korrigierende oder ergänzende Info oder auch mal Lob, die mich nach Veröffentlichung eines Berichtes erreichen.  

Weitere Bilder

Anhänger mit kurzer Tragbrücken ohne SEA 8 - so krumm ist der Hänger nur hier auf dem BildSEA mit geöffneten Klappen...andere SeiteHaube mal abgenommen...andere SeiteZughängerTragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVA
So sollten die Rückstrahler separat montiert sein.Tragbrückenanhänger 3,0t (BW-Typ 2345) mit SEA 56 kVASo ungefähr sieht der Anhängerzug aus.

Anhänger mit kurzer Tragbrücken ohne SEA 8 - so krumm ist der Hänger nur hier auf dem Bild

Anhänger mit kurzer Tragbrücken ohne SEA 8 - so krumm ist der Hänger nur hier auf dem Bild 

Hauke Ahrendt

Publiziert am 21. April 2017

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