Rockwell B-1B Lancervon Patrick Kirchesch (1:72 Airfix)Hallo Modellbaufreunde, ich bitte um Entschuldigung für ein sehr spätes Come-Back, ich habe mich nämlich an einen Bausatz von Airfix (ein Ladenhüter in Portugal), den ich in Lissabon gekauft habe, gewagt. Zum Original weiß ich nicht großartig viel, ich weiß nur, dass es sich um einen strategischen Bomber mit schwenkbaren Tragflächen handelt. Nichtsdestotrotz, mich beeindruckte hier eher die Größe des Bausatzes und die elegante, stromlinienförmige Form des Supervogels, der vorne einer Wildgans ähnelt. Als ich den Karton öffnete, wurde mir bewusst, warum er im Laden so völlig verstaubte und keiner ihn haben wollte: Für diesen Preis (65€) sah alles schlicht und einfach aus. Die Gussäste lagen alle lose in der Verpackung, sodass sich viele Einzelteile schon selbstständig gemacht hatten. Auch kommt es einem so vor, als ob es an Details mangelt, was ja für diese Größe normalerweise Selbstverständlichkeit hat (Triebwerke waren wirklich schlecht). Es war ja nicht das erste mal, dass Airfix die Gussäste in die Box hineinferkelte. Aber der Bau erwies sich als sehr schwierig, wegen der imposanten Größe, der schlechten Passform, der unmöglichen Bauanleitung (!) , etc. Keinesfalls würde ich ihn für Anfänger empfehlen, da diesen zu schnell die Lust vergeht. Ich bastelte und friemelte munter weiter. Das Geilste an der Sache waren die Tragflächen. Diese schimmerten am Anfang noch so hässlich aus den Gussästen heraus - bis ich mit Kleber, Stahlwolle und Sprühdose kam. Die erhabenen Strukturen habe ich mit Bleistift auf dem Lack nachgezogen, dann scheinen sie versenkt auszusehen. Der Schwenkflügelmechanismus war reines Fingerspitzengefühl und nix für schwache Nerven. Dabei musste man darauf achten, dass die Scharnierbuchsen sich nicht mit Kleber bedecken. Die Chancen jedoch dies zu schaffen, sind ziemlich klein. So wird wohl mancher eine feste Position bevorzugen. Ein Hebel verbindet beide Tragflächen miteinander, so dass beide gleich in der Symetrieachse stehen. Im Rumpf war eine Trennwand vorgesehen, die geeignet ist, nicht durch den Schlitz hindurch zu schauen. Habe ich auch eingebaut, doch mit einer Loge für die nach hinten geschwenkte Position.
Der Rumpf ging noch, wie durch ein Wunder, was die Passgenauigkeit betrifft. Ich musste nur an zwei Stellen Spachtel auftragen, bevor alles verschliffen wurde. Noch ein kleines Geheimnis: Der Lack ist einfach nur Styroporfarbe. Klappt prima. Das Leitwerk war die reinste Katastrophe: Normalerweise konnte man das Leitwerk hin und her pendeln. Forget it. Ist mir alles abgebrochen und ich musste alles erneut mit Streben befestigen, was noch eine Spachtelkur und eine unendliche Schleiferei bedeutete. Auch die Befestigung am Rumpf war alles andere als schön. Die Triebwerke...naja. Dazu brauche ich nichts zu erwähnen, das kennen wir ja schon. Das Fahrwerk hat wirklich Spaß gemacht, normalerweise hasse ich diese Arbeit am meisten, aber es hat mich diesmal etwas motiviert: Die Reifen waren als Hälften vorgesehen und man musste die Ganzen dann in die vorgesehenen Stifte kleben. Hey, Kerze und Schraubendreher Trick. Die Räder drehen sich alle. Warum nicht, oder? Das Lackieren ging ja schnell, mit der Sprühdose einfach, war keine große Sache. Da waren noch die ''Verschmutzungen'', die wurden mit dem fast trockenen Pinsel gefertigt. Die Aufkleber hatten leichten Versatz, wie z.B. die texanische Flagge auf dem Seitenleitwerk. Es wurde mit der Schere passend gemacht. Manche hatten es schwer auf sich, wegen dem Alter der Decals waren noch Puzzlekenntnisse gefragt. Ansonsten hat alles richtig Spaß gemacht! Patrick Kirchesch Publiziert am 02. Dezember 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |