Grumman F6F-3 Hellcatvon Roland Sachsenhofer (1:48 Eduard)Im Zoo Grummans mächtiger Großkatzen nimmt die Hellcat eine herausragende Position ein: beinahe 60 Prozent schwerer als ihr Vorgänger, die bewährte F4F Wildcat, punktet der Entwurf weniger mit Eleganz als mit Robustheit und Feuerkraft, guter Panzerung und einem wesentlich kräftigeren Triebwerk. Der Entwicklung des Entwurfs kamen die neu gewonnenen Einsatzerfahrungen der ersten Kriegsmonate zugute, Wünsche und Anregungen der Piloten wurden nach Möglichkeit in die Konzeption des Wildcat-Nachfolgers aufgenommen. Der auf Einfachheit in Produktion wie Wartung ausgelegte Entwurf sollte auch als Rückversicherung für den Fall von Schwierigkeiten mit Voughts Corsair dienen. Im Juni 42 flog der Prototyp, ab Jänner 43 stand die Hellcat im Einsatz. Bis Kriegsende sollten über 12.270 Hellcat in unterschiedlichen Varianten produziert werden. Auch wenn sie gegen Kriegsende mehr und mehr von der schlussendlich zur Trägerreife entwickelten Corsair abgelöst wurde, blieb die F6F die Hauptstütze für die Verbände der Navy und der Marines. Das wird dadurch verdeutlicht, dass mehr als die Hälfte aller Abschüsse beider Teilstreitkräfte auf das Konto der Hellcat gehen - und das bei einem offiziellen Verlust von 270 F6F Hellcat. Mein Modell zeigt eine F6F-3 der VF-16 wie sie im Frühjahr 1943 von der USS Lexington aus geflogen worden ist. Die rote Umrandung der „stars and bars“ lässt eine genauere Datierung zu, denn sie wurde nur für einen kurzen Zeitraum im Jahre 1943 geführt. Mir hat diese Decalvariante von Beginn an gut gefallen - besonders ein Markierungsdetail hat mich angespornt: auf der Motorhaube ist ein kaum leserliches und schon gut verwischtes „0II“ einer nicht mehr aktuellen Codierung zu sehen. Dieses habe ich mit etwas Pastellkreide, über die dann das „Medium Blue“ in richtigem Ausmaß gesprayt worden ist, darzustellen versucht. Eduard gibt in seiner Anleitung als Vorschlag Gunze H56 für das „Medium Blue“ an, was vom Farbton her durchaus stimmig ist. Allerdings fand ich den Helligkeitsunterschied zum dunklen Oberseitenton H54 „Navy Blue“ als zu gering. Mit etwas beigemischtem Weiß war ein passender Unterschied schnell hergestellt. Ansonsten möchte ich zu diesem „Profi-Pack“ von Eduard nicht all das Lobende wiederholen, was ich in den letzten Besprechungen von Eduard-Bausätzen ohnehin immer wieder nennen habe können: Neben einer sehr angenehmen Passgenauigkeit ist die üppige Ausstattung mit Maskierfolien, Ätz- und Resinteilen bei, wie ich finde, angemessenem Preis einfach eine feine und hoffentlich vorbildhafte Sache! Mir hat dieser Bau jedenfalls jede Menge Modellbaufreude der eher unkomplizierten Art bereitet! Eine nette Besonderheit war diesmal übrigens die Gestaltung eines passenden Figurensets von Tamiya - aber dieses möchte ich in einem eigenen kleinen Modellversium-Beitrag zeigen. Wenn ihr die Bauschritte ansehen möchtet könnt Ihr das gerne hier im JAM Forum tun. Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at
Roland Sachsenhofer Publiziert am 26. Juli 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |