Lockheed F-104F StarfighterTrainer für die Luftwaffevon Thomas Brückelt (1:72 Matchbox)In der Anfangszeit der F-104-Ära bei der Bundeswehr war die TF-104G noch nicht verfügbar. Um das Training auf dem Starfighter zeitnah zu ermöglichen wurden 30 F-104F beschafft, die auf der D-Version basieren. Die äußerlichen Unterschiede zur TF-104G bestehen darin: Die Intakes sind nicht beheizt und daher auch nicht schwarz, es ist kein Fanghaken vorhanden, die roten Anti-Kollisionsleuchten auf der Rumpfober- und -unterseite ebenfalls nicht. Die Tiptanks der F-104F hatten noch symmetrische Stabilisierungsflächen. Später wurde die Finne zur Rumpfseite hin verlängert, um sicherzustellen, dass beim Abwurf der Tiptanks diese auch vom Rumpf wegrotieren. Die „F" war ein reiner Trainer, sie besaß keine Waffenanlage und auch kein Radar. Daher wirken die Instrumentenbretter etwas kahl. Mein Modell basiert auf dem Bausatzoldie der TF-104G von Matchbox. Da das Cockpit bei dem Kit quasi nicht vorhanden ist, baute ich es mir selbst aus Polystyrolplatten (PS). Die Schleudersitze stammen aus Italeri-Kits, die Figuren von Revell (NATO-Pilots). Weiterhin baute ich - um später den Stab des Displays einstecken zu können - einen Holzklotz mit integriertem Silikonschlauch in den Rumpf, da mein Modell fliegend präsentiert werden sollte. Die „Mach-Cones" in den Lufteinlässen wurden nach innen hin erweitert, die hören seitens des Bausatzes nach wenigen Millimetern einfach stumpf auf. Hierfür zerstückelte ich Hälften übriger Zusatztanks und brachte sie hinter den vorhandenen „Cones" an. Die Tiptanks stammen auch von einem Italeri-Bausatz, da die von Matchbox ziemlich voluminös und zu sehr gekrümmt sind. Ich griff dabei auf Tanks zurück, die für die Pylone unter den Tragflächen vorgesehen sind, da sie das korrekte Leitwerk haben. Das bedeutete jedoch, dass ich mir mit einer kleinen Trennscheibe Schlitze einarbeiten musste, damit ich sie später auf die Tragflächenenden aufschieben konnte. Das kleine Leitblech vor/oberhalb der Nasenleiste sollte dabei auch nicht vergessen werden. An der Stabilisierungsflosse der Rumpfunterseite musste ich den kleinen Durchbruch schließen, der den Fanghaken der „TF" aufnehmen sollte. Da die Lufteinläufe beim Matchbox-Bausatz viel zu buckelig geraten sind, schliff ich ca. einen Millimeter herab, was einen deutlich realistischeren Gesamteindruck hinterlässt. Ein paar der groben Gravuren schloss ich mit Spachtelmasse. Die Bugfahrwerksklappen habe ich komplett neu eingraviert, da das gesamte Fahrwerk am Matchbox-Bausatz viel zu weit vorne sitzt. Hier wurde nicht berücksichtigt, dass das Bugfahrwerk bei den Doppelsitzern aller F-104-Versionen nach hinten einfährt, und nicht nach vorne. Ansonsten ergänzte ich noch die Optik vor der Haube und ersetzte den vorderen Teil des Staurohrs. Nach ein paar Spachtel- und Schleifarbeiten lackierte ich den Starfighter mit einem Mix aus Humbrol- und Revellfarben (Pinsel). Da sich mittlerweile Einiges an Decals von Starfighter-Modellen angesammelt hat, konnte ich mir die passenden Markierungen zusammensuchen. Lediglich die Kennung und die Beschriftung unter den Flaggen druckte ich mir selbst auf Folie von ACT. Zunächst sprühte ich das Modell mit glänzendem Klarlack ein, danach klebte ich bis auf den Blendschutz und das Radom alles ab, um diese Bereich dann mit seidenmattem Klarlack zu besprühen. Die BB+365 ging beim Absturz in einer 4er-Formation mit drei anderen F-104F ( BB+ 370, 385, 387) am 19.6.1962 verloren. Eine große Hilfe war mir Herr Hubert Peitzmeier mit seiner tollen Webseite www.916-starfighter.de, auf der man zahlreiche aufschlussreiche Fotos der F-Version findet. Vielen Dank an dieser Stelle für die Unterstützung! Weiterhin bin ich Hans-Jürgen Fischer sehr für das Buch „Danny Coremans & Peter Gordts uncovering the Lockheed (T)F-104G Starfighter" dankbar, in dem viele Bilder des Cockpits der F-104F enthalten sind. So hat meine F-104-Sammlung eine zwar etwas unauffällige, aber als Modell dennoch seltene Version des Starfighters dazu bekommen. Thomas Brückelt, Publiziert am 25. Dezember 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |