Curtiss SB2C-4E Helldivervon Christian Bruer (1:48 Revell)Die SB2C Helldiver wurde ab 1943 bei der US Navy als Standard Sturzbomber eingesetzt. Aufgrund der vielen technischen Mängel kam die Maschine beim fliegenden Personal zuerst nicht gut an, nach vielen Verbesserungen entwickelte sich die Helldiver jedoch zu einem zuverlässigen Flugzeug. Durch die Helldiver wurden im Laufe des Krieges im Pazifik mehr Schiffe versenkt als durch jedes andere Flugzeug. Der Bausatz von Revell bzw. ProModeler ist zurzeit leider nicht erhältlich. Sicherlich schade, da in dem Maßstab ansonsten keinen Bausatz der Helldiver am Markt ist. Die Gravuren und Detaillierungen des Bausatzes sind hervorragend gelungen, die Sturzflugbremsen bzw. Landeklappen, Zündkabel und diverse Kleinteile liegen als Fotoätzteile bei. Leider gibt es aber auch einige Kritikpunkte. Das gravierendste Problem stellt meiner Meinung nach die Flügel Rumpf Montage dar. Die Anbindung der Tragflächen an den Rumpf erfolgt fast ohne Führung nahezu auf Stoß. In Anbetracht des Gewichtes des Modells erschien mir die Gefahr zu groß, mich nur auf die Stoßverklebung zu verlassen. Ich entschloss mich daher eine Führung aus Evergreenprofilen am Rumpf aufzubauen. Mit dieser Führung erzielte ich letztendlich eine formschlüssige Verbindung der Tragflächen am Rumpf. Als ersten Bauabschnitt fertigte ich erst einmal sämtliche größere Baugruppen wie Cockpit, Bombenschacht, etc. im Rohbau einzeln vor. Das Cockpit wurde hierbei bis auf das Rückwandschott komplettiert und durch Leitungen und Kabel mittels Kupferdraht ergänzt. Im Folgenden ging ich an die Herstellung der kleineren Baugruppen. Hier wurde das Beobachter MG aufgewertet, neben den im Bausatz bereits enthaltenen Ätzteilen für den Drehkranz und die Visiereinrichtung wurde ein Verteilerkasten für die Schießkamera und die Schießkamera aus Evergreen Profilen hergestellt. Die Federbeine des Fahrwerkes sind entsprechend mit Bremsleitungen aus Kupferdraht versehen. Anschließend folgte der Zusammenbau diverser Kleinteile wie Reifen, Propeller, Motor, Bombenaufhängung und Bomben. Als nächster Schritt folgte die Lackierung der Interieurteile mit Interieurgreen von Xtracolor. Die Vertiefungen und Hinterschnitte des Innenlebens habe ich nach einer Trocknungszeit mit Plakafarbe von Marabu abgedunkelt und mittels Trockenmalen aufgehellt. Im folgenden Arbeitsschritt machte ich mich an den Rumpf und die Tragflächen. Da ich das fertige Modell etwas lebendiger aussehen lassen wollte, trennte ich die Landeklappen sowie die Höhen- und Seitenruder ab. Für die Ruder verwendete ich die Bausatzteile, welche mit Plastikprofil aufgefüttert wurden. Da die SB2C ab dem C-4 Modell perforierte Sturzflugbremsen besaß, habe ich mich daran gemacht die ca. 620 geprägten Lochimitate aufzubohren. Nach einigen Tagen Arbeit konnte ich keine Bohrer mehr sehen, hatte aber ein recht überzeugendes Ergebnis vor Augen. Die abschließende Montage der Tragflächen bereitete keine Probleme, ebenso die Montage der Rumpfbaugruppe. Vor dem Zusammenbau von Rumpf und Tragflügel erfolgte die bereits beschriebene Montage der Führung für die Tragflächen. Die Lackierung erfolgte mit Farben von Xtracolor. Zuerst erfolgte das Preshading der Fugen mittels schwarzer Farbe. Die Lackierung der gesamten Maschine erfolgte in gloss sea blue mit gleichzeitigem Aufhellen der einzelnen Beplankungsbleche. Die Decals stammen von Aeromaster und stellen eine SB2C-4E der VB-84 an Bord der CV-17 USS Bunker Hill im Februar 1945 dar. Die Versiegelung erfolgte mit Seidenmattem Klarlack von Xtracolor. Für die Alterung verwendete ich Plakafarben, Pastellkreide und Künstlerölfarben in den Tönen schwarz, braun, grau und weiß. Mit einem Pinsel und einer Mischung aus Spülmittel und Wasser lässt sich die Farbe sauber in die Vertiefungen einbringen. Zu guter Letzt erfolgte die Darstellung abgeplatzter Farbe in beanspruchten Bereichen wie Flügelwurzel, Cockpiteinstieg, Wartungsklappen, etc. Hierfür verwendete ich keine reine silberne Farbe, sondern eine Mischung aus Grau und Silber. Schön wäre sicherlich, wenn Revell den guten Bausatz wieder einmal auflegen würde. Das in Detaillierung und Gravur der Teile hervorragende Modell hat es sicher verdient. Christian Bruer Publiziert am 31. Januar 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |