Hawker Tempest Mk.Vvon Roland Sachsenhofer (1:48 Eduard)Die folgenden Bilder zeigen die zweite Tempest, die ich aus den Formen von Eduard gebaut habe; allerdings stammen sie hier aus der jüngsten Neuauflage (Nummer 1169), die mit allen Resin- und Ätzteilsätzen, die Eduard zu bieten hat, ausgestattet ist. Als Hochgeschwindigkeitsvariante der Hawker Typhoon stand die Tempest seit Jänner 1944 im Einsatz. Auch mit neu entworfenen Flächen mit laminarer Strömung und beträchtlich gelängtem Rumpf erinnerten ihre rasanten Linien noch immer deutlich an die prägnanten Formen ihres Vorgängers. Mit diesem hatte viele frühe Tempests auch eine Eigenheit in der Lackierung gleich: so wie bei der Typhoon wurden auch bei diesen Maschinen breite weiß-schwarze Erkennungsmarkierungen an den Tragflächenunterseiten angebracht. Diese sollten eine Verwechslung mit der Fw 190 verhindern und die Tempest als RAF Maschine identifizierbar machen, haben also mit den bald darauf eingeführten „Invasionsstreifen" nur mittelbar zu tun. Die von mir dargestellte Tempest zeigt diese eigenwillige Markierung ebenfalls. Geflogen wurde sie von Roland P. Beamont. Er war nicht nur ein Tempest-Pilot der ersten Stunde sondern auch wesentlich für die Entwicklung einer auf diesen Typ zugeschnittenen erfolgreichen Einsatztaktik verantwortlich. Ein Beispiel dafür ist etwa ihr erfolgreicher Einsatz zur Abwehr der deutschen Flugbomben Fi-103. Die hohe Geschwindigkeit prädestinierte die Tempest für die Aufgabe, einige Zeit war sie auch der einzige Jäger, der die Fi-103 abfangen konnte. Um der gefährlichen Explosions- und Trümmerwolke zu entgehen, in der ein erfolgreicher Beschuss mit den 20mm Bordwaffen sein Ende fand, wurden die unbemannten Flugkörper mitunter „weggekippt". Dabei platzierte man eine der Tempest-Tragflächen unter die Stummelflügel der V-1, um sie anschließend nach oben zu ziehen- der kreiselstabilisierte Flugkörper konnte so zum Absturz gebracht werden. Roland Beamont flog diese Maschine im Frühjahr 1944 als Wing Commander der No. 150 Wing in Castle Camps. Verwendet wurde der von Eduard neu heraus gegebene Profi-Bausatz der Tempest Mk V. Die Plastikteile entsprechen auf‘s Haar den schon etwas in die Jahre gekommenen short-run Formen des alten Bausatzes. Dazu sind allerdings Resin-Teile vom Allerfeinsten gelegt. Besonders jene für´s Cockpit haben mich mit Detailreichtum und Präzision der Formen sehr beeindruckt. Ein Manko hat sich allerdings gezeigt: eingebaut ragen die Kanten des Resin-Cockpits weit in die Fahrwerkschächte! Ich habe eine Lösung in Form eines kleinen Umbaus probiert; die ausgesägten Fahrwerkschächte wurden mit etwas zu recht gebogenem Ätzteileblech und noch mehr Fantasie verkleidet. Am fertigen Modell fällt es kaum auf, bleibt aber, da alle Teile ja eigentlich vom selben Hersteller stammen, ein Unikum. In bester Profipack Manier ist man außerdem mit allerlei Ätzteilen für die Fahrwerke sowie die Fahrwerksklappen versehen, natürlich erleichtert auch ein Maskierbogen das Abkleben der transparenten Teile. Für eine genauere Beschreibung der Bausatzformen verweise ich auf meinen ersten Tempest-Beitrag, wer sich für den Bauprozess interessiert, kann hier vorbeischauen. Insgesamt sicherlich ein lohnender Bau, der mich aber trotzdem auf das überfällige Erscheinen eines neuen und zeitgemäßen Bausatzes diese überragenden Jagdflugzeugs hoffen lässt. Wenn ihr die Bauschritte ansehen möchtet könnt ihr das gerne hier im JAM Forum tun. Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at
Roland Sachsenhofer Publiziert am 11. Juni 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |