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North American F-6B Mustang

von Christian Bruer (1:48 Accurate Miniatures)

North American F-6B Mustang

Accurate Miniatures bietet seit einiger Zeit, auf Basis der bekannten P-51 A aus dem Jahr 1994, die Taktische Aufklärervariante F-6B der Mustang an. Die Teile weisen fein versenkte Gravuren und teilweise erhabenen Nietenreihen auf. Der Spritzguss ist sauber, die Teile sehr filigran und detailliert. Die Aufteilung des Bausatzes ist gut durchdacht, der Rumpf ist vierteilig ausgeführt da Accurate Miniatures auch die P-51B/C mit Merlin Motor anbietet.

North American F-6B Mustang

Der Bausatz weist leider auch einige kleine Schwächen auf, so liegt die Standard Haube nur einteilig vor und die Landeklappen sind nicht als separate Teile ausgeführt. Bert Kinzey’s “P-51 Mustang Part 1” detail&scale folgend scheint das größte Manko die Bugsektion zu sein. Dem Bausatz liegen anscheinend die vorderen Rumpfhälften aus dem P-51 bzw. Mustang Mk.I Bausatz von AM bei. Diese weisen, korrekt für eine P-51 den langen schlanken oberen Lufteinlass auf. Für eine P-51 A bzw. F-6B passt das aber gar nicht so recht. Die Variante P-51 A sowie auch schon die A-36 hatten einen langen nach vorn hin breiter werdenden Lufteinlass der zusätzlich einen Luftfilter beherbergte. Entweder passt man den Einlassstutzen an, was für den nicht so geübten Modellbauer sicherlich die einfachste Variante darstellt (und baut dann eine F-6A) oder man überarbeitet den Lufteinlauf auf dem Rumpfrücken mit Plastikmaterial und Spachtelmasse wie ich es gemacht habe.

North American F-6B Mustang

Der Bauanleitung folgend begann der Bau mit dem Cockpit. Der Cockpitboden sollte um ca. 1 mm verbreitert werden um nachher bündig zwischen die Rumpfhälften zu passen. Im Anschluss wurden die kleineren Baugruppen wie Fahrwerk und Propeller zusammengefügt. Die Propellerblätter können an der Rückseite ruhig etwas dünner geschliffen werden.

North American F-6B Mustang

Das Fahrwerk wurde mit Bremsleitungen aus Kupferdraht und Haltern aus Alu Folie aufgewertet. Das Querrohr am Federbein kann mittig ausgeschliffen werden damit es eher dem Original entspricht, ebenso wurde die Schleppöse mit einem kleinen Bohrer aufgebohrt.

North American F-6B Mustang

Für die Lackierung der vormontierten Bauteile verwendete ich Farben von Xtracolor. Das Cockpit, die Cockpitseitenwände- und Konsolen sowie die Radschächte und Innenseiten der Fahrwerksklappen wurden mit Interieur Green lackiert. Anschließend erfolgte ein Washing mit schwarzer und brauner Öl- und Plakafarbe und ein Trockenmalen mit aufgehellter Grundfarbe.

North American F-6B Mustang

Um das Modell etwas lebendiger wirken zu lassen, wurden Höhen- und Seitenleitwerk sowie die Landeklappen abgetrennt und in ausgelenkter Position montiert. Für das Höhenleitwerk und die Landeklappen mussten die Teile eines nicht kompletten, auf Halde liegenden P-51 Bausatzes von ICM herhalten. Die Landeklappen wurden um ca. 4 mm verlängert. An den Rumpfhälften muss ein Stück ausgeschnitten und neu verschlossen werden damit die Landeklappen an die Rumpfhälfte passen.

North American F-6B Mustang

Das Höhenleitwerk passte haargenau und wurde mit den Leitwerksklappen aus dem Bausatz ergänzt. Das Seitenleitwerk lies sich mit einem scharfen Messer recht gut vom Bausatzteil trennen, die fehlende Struktur wurde mittels Plastikplatten wieder aufgebaut. Der Ausschnitt für den Landescheinwerfer in der Tragfläche ist mit einer Rückwand aus Alufolie nachdetailliert.

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Entsprechend der Bauanleitung folgte die Montage von Rumpf und Tragflächen. Beim Einbau des Cockpits gibt es ein Problem mit der Kamerakonsole, diese stößt an eine der Rumpfspanten. Durch Abschleifen des Spantes ist das Problem aber schnell behoben. Die Kühlluftklappe selber ist entsprechend einiger Photos nachdetailliert und nach der Lackierung montiert. Die vordere Rumpfsektion kann getrost separat zusammengebaut und anschließend an den Rumpf gefügt werden, die Trennstelle liegt genau an einer Fuge und die Passgenauigkeit ist einwandfrei.

North American F-6B Mustang

Hier ist dann für die F-6B unablässig den bereits beschriebenen Fehler des Lufteinlasses zu beheben. Hierzu wurden die Seiten des Lufteinlasses bis auf ca. 2/3 der Länge mit einer 0,8 mm starken Plastikplatte verbreitert, der fließende Übergang nach vorn und hinten ist mit Zweikomponentenspachtel angespachtelt und nach dem Trocknen verschliffen worden. Abschließend wurde die Tragfläche mit dem Rumpf verbunden und die Höhen- und Seitenleitwerke montiert.

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Ich entschied mich für die von Major Russ Berg, 67th Tac Recce Group, geflogene F6-B mit Invasionsstreifen. Die Lackierung erfolgte mit Farben von Xtracolor, zuerst erfolgte eine Grundierung in Grau und das anschließende Preshading mit einem schwarzen Farbton. Die Unterseite ist in Neutral Grey lackiert und gleichzeitig unter Beimischung von Weiß, Braun, Schwarz und Gelb abgetönt. Die Mitten der Beplankungsbleche sind mit aufgehellter Grundfarbe betont. Das ganze wird solange durchgeführt, bis ein verwaschener und abgenutzter Eindruck entseht. Mit der Oberseite in Olive Drab wird genau so verfahren. Im nachfolgenden Arbeitsgang erfolgte die Lackierung der Invasionsstreifen, hierfür waren zwei Spritzsessions nötig da umfangreich abgeklebt werden musste.

North American F-6B Mustang

Die Decals aus dem Bausatz sind hervorragend gedruckt und ließen sich einwandfrei verarbeiten. Die Abschließende Alterung erfolgte mit wasserlöslichen Farben von Marabu. Die Farbe wird im gewünschten Ton angemischt und mit Wasser und Spülmittel verdünnt. Der Farbauftrag erfolgt mit einem Pinsel entlang der Gravuren. Nach einigen Minuten Trockenzeit wird die Farbe mit einem feuchten Tuch in Längsrichtung abgewischt. Nachdem alle Gravuren hinterlegt sind wird in Bereichen die Verschmutzungen aufweisen sollen, je nach dem Grad der Verschmutzung, Farbe aufgetragen und nach Abtrocknung mit dem besagten feuchten Tuch verwischt.

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Die Rußspuren wurden mit einer braunen Farbmischung mit der Spritzpistole aufgetragen. Den Abschluss der Lackierarbeiten machte der Überzug mit Klarlack Seidenmatt und Matt. Zum Abschluss erfolgte die Montage von Fahrwerk und Klarsichtteilen sowie diverser Kleinteile.

Christian Bruer

Publiziert am 23. Januar 2005

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