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Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2

11./ JG 3 "Udet"

von Alexander Jost (1:48 Tamiya)

Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2

Das Original:

Die ab Frühjahr 1944 ausgelieferte Focke-Wulf 190 A-8 war die meistgebaute Variante dieses Jägers. Eine Version, die A-8/R2, war als Bomber-Abfangjäger (genannt "Sturmbock") ausgelegt. Bei ihr wurden zwei der vier in den Tragflächen eingebauten 20mm-Kanonen durch die stärkeren Mk-108 30mm-Kanonen ersetzt. Die A-8/R2 besaß auch Panzerplatten an den Rumpfseiten und gepanzertes 30mm-Glas an der Kanzel, um den Piloten gegen die Abwehrbewaffnung der alliierten Bomber zu schützen. Das seitlich der Kanzel angebrachte Panzerglas wurde meist wegen mangelnder Sicht wieder abmontiert, so auch hier. Die Panzerung der Frontscheibe wurde belassen.

Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2

Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2

Die übliche Taktik dieser schweren Jäger war es, die feindlichen Bomber von vorne oder hinten in einer Winkelformation anzugreifen und sich aus etwa 10 Grad Überhöhung zu nähern, die verheerenden 30mm-Kanonen wurden dann aus nächster Nähe abgefeuert. Diese Taktik machte die Fw 190 verletzlich, und spezielle Gruppen von Bf 109 hatten die Aufgabe, Eskorte zu fliegen, während die 190er angriffen (nach dem Text der Bauanleitung).

Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2

Die hier gezeigte Maschine "Schwarze 8" wurde im Juni 1944 von Unteroffizier Willi Maximowitz in der IV. Gruppe (Sturm) des Jagdgeschwaders 3 "Udet" geflogen. Stationierungsort war Dreux/ Frankreich, von wo aus die IV. Gruppe die Truppen in der Normandie unterstützte. Maximowitz war einer der berühmtesten Piloten aller Sturmgruppen, der 27 Luftsiege errungen hatte, 15 davon gegen schwere Bomber, von denen er einige durch Rammstöße zum Absturz gebracht haben soll. Maximowitz kehrte am 20.04.1945 nicht mehr von einem Einsatz an der Ostfront im Raum Frankfurt/ Oder (14./ JG 3) zurück.

Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2

Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2

Das Modell:

Der Bausatz hat erfreulich wenige, fein detaillierte Teile und eine super Passgenauigkeit. Was mich besonders überraschte: die von Tamiya als Aufkleber beigelegten "Panzerplatten" für den Rumpf seitlich des Cockpits kleben hervorragend und dauerhaft. Ich ergänzte lediglich die Antennendrähte sowie die Spanndrähte in der Kanzel, verfeinerte das Fahrgestell und tauschte die etwas zu kleinen Räder gegen solche von True Details aus. Dort sollte man noch das Querprofil (grobes Reifenmuster) in feinere Längsrillen abändern, worauf ich jedoch verzichtete. Allerdings versah ich das gesamte Modell mit zusätzlicher Nietstruktur, um die recht "nackte" Oberfläche etwas interessanter zu gestalten.

Ergänzte Bremsleitung und Einzug für das Spornrad
Ergänzte Bremsleitung und Einzug für das Spornrad

Die auf allen Flügel- und Rumpfflächen mit dem Zahnrädchen zusätzlich aufgebrachte Nietstruktur. Beachte auch die mittels Aufkleber dargestellten Panzerplatten seitlich des Cockpits.
Die auf allen Flügel- und Rumpfflächen mit dem Zahnrädchen zusätzlich aufgebrachte Nietstruktur. Beachte auch die mittels Aufkleber dargestellten Panzerplatten seitlich des Cockpits.

Die Öffnungen der ausgebauten 13mm MG 131 Maschinengewehre
Die Öffnungen der ausgebauten 13mm MG 131 Maschinengewehre

Bei Maximowitz' Maschine waren die MG 131 13mm-Maschinengewehre zur Gewichtsreduktion ausgebaut, auch, weil sie gegen Bomberformationen eh wenig hätten ausrichten können. Ich feilte die Wandstärke des Plastiks der verbleibenden Öffnungen im oberen Rumpf dünner, um die Blechstärke realistisch darzustellen. Mehrere Quellen weisen auf einen schwarzen Propeller-Spinner in mit gelber Spirale hin, was auch Tamiya vorsieht. Andere Quellen zeigen einen roten oder dunkelgrünen Spinner mit gelber Spirale, was ich jedoch aufgrund der vorliegenden s/w Bilder der "Schwarzen 8" als unwahrscheinlich erachte.

Bei der Diorama-Platte handelt es sich um einen Brotteller, auf den eine Mischung aus Weißleim mit Wasser und feiner Erde sowie braunem Pigmentpulver aufgebracht wurde. Die aufgeklebten und mit Ölfarben bemalten Holzplanken stammen aus dem Modellbauzubehör sowie aus einem "amerikanischen Spezialitätenrestaurant" (wie immer eine gute Ausrede, um dort Essen zu gehen). Mit Humbrolfarben eingefärbtes Streugras stellt die Wiese dar.

Quellen:

  • www.luftwaffe.cz zur Person Willi Maximowitz und der "Schwarzen 8".
  • www.rlm.at Ein m.E. gelungenes Farbprofil seiner Maschine.
  • Filley/ Greer, Fw 190 in action. Fw 190A, F, and G, Aircraft Number 170, Squadron/ Signal Publications, Carrolton/ USA 1999, ISBN 0-89747-404-X. Hier ein s/w Bild von Maximowitz' Maschine im Kapitel "A-8".
  • Breffort/ Jouineau, Planes and Pilots Focke Wulf 190, Histoire & Collections, Paris 2007, ISBN 978-915239-25-6. Hier ein s/w-Bild der "Schwarzen 8" auf Seite 25 und weiter hinten ein Farbprofil der Maschine (leider mit einigen Fehlern in der Farbgebung).
  • Cabos/ Coughlin, Osprey Modelling Manuals 20, Focke-Wulf Fw 190, Madrid 1992/ Oxford 2002, ISBN 1-84176-268-74. Allgemeine Infos und Basteltips zur Fw 190.

Februar 2011

Weitere Bilder

Tamiyas Boxart ist einfach mitreißend... endlich kann's losgehen!Kabelsalat am Fahrwerk und die True Details-RäderDie Einfärbung des Streugrases/ static grass erfolgte mittels eines umgebauten Döschens für Speiseeis, auf dessen Deckel ein rechteckiger Ausschnitt und ein Stofftuch zum Belüften angebracht wurden; kreisrunde Öffnung zum Einstecken der Airbrushpistole.Die Unterseite des Jägers wurde, wie immer bei meinen Kämpfern, gründlich verschmutzt...Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2Zwischen der 20- und 30mm-Kanone befindet sich eine kreisrunde Öffnung, die für den Einbau der Schießkamera vorgesehen war.Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2Steuerbord und Backbord wurden Positionsleuchten aus Weißleim angebracht, Einfärbung mittels wasserfestem Filzstift.Die markante, beulenförmige Abdeckplatte für die MK 108 30mm-Kanone.Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2Antenne aus zwei 0,05 mm dünnen gezwirbelten Drahtadern, Keramik-Isolatoren aus Weißleim.Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2Focke-Wulf Fw 190 A-8/R2

Tamiyas Boxart ist einfach mitreißend... endlich kann's losgehen!

Tamiyas Boxart ist einfach mitreißend... endlich kann's losgehen! 

Alexander Jost

Publiziert am 20. Februar 2011

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