Fokker E.IIIAlltag an der Westfrontvon Theo Peter (1:72 Revell)
Das Modell:Gezeigt wird der einsitzige Eindecker Fokker E in der Version III. Dieses Flugzeug stellte das erste in Serie gefertigte deutsche Jagdflugzeug der Geschichte dar. Bis ca. 1916 wurden die verschiedenen Versionen E.I bis E.IV gebaut. Die Fokker E-Typen stellten verspannte Eindecker dar, die mit einer Verwindungssteuerung gesteuert wurden. Ebenfalls besaß die Fokker eines der ersten durch den Propeller feuernden Maschinengewehre. Möglich wurde das durch einen Unterbrecher, der Motor und Maschinengewehr mit einander koppelte.
Die E.III war die am meisten gebaute Version der E-Reihe. Dabei wurden auch Flugzeuge an die osmanische, österreich-ungarische sowie bulgarische Luftwaffe geliefert. Berühmte Piloten wie Immelmann, Boelke und auch Udet flogen diesen Flugzeugtyp zu Beginn des ersten Weltkriegs und entwickelten erste taktische Flugmanöver (Immelmann = halber Überschlag mit Flugrolle uvm.). Die hier dargestellte Maschine wurde im Winter 1915 vom Vizefeldwebel Ernst Udet, der dem Kampfeinsitzer-Kommando Habsheim angehörte, an der Westfront geflogen. Ernst Udet stieg im Laufe des Krieges auf den weltberühmten Dreidecker Fokker Dr.I um.
Zum Bau:Das Modell ist dasselbe Modell, das bereits im Bericht "Fokker E.III - Maschine von Ernst Udet" gezeigt wurde. Das Modell sollte nochmal den Mittelpunkt eines Dioramas schmücken und wurde so kurzer Hand "demontiert" bzw. "zerstört".
Das Diorama:Da ich schon lange ein Diorama zum Thema Weltkrieg 1 bauen wollte, in dem der Grabenkampf und die undenkbar schlechten hygienischen Zustände sichtbar werden sollten, war es nun endlich so weit. Die Grundplatte besteht aus zwei Styrodurplatten, die auf eine Holzplatte (ca. A4-Format) geklebt wurden. Anschließend wurde die grobe Form der Gräben mit einem Messer ins Styrodur geschnitten. Die Oberfläche wurde mit einem Gasbrenner bearbeitet, um die Unebenheiten des Schlachtfeldes dar zu stellen. Die Stoßkanten der beiden Styrodurplatten wurden mit einem Taschentuch und Weißleim versteckt.
Nun wurde das Diorama in Braun mit einer Spraydose lackiert. Die Beplankung der Gräben erfolgte mit Rührstäbchen (aus dem Schnellrestaurant) und Zahnstochern. Auch die Holzbauten entstanden aus Schaschlikstäbchen und Zahnstochern. Die Wellblechtafeln entstanden aus Alufolie, die um eine Schraube mit metrischem Gewinde gewickelt wurden. Die Zahnstocher, Holzstäbchen und Alufolien wurden mit Wasserfarben bemalt. Die Einschusslöcher in den Wellblechplatten wurden mit einer Nadel dargestellt. Die Granatkrater im Schlachtfeld wurden mit Modellwasser von NOCH, welches mit Wasserfarbe eingefärbt wurde, aufgefüllt. Die Baumstümpfe im Schlachtfeld entstanden aus echten Ästen. Die Sandsäcke stammen von Italeri, die Kisten von Revell, die Fässer von Preiser und Academy, die Maschinengewehre 08/15 von Revell, die Schaufeln, Hacken und Mistgabeln von Preiser. Die Leiter stammt ebenfalls von Preiser. Die Soldaten stammen von Airfix und wurden mit matten Revellfarben und dem Pinsel bemalt. Das Flugzeug stammt von Revell. Diesem wurde der linke Flügel sowie das Fahrwerksgestänge entfernt. Da das Flugzeug steil im Boden stecken sollte, musste auch der Propeller entfernt werden. Der linke Flügel wurde durch einen zerfetzten Flügel (Eigenbau aus Taschentuch und Weißleim) ersetzt. Der Holzrahmen des Flügels, welcher durch den zerfetzten Stoff zu sehen ist, wurde mit gezogenen Gussästen dargestellt. Ebenso wurden einige Einschusslöcher am Modell angebracht (mit einer heißen Nadel).
Um das Schlachtfeld noch authentischer darzustellen, wurden einige Fässer, Barrikaden und Räder im Matsch "vergraben". Der Stacheldraht entstand aus dünnem Draht. Das Gras stammt von NOCH und wurde mit matten Revellfarben schwarz eingefärbt, da es ansonsten zu grün gewesen wäre. Die Gräben wurden mit einer Mischung aus Kaffeesatz, Erde, Weißleim und Wasser bestrichen. Die Wasserpfützen entstanden wiederum mit NOCH Modellwasser. Der geschützte Unterstand der Deutschen wurde ebenfalls mit Zahnstochern erbaut. Ich wollte den unterirdischen Bunker so darzustellen, dass man einen Blick in den Vorrat- und Planungsraum der Offiziere werfen kann. Daher wurden kurzer Hand die hintere und seitliche Wand entfernt. Die Offiziere sollten über einer Karte brütend dargestellt werden. Im Hintergrund sollte der Waffen- und Munitionsvorrat zu sehen sein. Die "Büsche", die das Schlachtfeld abrunden, entstanden aus echtem Moos, welches mit Weißleim in das Styrodur geklebt wurde. Der Bau nahm einige Wochen in Anspruch und machte sehr viel Spaß.
Fazit:Ein kleines Diorama, das den Schrecken des Grabenkriegs sehr gut wiederspiegelt. Der Bau zog sich über einige Wochen und stellte mich vor einige Recherche im Internet. Wie immer sollte das Display in 1:72 gestaltet werden und zahlreiche Details beinhalten. Der Betrachter sollte auch bei mehrmaligem Betrachten neue und ungesehene Details entdecken. Ebenso wurden zahlreiche neue Methoden an diesem Diorama geübt. Ich hoffe es gefällt. Blick durch den Graben auf die deutschen Soldaten Theo Peter Publiziert am 04. Februar 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |