VW Typ 2 T1 "Samba Bus"von Kai Maier, 16 Jahre (1:24 Revell)Zum Original:Wenn sich heutzutage Autohersteller rühmen, den Van, Transporter oder Kastenwagen erfunden zu haben, so wissen die über Vierzigjährigen, das das Unsinn ist. Denn für all das steht seit den 50er Jahren ein einziger Name: VW Bus. Der holländische Geschäftsmann Ben Pon schlug Volkswagen 1947 ein neues Fahrzeug vor: den Transporter. Man entwickelte einige Prototypen, doch die Aerodynamik dieser Fahrzeuge war äußerst schlecht. Im Windkanal entwickelte man daraufhin den dritten Bug für das Modell. Er sorgte durch seine Form dafür, dass die Strömung nicht schon vorne, sondern erst am Heck abriss, wodurch der CW-Wert verbessert wurde. Als es zur Präsentation des Transporters kommen sollte, fehlte immer noch ein Name. Bei VW entstanden neun Vorschläge, von denen jedoch keiner ohne Einschränkung für VW frei war. Folge: das Auto erhielt einfach keinen Namen. Aus Typ 29 wurde Typ 2. Erst in den 70er Jahren wurde - aus Amerika kommend - der Name Bulli zum Synonym des inzwischen gewordenen Kultobjekts. Am 8. März 1950 ging der Typ 2 T1 in Serie, in der Samba-Bus Ausführung zu einem Preis von 6.995 DM. Ausgestattet war der T1 mit einem 4-Zylinder Boxer Motor mit 34 PS. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 80 Km/h. Zum Modell :Revell Liefert hier in einem großen Karton einen soliden Bausatz, der von Hasegawa übernommen wurde, da an den Spritzlingen das Hasegawa-Logo zu sehen ist. Die Bauanleitung ist im DIN-A4 Format gehalten und führt den Modellbauer mit 27 Arbeitsschritten zu einem Modell, das heute schon eine echte Rarität ist. Beim Durchblättern der Bauanleitung ist mir als erstes die Anordnung der Sitzgelegenheiten aufgefallen. 3 Sitzbänke hintereinander, wobei die erste Sitzbank vorne von der zweiten durch eine Art ´Ablage´ getrennt ist. Der Kofferraum hinter der letzten Sitzbank besteht aus einer einfachen Platte. Der Modellbauer hat die Möglichkeit die Kofferraum- und die Fahrgastraumzellentüre geöffnet darzustellen. Schade dass man hier nicht auch die Fahrer/Beifahrertür geöffnet darstellen kann. Für mich war eins klar, als ich den Bausatz vor mir liegen hatte: Da wird gescratcht und umgebaut. Ich hatte die Idee dem "alten" VW Bus ein paar "Feintuningmaßnahmen" zu gönnen. Die Grabbelkiste durchstöbert, bin ich auf 2 Rennsitze einer alten Shelby gestoßen, sowie ein neues Lenkrad und 2 Zugrollen eines M113 Panzers wurden Zwecksentfremdet und dienen nun im Kofferraum als 2 Boxen. Das passende "Musikbedienungsteil kam ebenfalls aus dem M113. Es werden hier zwei verschiedene Stoßstangen geliefert. Ein Paar in Chrom vorgefertigt und ein Paar, unbehandelt aus Plastik, jedoch etwas moderner. Zuerst wollte ich die moderneren verwenden, bin dann aber doch auf Chrom umgestiegen, da dies den Bus edler macht. Die Umbaumaßnahmen:
Ich hatte beschlossen den Bus auf neu zu trimmen, wollte aber nicht dass er sein ganzes altes Gesicht verliert, deshalb möchte ich nun etwas zur Lackierung sagen. Auf den ersten Blick vielleicht nur schwer zu erkennen wirkt es auf einen wie schwarze und rote Farbe, die durch ein Stück Tuch oder ähnliches von einander abgegrenzt werden. Schaut man aber genauer hin, so kann man doch sehen, dass die schwarze Farbe die 2. Schicht ist und die rote Farbe die untere, 1. Schicht, die langsam wieder hervorkommt. Das was so aussieht wie Segeltuch, ist nichts anderes als die Rückseite der schwarzen Farbe, die langsam beginnt sich zu lösen und abzublättern. Das Rot tritt in neuem Glanz hervor, wobei das Schwarz Matt ist, was zeigt, dass alte Schönheit nicht verjährt. Für das VW-Logo auf der Front ist ein Decal vorgesehen, dies würde aber nicht wirken, deshalb wurde das Logo sorgfältig mit dem Pinsel und einem Silber bemalt. Die Lampen sowie die Nummernschilder und auch die Stoßstangen sind nicht mehr die jüngsten. Die Zierleiste rund um den Bus besteht aus mehreren Decals. Alle Großen Flächen wurden mit Revell Farben mittels Airbrush Lackiert. Detailbemalungen wie immer mit dem Pinsel. Revell liefert hier, von mir bis dato nicht gekannte riesige Klarsichteile in einer sehr guten Qualität. Sehr groß, sehr vielfältig und ohne irgendwelche Schlieren, einfach super! Zur Alterung:Bei diesem Modell wollte ich bewusst das Alter zeigen, wenn es auch von innen eher Modern wirkt. Mit einem 2-Komponenten-Rost-Set, begann der Spaß also. Eine Schicht Flüssigmetall aufgetragen und dann 2-3 Schichten Oxidationsmittel. Verblüffend. Was sieht echter aus als Rost? - Echtrost! Fazit:VW T1 Samba Bus!!! Ein echtes Schmuckstück egal ob aufwendig umgebaut oder einfach nur aus dem Kasten gebaut. Klasse Modellbausatz, den ich nur jedem Oldtimerfan wärmstens empfehlen kann. Eine gelungene Abwechslung für jeden Modellbauer, egal was er sonst baut. Für Anfänger ist der Bausatz bedingt zu empfehlen, da doch bei den vielen Klarsichtteilen gerne mal eins versaut wird und dies sehr ärgerlich ist. Außerdem ist eine Airbrush Lackierung schon fast ein muss, bei so einem Traum. Kai Maier, 16 Jahre Publiziert am 16. Mai 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |