Lippisch P.13aEntwurf 1, Delta-Visionvon Thomas Brückelt (1:72 Bird Models)
Den meisten Modellbauern dürfte die Lippisch P.13a, hier mit dem zylindrischen Lufteinlauf an der Spitze des Deltaflügels, bekannt sein. Es gibt eine Konzeptzeichnung der P.13a, die der bekannteren Konstruktion voraus ging. Die auffälligsten Unterscheidungsmerkmale zur konstruierten Variante sind die nach vorn gezogene Haubenunterkante und der in der Tragfläche integrierte Lufteinlauf mit Splitter.
Von Bird Models gibt es dieses Konzept als einfachen Resin-Bausatz im Maßstab 1:72. Dem Kit liegt eine skizzierte Bauanleitung samt Bildern des gebauten Modells bei. Ich druckte mir eine Zeichnung der frühen Studie zur P.13a, die ich im Internet fand, aus. 3-Seiten-Ansichten gibt es nicht, man kann sich also nur an der räumlichen Darstellung orientieren.
Dabei fiel mir auf, dass das Seitenleitwerk bis zu den Lufteinläufen vorgezogen ist. Daher erweiterte ich das Seitenleitwerk an der Unterseite mit 4 mm starkem Kunststoff und schliff ihn entsprechend in Form, da hier die Geometrie der bekannten P.13a-Kontruktion vorhanden war. Das hatte allerdings zur Folge, dass nun auch das Cockpit um ca. 8 mm nach vorne verlagert werden musste. Dessen Innenleben erhielt einen Sitz, Pilotenfigur, Kopfstütze, Seitenkonsolen und ein Instrumentenbrett mit Visier.
Durch die Verschiebung des Cockpits musste auch eine neue Haube tiefgezogen werden. Ich schliff mir eine Form aus Balsaholz dafür.
Der Lufteinlauf am Bausatzteil fällt recht schwach ausgeprägt aus. Ich fräste die Öffnung als Langloch hinein. Dann setzte ich den Splitter ein und spachtelte die Verrundungen auf. Weiterhin fräste ich den Luftauslass des Ramjets etwas tiefer und setzte aus dünnem ABS ausgeschnittene Lamellen ein, die ich nach dem Einkleben bündig abschnitt. Der Zeichnung ist zu entnehmen, dass im Seitenleitwerk noch kein Raketentriebwerk vorgesehen war. Das entsprechende Bausatzteil kam daher nicht zur Verwendung. Kanonenläufe, Antenne und Staurohr fertigte ich aus gezogenen Gießästen an.
Der Bausatz beinhaltet noch einen Transportwagen, den ich zum Startwagen umfunktionierte, da das Flugzeug ohne das Raketentriebwerk im Seitenleitwerk nicht eigenstartfähig ist. Von meinem Doppelbausatz der Kayaba Ku-4 hatte ich noch Starthilferaketen übrig, die ich dem Startwagen spendierte. Die Abstützungen des Startwagens baute ich so um, dass die P.13a mit einem leicht positiven Anstellwinkel aufliegt. Auch der Startwagen erhielt noch ein paar Details aus gezogenen Gießästen und weitere Träger aus 2x2 mm Vierkantprofilen. Lackiert habe ich alles mit dem Pinsel. Die Ruderspalte hob ich mit einem schwarzen Holzstift hervor. Nach dem Anbringen der Nassschiebebilder (nicht im Bausatz enthalten) versiegelte ich den Deltajäger mit seidenmattem Klarlack.
Die Darstellung dieses frühen Konzepts der P.13a ist eine schöne Ergänzung zu meiner Lippisch-Delta-Familie. Thomas Brückelt, Publiziert am 19. September 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |