Rockwell B-1 Lancervon Klaus Jeske (1:48 Revell)Eines Tages stand ich in einem Modellbaugeschäft mit einem langjährigen Kollegen, der mir zum runden Geburtstag ein Kit schenken wollte. Ich suchte einen Doppeldecker im mittleren Preissegment aus, schließlich sollte sein Geldbeutel nicht überstrapaziert werden. „Zu klein“, sagte er und deutete mit dem Zeigefinger in das oberste Regal der Ausstellung mit den großen Modellen. „Naja, der B-1 Lancer wäre super…“ hörte ich mich sagen. Gesagt, getan. Seitdem sind einige Tage vergangen, und das Projekt ist nun fertig. Der Rockwell B-1 Lancer ist ein überschallschneller, strategischer Langstreckenbomber, der von der US Air Force seit 1895 eingesetzt wird. Das Flugzeug verfügt über Schwenkflügel. Die Besatzung besteht aus vier Crewmitgliedern, davon einem „Commander“, einem Co-Piloten und zwei Waffensystemoffizieren, die hinter dem Cockpit sitzen. Der Bomber hat vier General Electric F101-GE-102 Triebwerke mit Nachbrennerfunktion. Mehr Details finden die Leser*innen hier. Im Maßstab 1:48 ist dieses Kit ein echter Koloss und damit eine tolle Dekoration. Aufgrund der schönen aerodynamischen Formgebung habe ich auf jegliche Fahrwerks- und Waffenschau verzichtet (eigentlich eine Todsünde für detailverliebte Modellbauer). Der Ständer wurde aus Baustahl in einer naheliegenden Werft gefertigt (und mit Silberfarbe lackiert). Wenn Mann oder Frau so etwas vorhat, dann muss unbedingt die untere Rumpfform im Inneren mit einem festen Material (z.B. Holz) verstärkt werden, damit bei der Ständermontage eine feste Verschraubung möglich ist. Insgesamt ließ sich das Kit gut zusammenfügen. Nur bei den Details hapert es mächtig. Die Sitzgurte und Instrumente sowie die Antennen stammen von der Firma Eduard. Die Lufteinlässe der Triebwerke sind Eigenbau nach eigenen Bildern von der ILA (Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung). Auch die Düsen sind von einem anderen Anbieter. Es sind Resin-Teile von der Firma Barracuda (Late Exhausts Set), die allerdings teilweise verbogen geliefert wurden, so dass hier viel nachjustiert werden musste. Trotz der sehr stabilen Aufhängungen im Inneren des Modells hängen die Flügel des Modells leider etwas. Im Großen und Ganzen hat Revell ein sehr schönes Kit auf den Markt gebracht. Allerdings müssen bei dem Maßstab und dem hohen Verkaufspreis mehr Details drin sein. Klaus Jeske Publiziert am 24. Mai 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |