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Douglas DC-5

PJ-AIW, KLM

von Christian Bruer (1:144 F-RSIN)

Douglas DC-5

Das Original

Eines der weniger bekannten Modelle aus der Douglas Aircraft Company war die DC-5. Ihren geringen Bekanntheitsgrad hat das Modell nicht zuletzt dem Ausbruch des 2. Weltkrieges zu verdanken, doch der Reihe nach. Entwickelt wurde der modern anmutende Hochdecker 1938. Neben der Tragflächenanordnung ist bei der Entwicklung die Verwendung eines Bugrades und damit eines Dreibein Fahrwerkes erwähnenswert. Die Maschine war für den Kurzstreckendienst gedacht und hatte Kapazität für 16 – 24 Passagiere. Der Erstflug des Prototypen erfolgte am 2. Februar 1939 durch den Testpiloten Carl A. Cover. Die Maschine erregte einiges Aufsehen und es folgten Bestellungen aus den Niederlanden, Großbritannien, Kolumbien und von der amerikanischen Fluggesellschaft Pennsylvania Central. Der Kriegsausbruch im September 1939 und die Ausweitung des Konfliktes führten dazu, dass die Bestellungen aus den Niederlanden und Großbritannien storniert wurden und damit die Produktion bereits mit der zwölften Maschine gestoppt wurde. Ab 1941 benötigten die USA die vorhandenen Kapazitäten für den Bau anderer Muster wie der DC-3 respektive C-47, und somit verblieb eine weitere Auflage der DC-5. Von den gefertigten zwölf Maschinen wurden vier Stück an die KLM ausgeliefert und sieben Stück übernahem die USN.

Die an die KLM ausgelieferten Maschinen wurden in den überseeischen Besitztümern der Niederlande im Liniendienst eingesetzt. Nach dem Kriegseintritt Japans halfen die Maschinen bei der Evakuierung Javas. Dabei wurde eine Maschine bei einem Landeunfall beschädigt und später von den Japanern repariert und eingesetzt. Die drei verbliebenen Maschinen übernahm die US Army. Nach Beendigung des Krieges wurde eine der Maschinen zerlegt und nach Israel geschmuggelt und dort militärisch eingesetzt.

Die meinem Modell zugrunde liegende PJ-AIW wurde 1939 in El Segundo gebaut und 1939 von der KLM übernommen. 1940 wurde die Maschine nach Curacao überführt und dort im Liniendienst eingesetzt. 1941 wurde die Maschine zerlegt und über See nach Java überführt. 1942 wurde die Maschine bei der Evakuierung Javas eingesetzt und später nach Australien überführt. Dort sollte sie anschließend der US Army übergeben werden. Aus Protest darüber flogen der KLM Pilot Captain Dirk Rab und sein Co Pilot John Gyzemyter gemeinsam mit drei anderen Maschinen der KLM unter der Sydney Harbour Bridge hindurch. Nichtsdestotrotz wurde die Maschine im Mai 1942 der US Army übergeben und bei der 21 Troop Carrier Squadron, 374 Troop Carrier Group in Archerfield Aerodrome in Brisbane Australien als Fracht- und Kurierflugzeug eingesetzt. Am 6. November machte die Maschine aufgrund eines Motorenausfalls eine Bruchlandung bei der die Maschine so schwer beschädigt wurde, dass sie abgeschrieben werden musste.

Douglas DC-5

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Das Modell

F-Rsin ist der einzige Hersteller, der einen Bausatz der DC-5 im Maßstab 1:144 führt. Der Resinbausatz besteht lediglich aus 16 Resin- und Weißmetall Teilen, wobei Rumpf und Tragflächen jeweils in einem großen Stück gegossen sind. Die wenigen Kleinteile beschränken sich auf Propeller, Höhenleitwerk, Räder, Bugradklappen und Federbeinstützen sowie drei Weißmetall Teile für die Fahrwerkteile. Die Teile sind für einen Kleinserienbausatz ausreichend sauber gegossen. Leider zeigte sich an der Unterseite des Rumpfes ein recht großer ungleichmäßiger Formversatz, der beseitigt werden musste. Bei der nötigen Schleifarbeit zeigten sich sehr viele Lufteinschlüsse im Guss, was letztendlich dazu führte, dass alle Resinteile mehrfach geschliffen, verspachtelt und wieder verschliffen wurden. Im Rahmen der Spachtel- und Schleifarbeiten wurde wiederholt Primer aufgetragen, um die Oberfläche zu prüfen. Nachdem die Arbeit für mich zufriedenstellend war, konnten die wenigen Bauteile zusammengefügt werden. Hierbei war ein sauberes Ausrichten der Tragfläche wesentlich wichtig, damit die Maschine nachher nicht schief auf dem Fahrwerk zu stehen kommt. An der Unterseite des Tragflächen-Rumpf-Anschlusses war ein großer Spalt zu füllen. Hier wurden vorab bereits einige Polystyrolstreifen aufgefüttert und anschließend der Spalt mit Zweikomponenten-Spachtelmasse sauber verschlossen. Es folgte ein wiederholter Überzug mit Primer bevor die Oberfläche für den folgenden Farbauftrag des Alclad II Aluminium Farbtones poliert werden konnte. Zwischendurch habe ich die Federbeine des Fahrwerkes etwas aufgewertet, wobei das Bugfahrwerk zu großen Teilen neu aufgebaut wurde.

Die Lackierung erfolgte mit drei verschiedenen Aluminium Farbtönen, wobei im ersten Schritt das ganze Modell in Duraluminium lackiert wurde. Da die Oberfläche bis auf Gravuren der Steuerflächen über keinerlei Struktur verfügt, habe ich die einzelnen Panels mit Tamiya Tape abgeklebt und nach und nach in Dark und Light Aluminium lackiert. Dabei wurden nach jeder Lackierung die einzelnen Bleche vorsichtig mit Micro Mesh poliert, um die Kanten zu brechen. Die Farben haften dabei so gut, dass ich die gesamte Lackierung der verschiedenen Töne an einem Nachmittag erledigen konnte. Den Abschluss bildete eine finale Politur und ein leichtes Washing mit Vallejo Washes.

Die sauber gedruckten und extrem dünnen Decals ließen sich mit Micro Set und Micro Sol erstaunlich gut verarbeiten. Lediglich die sehr kleinen Schriftzüge am Bug der Maschine wollten nicht so richtig an ihren Platz. Dabei habe ich beide Decals ruiniert. Eine kurze Mail an F-Rsin und ich hatte binnen weniger Tage Ersatzdecals auf dem Tisch liegen – Danke Laurent!

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Display

Die kleine Basis entstand im Eigenbau aus einem Sockel, einer selbst gravierten Polystyrol-Platte und ein wenig Spachtelmaße. Die Antenne am Modell ist ein dünn gezogener Gussast. Mir hat der Bau der ungewöhnlichen Maschine viel Spaß gemacht und ich freue mich damit ein auf Ausstellungen wenig zu sehendes Modell in meiner Sammlung zu haben.

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Weitere Bilder

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Christian Bruer

Publiziert am 01. März 2014

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