Bell P-400 Airacobravon Roland Sachsenhofer (1:48 Eduard)Vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Jagdflugzeugentwicklung hebt sich die P-39 „Airacobra" recht gut als etwas ganz Besonderes ab: der in die Rumpfmitte verlegte Antrieb sollte, nah am Schwerpunkt gelegen, der Konstruktion überlegene Wendigkeit verleihen. Diese verlockende Idee ist von manchem anderen Konstrukteursteam ebenfalls erprobt worden, zeigte meist aber zwei Schwachpunkte: zum einen überhitzt ein so untergebrachtes Triebwerk sehr schnell, zum anderen bringt die Übertragung der Leistung auf die Luftschraube per Fernwelle ebenfalls gravierende Probleme mit sich. Bell gelang allerdings das Kunststück, ein so konzipiertes Flugzeug tatsächlich zur Serienreife zu führen und die US-Streitkräfte von den Vorzügen zu überzeugen. Das Bugfahrwerk sowie der über zwei „Autotüren" zu öffnende Cockpitinnenraum vervollständigen die ungewöhnliche Auslegung der P-39. Ab 1941 wurde die P-39 als Jagdflugzeug an die Briten geliefert, die zuvor einige hundert Stück bestellt hatten. Der Großteil dieser Bestellung ging allerdings nicht auf der Insel in Dienst, sondern sollte, nachdem die Royal Air Force die Airacobra Ende 1941 aus dem Einsatz genommen hatte, unter der Bezeichnung P-400 direkt an die Sowjets als neue Verbündete im Kampf gegen NS-Deutschland ausgeliefert werden. Anders als in Großbritannien haben die neuen Nutzer diesen Flugzeugtyp förmlich geliebt; die wechselnden Baureihen der P-39 wurden von den Sowjets bis zum Kriegsende in relativ großen Stückzahlen eingesetzt. Meine Version zeigt eine solche frühe P-39/ P-400. Belegt ist das Aussehen dieser Maschine durch Fotomaterial, allerdings lässt die Qualität der Aufnahmen einigen Interpretationsspielraum zu. Sicher lassen sich jedoch der silberne, glänzende Anstrich sowie die ungewöhnlich aufgetragene Kennung dieser Maschine angeben. Auf einer der Aufnahmen steht sie mit einer ganzen Reihe ähnlich lackierter Airacobras in einer Schneelandschaft... Diese Maschinen wurden 1941/42 von Basen um Murmansk zum Schutz eintreffender Konvois eingesetzt - ein in jeder Weise unerbittlicher Kriegsschauplatz. Diese Decalversion entstammt dem üppigen Angebot der P-39/ 400 „Dual-Combo" Ausgabe von Eduard. Wer diese Bausätze kennt, weiß in welch sinnvoller Weise hier der Modellbauer unterstützt wird: es liegen nicht nur die Plastikteile für zwei Airacobras vor sondern auch eine doppelte Ausstattung von Ätzteilen für Innen- und Außenräume sowie zwei Sätze Maskierfolien. Dieses Sorglos-Paket wird noch mit form- und maßgeschneiderten Gewichten ergänzt. Den Plastikteilen merkt man ihre Herkunft aus dem Short-Run Bereich durchaus an, ein wenig Spachtelarbeit und Zeit zum Nachdenken ist durchaus gut investiert, insgesamt bietet der Bau aber keinerlei Schwierigkeiten und hat mir persönlich viel Spaß und Modellbaufreude bereitet. Wenn ihr die Bauschritte ansehen möchtet könnt ihr das gerne hier im JAM Forum tun. Dual- Combo bedeutet ja Doppelpack: parallel dazu ist eine Airacobra Mk.I entstanden, die ich euch dann als nächstes zeigen möchte... Wie immer sehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at
Roland Sachsenhofer Publiziert am 26. März 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |