Zombie School Girlvon Stefan Szymanski (1:35 Not Yet Dead Miniatures)Mittlerweile hält die „Post-Apokalyptische Szene“ auch immer mehr Einzug in den Modellbaubereich. „Not yet dead“, ein kleiner deutscher Hersteller aus Paderborn, bietet dementsprechend eine kleine Auswahl an Untoten (Zombies) und deren Gegner (Zombie-Surviver/ Hunter), vorwiegend im Maßstab 1:35, an. Da es sich hier noch um ein sehr junges Unternehmen handelt, ist die Angebotspalette noch gut überschaubar. Aber ein stetiger Zuwachs an Miniaturen ist hier natürlich ein angestrebtes Ziel. Dabei sollen die Figuren für den Modellbauer genauso interessant sein wie für die Tabletop-Fraktion. Dementsprechende Regelwerke sind dabei wohl ebenso in Arbeit. Bei der von mir bemalten Figur handelt es sich um ein britisches Schulmädchen in der typischen Schuluniform, welches dem Z-Virus erlegen ist und nun selbst auf der Suche nach Frischfleisch ist. Die Figur besteht aus Resin und ist einteilig gegossen. Hier musste also nirgends angepasst und geklebt werden. Der Guss ist sehr sauber und detailliert, so dass sich hier auch die Verputzarbeiten in Grenzen hielten. Zur besseren Präsentation oder auch für die Verwendung als Tabletop-Figur liegt der Figur noch eine kleine Kunststoff-Base bei. Nach einer dunklen Grundierung erfolgte die ganze Bemalung ausschließlich mit Ölfarben. Das Arbeiten mit Ölfarben bedeutet immer lange Abtrocknungsphasen und damit auch lange Wartezeiten. Aber gerade deswegen ist es in der Figuren-Malerei eine sehr entspannende Methode für mich. Auch sehe ich es eher als Vorteil an, dass man sich hier die jeweiligen Farbtöne selbst zusammenmischen muss und nicht auf eine bestimmte Farbpalette zurückgreifen kann. Während ich für die Grundierung und die spätere Versiegelung mit Mattlack mit der Airbrush-Pistole arbeitete, kamen bei der herkömmlichen Bemalung nur Pinsel mit unterschiedlichen Größen zum Einsatz. Natürlich rundeten diverse Washings und ein Drybrushing das Gesamtergebnis noch ein wenig ab. Mit glänzendem Klarlack wurden nach der matten Versiegelung noch alle offen Wunden sowie Blutspuren behandelt, um eine gewisse Nässe anzudeuten. Die Base wertete ich ein wenig auf, indem ich hier Plastikreste passend zurecht schnitt und bemalte. Ziel war es dabei eine Art Kunststoffboden darzustellen, wie man diesen auch in Schulen antrifft. Einige Blutflecke auf dem Boden sollten das Gesamtbild „harmonisch“ abrunden… Obwohl ich mittlerweile über 25 Jahre Modellbauerfahrung verfüge, war es doch meine allererste Figur im Maßstab 1:35, mit der ich mich hier bemalungstechnisch auseinander gesetzt habe. So war ich mir zu Anfang auch nicht sicher, ob all die Techniken, die in kleineren Maßstäben (1:72 – 1:48) gut funktionieren auch hier Verwendung finden konnten. Meine Skepsis war aber unbegründet. Auch hier konnte ich nach dem gleichen System arbeiten (bezogen auf Ölfarben). Man hat hier aber die Möglichkeit genauer zu arbeiten und damit auch mehr ins Detail zu gehen. Auch ist es für die Augen viel entspannender. Letzteres ist wohl dem Alter und damit der Abnahme der Sehstärke geschuldet. So ist mittlerweile die Verwendung von Sehhilfen (auch Brillen genannt) für mich ein absolutes „Muss“ geworden. Jedenfalls ist es nicht auszuschließen, dass ich in Zukunft meinen Augen auch mal Urlaub gönne und mich der einen oder anderen Figur im größeren Maßstab widmen werde. Die Zombies machen jedenfalls im wahrsten Sinne des Wortes Geschmack auf mehr… Stefan Szymanski Publiziert am 21. April 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |