Grumman F-14D TomcatVX-9 Vandy-1von Alexander Breunig (1:32 Revell)Kennt ihr das Gefühl, das man hat, wenn man an alten Modellen in der Vitrine nach einigen Jahren wieder vorbeigeht und bei einem Blick darauf sich nur sagen kann: "Was hab ich mir damals nur dabei gedacht, als ich die zusammengepappt habe?!" O.k., also dieses Modell ist schon ziemlich alt. Ich habe es schon 2007 gebaut und auch schon vor etlichen Jahren in einigen Foren präsentiert. Aber ich gebe zu, als ich neulich wieder mal an dem guten Stück vorbei ging, habe ich genau das gedacht... was vermaledeit hab ich mir damals nur gedacht?! So wie sie war, konnte ich sie nicht lassen, und ich habe sie komplett überarbeitet...na ja...zugegebenermaßen nunmehr schon das sechste oder siebte Mal! Zumindest für den Moment kann ich erst mal wieder mit dem aktuellen Zustand leben. Die Basis war der gute alte Revellbausatz mit all seinen Macken und Eigenheiten aber zu einem unschlagbaren Preis. Ich habe den Bausatz damals für gerademal 5 Euro bekommen und konnte so mein Geld schön in Resinteile und Ätzteilsets stecken, die man am Ende auch zu weiten Teilen für die teuren Alternativen von Tamiya und Trumpeter braucht. Ja, der Revellbausatz ist recht rudimentär, aber sehr formschön und akkurat. Er braucht eine Menge extra Arbeit, aber seien wir ehrlich, das ist doch am Ende, was das Hobby ausmacht! Für Vandy-1 hatte ich damals die 1:32 Decals von CAM benutzt, aber da diese zum einen nicht wirklich akkurat sind, falsche Farben haben und auch einige Markierungen fehlen, und zum anderen es in dem Maßstab keine Alternativen gibt, habe ich mir wieder passende Decals anhand des Originals selbst gemacht. Neben den selbstgemachten Decals wurde der gesamte Rumpf neu graviert. Ich habe ein Resincockpit inklusive NACES Schleudersitzen und Glass Displays für eine späte Delta-Version der Tomcat eingebaut. Die Piloten hatten noch alte Helme, diese wurden also zu modernen HGU-68/P Versionen mit Iridiumvisieren umgebaut.
Der Grill der Bordkanone wurde zum moderneren NACCA Grill umgebaut und aufgebohrt. Die ECM-Antennen an den Intakeseiten wurden abgeschliffen, da dies ja am Original digitalisiert und in dem Rumpf verlegt wurde. Dafür wurde die kleine GPS-Antenne auf dem Rücken neben den gekürzten TACCAN-Antennen gesetzt. Was mir nicht so gefallen hat war, dass die gezogenen Nietenreihen nicht so schön deutlich unter dem glanzschwarzen Frack hervorkamen. Ich habe diese daher nochmals mit mattschwarzer Farbe nachgezogen. So ähnelt das auch mehr den Wartungsarbeiten am Original. Vandy-1 hat auch komplett neu gebaute Intakerampen erhalten, die in Überschallposition gestellt wurden. Wann immer ich das Original bei Besuchen gesehen habe, war sie schon ordentlich verwittert mit einigen Wartungs- und Witterungsspuren, wenn auch nicht so stark wie ihre grauen Schwestermaschinen. Ergo musste ich mit einer guten Methode aufwarten, dies ansatzweise zu imitieren. Bei meinen ersten Versuchen habe ich mit Anthrazitfarbe und Mattlack experimentiert, aber es hat mir nie wirklich gut gefallen. Also habe ich kürzlich alles komplett überarbeitet. Nach einer komplett neuen Schicht Glanzschwarz habe ich eher aus Versehen eine schöne Methode entdeckt, die Witterungs- und Wartungsspuren an Vandy-1 ansatzweise zu replizieren. Ich habe erneut glanzschwarze Farbe verwendet, aber in recht dicker Konsistenz und mit wenig Druck aufgesprüht. So entstand eine leicht seidenmatte Patina um die Sprühränder, genau wie am Original. Danach habe ich noch mit etwas Graphitpulver nachgearbeitet und das Endergebnis ist in meinen Augen diesmal schon wesentlich näher am Original. Zugegeben, es mag recht ungewöhnlich für Vandy-1 gewesen sein, eine 4-2-2 Luft-Luft-Kombo zu tragen, aber ich habe mindestens zwei Aufnahmen, die sie mit genau so einer Zuladung zeigen, und da das für mich eine prima Reminiszenz an diesen in meinen Augen schönsten aller Jäger ist, hat sie die auch bekommen. Und damit geht sie VORERST mal wieder zurück in die Vitrine.
Alexander Breunig Publiziert am 01. September 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |