Lockheed F-104G StarfighterF-104G Starfighter beim MFG 2 Mitte der 60er Jahrevon Hauke Ahrendt (1:32 Italeri)
Dargestellt wird ein früher F-104G Starfighter in der Marinerolle vom MFG2 Mitte der 60er Jahre. Einsatz bei der Bundesmarine
Die ersten Starfighter der Ausführung F-104G wurden Anfang der 1960er der Truppe zugeführt, die Gesamtstückzahl betrug 916. Eine tatsächliche Erprobung dieses Baumusters gab es vor der Einführung nicht. Viele Änderungen zur Erfüllung der Anforderungen der deutschen Luftwaffe führten fortgesetzt zu Modifikationen der Ausgangsbasis, so dass die Fertigung immer weiter verzögert wurde. Denn der ursprüngliche Entwurf des Starfighters war als Tagjäger unter Schönwetter-Bedingungen konzipiert.
Ob durch Bestechung des damaligen Befürworters FJS, der damals Verteidigungsminister war, die Entscheidung zugunsten des Starfighters beeinflusst wurde, ist unbewiesen. Doch es gab auch konkurrierende Flugzeuge, und die Entscheidung ist gegen den Rat von Experten gefallen. Ersetzt werden sollten mit den Starfighter ältere Flugzeugtypen wie F-86K, F-84F und RF-84F. Hauptnutzer war selbstredend die Luftwaffe, die Marine verwendete den Starfighter jedoch auch in zwei Geschwadern zur Seezielbekämpfung in den Marinefliegergeschwadern 1 und 2. Ein solches Gerät ist hier dargestellt. Ich habe eine Variante des MFG 2 in alter Kennung anhand dieses Vorbildes gewählt. Interessant ist, dass die Marine-Starfighter in den ersten Jahren in der üblichen Tarnung Norm 62 gehalten waren und noch nicht in unifarben Grau, wie später alle Starfighter der Marine. Das Modell
Das Modell ist von Italeri. Es sollte eine "Zwischendurchaktion" werden, einfach nur weil ich den F-104 so gut finde. Ich wollte eine frühe Marinevariante darstellen, da ich einerseits den klassischen Norm 62-Anstrich haben wollte und außerdem eine Marineversion. Der Bausatz ist nach meinem Empfingen gut gelungen und bietet viele Optionen. Etwas übertrieben ist allerdings, dass es ganze sechs italienische Versionen gibt (die sich allerdings nicht so viel unterscheiden), dagegen gibt es für die Bundeswehr nur eine Marine-Variante. Das erscheint mir etwas zu patriotisch von Italeri...
Das Modell ist vergleichsweise einfach zu bauen, die Passgenauigkeit wie auch die Detaillierung sind sehr gut und die Bauanleitung eindeutig. So gibt es zum Bau eigentlich auch nicht viel zu sagen. Dass das Flugzeug mit vielen zu öffnenden Klappen dargestellt werden kann ist sehr positiv, auch das Triebwerk kann demontiert dargestellt werden, es müsste dafür aber noch erheblich verfeinert werden. Ich habe von Aires noch einen C2-Schleudersitz und das Cockpitset verwendet und eine Schubdüse, da diese erheblich besser aussieht als die aus dem Bausatz. Mehr muss nicht unbedingt sein. BewaffnungBilder der Marine mit Bewaffnung findet man zwar nicht so oft, aber durchaus in unterschiedlichsten Konfigurationen. Neben den bei der Marine für die F-104 eingesetzten Kormoran-Raketen häufiger als ich gedacht hätte auch Bilder, die Raketenwerfer Lau 32 und LAU 51 sowie den offenen Mk.25 Practice Bomb Dispenser und geschlossenen Ausführung SUU-21 Practice Bomb Dispenser zeigen. Dabei scheint es oft oder sogar immer so gewesen zu sein wenn man den Bildern glauben kann das der LAU 51 Werfer nur einseitig an der linken Tragflächenpylone montiert wurde. Am Modell fand ich die Asymmetrie nicht so ansprechend, zum Gück habe ich auch ein Bild einer beidseitigen Montage gefunden an vier F-104 eines JaboG. Die Kombination von LAU 51 (einseitig links) und Mk25 habe ich auch auf Bildern der Marine-F-104 gefunden und diese Kombination dargestellt – allerdings mit beidseitig montiertem Lau 51, da asymmetrisch optisch am Modell nicht so schön aussah. Damit konnte ich die Liste der Waffentypen an Bundeswehr-F-104 um zwei Systeme erweitern Die Waffen stammen ebenso wie die Pylone vom italienischen Hersteller Videoaviation. Die Direktbestellung beim Hersteller war kein Problem und das Paket schnell geliefert. Die Teile sind hervorragend gestaltet und auch die kleinen Aufnahmeaugen sind trotz ihrer filigranen Ausführung kaum unabsichtlich abzubrechen. Erstaunlich. Details der Waffenbeladung
Lackierungen
Die übliche und bekannte Luftwaffen-Tarnung. Hier habe ich sie in neuwertigem Zustand dargestellt. Decals
Die Markierungen stammen zum überwiegenden Teil aus dem Bausatz, aber für die alte Kennung und Wartungs- und Warnbeschilderungen in früher Form habe ich auf einen Decalsatz von HaHen zurückgegriffen. Bei Marine-F-104G muss mann immer aufpassen wenn man sich an einem konkreten Vorbild orientiert, wo der MARINE-Schriftzug angebracht werden muss, denn die Position in Längsrichtung variiert immer mal. Bei diesem Vorbild war er weiter hinten angesetzt. Der Marine-Schriftzug war unabhängig von der Ausführung der Kennung fast immer mit weißer Umrandung ausgeführt. Bei ganz wenigen Bildern ist er aber auch nur in Schwarz ohne weißen Rand zu sehen. Weitere Bilder
Hauke Ahrendt Publiziert am 01. Februar 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |