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Chance Vought F4U-1 Corsair

von Chris Schmid (1:32 Trumpeter)

Chance Vought F4U-1 Corsair

Der Bausatz

Trumpeter hat zur Zeit die Corsair in zwei Versionen im Angebot: Einmal die F4U-1D und zum Zweiten noch die F4U-4. Ich entschied mich für die optisch ansprechendere 4er Version.

Der Bausatz bietet die folgenden Besonderheiten:

  • Die Motorhaube wird als Klarsichtteil mitgeliefert, damit der relativ ansprechend detailliert dargestellte Motor bewundert werden kann.
  • Die Landeklappen werden mittels der sehr filigranen und aufwändig einzubauenden Klappenscharniere aus Photoätzteilen sehr realistisch dargestellt.
  • Es ist möglich, in die Flügel einen voll funktionsfähigen Klappmechanismus einzubauen. Leider stellte sich dieser aber als nicht sehr praxistauglich heraus; in der heruntergeklappen Position gleicht der Flieger mit seinen dann etwas herabhängenden Flügeln eher einer lahmen Ente. Trotzdem ist es eine sehr reizvolle Herausforderung, diese Mechanik zum Funktionieren zu bringen.
  • Das Cockpit lässt sich "out-of-the-box" schön detailliert darstellen. Mittlerweile hat Eduard aber schon Upgrade-Sets im Programm, welche das Cockpit enorm aufwerten.
  • Chance Vought F4U-1 Corsair

    Chance Vought F4U-1 Corsair

    Motorendetails

    Der Doppelkranz-Sternmotor ist eine Schönheit an sich. Mit ein wenig Styren lassen sich die Zuleitungen sehr gut darstellen, die Zylinderköpfe sind von Hause aus bereits hervorragend detailliert. Der Rost an den Auspuffrohren ist echt.

    Chance Vought F4U-1 Corsair

    Chance Vought F4U-1 Corsair

    Problembereiche

    Ja, wer hat die nicht... Beim vorliegenden Bausatz liegt das wirklich ärgerlichste Problem bei den vielen (leider) Trumpeter-üblichen Auswurfmarkierungen (Ejector-Pins) an den Spritzlingen selber. Hier verbrachte ich Stunden damit, diese herauszuschleifen, beziehungsweise sie mit Sekundenleim aufzufüllen und dann wieder glattzuschleifen.

    Leider ist der Luftansaugbereich für den Turbolader an der Motorenschnauze nicht geöffnet dargestellt.

    Schade ist auch, dass die Fußrasten, welche den Zugang zum Cockpit ermöglichten, nur als gelbe Decals geliefert werden.

    Die Gravuren lassen teilweise auch zu wünschen übrig; ich musste relativ viel von Hand nachgravieren.

    Ein weiteres Detail, welches ich trotz intensivsten Nachforschungen nicht beantworten konnte, ist die Finne des Modells. Betrachtet man das Modell von vorne, so steht die Finne etwa zwei Millimeter schräg nach links auf dem Rumpf! Nicht nur, dass dies von der Aviatik (Danke, Karl!) her problematisch sein könnte, es fällt halt sehr ins Auge. Weiss da irgendjemand mehr darüber? Bitte entsprechende Info an szhsbo@gmx.net senden! Vielen Dank im Voraus!

    Nachtrag: Einen Tag später erhielt ich per Mail eine Antwort von Wolfgang Zeissner: "... das Seitenleitwerk der F4U war zum Ausgleich des Drehmomentes vom Motor schräg angebaut und versetzt. Viele anderen Kolbenmotorjäger haben eine ähnliche Bauweise."

    Herzlichen Dank für diese Information, Wolfgang!

    Lackierung

    Zu 90% verwendete ich Tamiya Farben, die ich zum Teil selber abmischte. Die Metalltöne geben meiner Meinung nach am realistischsten die Alclad-Metalizer Farben wieder. Das ganze Modell wurde mit der Airbrush lackiert.

    Die Farb-Abplatzer entstanden durch ein vorsichtiges Abschaben der Farbe. Zuvor wurde das ganze Flugzeug mit Alclad "Aluminiumisiert". Mittels Pastellkreide und der "Nass-in-Nass" Technik entstanden die Verschmutzungen.

    Chance Vought F4U-1 Corsair

    Aufwände

    Für dieses Modell wendete ich alles in allem etwa 80 Stunden auf:

     

  • 33 Stunden Zusammenbau
  • 32 Stunden Lackierung
  • 3 Stunden für Decals
  • 5 Stunden Finishing
  • 7 Stunden für Informationsbeschaffung im Internet, Bücher
  • Fazit

    Die im Artikel teilweise erwähnten Punkte habe ich hier nochmals in einer kleinen Liste zusammengetragen.

    Positives

  • Ein gutes Modell für mittlere bis forgeschrittene ModellbauerInnen
  • Passgenauigkeit ist gut
  • Bauanleitung sehr verständlich
  • Decals recht brauchbar
  • Der Faltmechanismus funktioniert tatsächlich, ist aber nicht sehr praxistauglich
  • Das Cockpit ist schön detailliert
  • Schöne Waffendetaillierung in den Flügeln
  • Klappenscharniere (Photoätzteile) wirken gut

    Problembereiche

  • zuviele Ejector-Pins zum Auffüllen und ausschleifen, sehr mühsam!
  • Räder aus Gummi, Abplattungen sind nur schwierig darstellbar
  • Der Motor könnte noch detaillierter sein
  • Decalanleitung könnte genauer sein
  • Fußrasten zum Einsteigen leider nur als Decal
  • Durchsichtige Schnauze
  • Unterer Lufteinlass ist nicht offen dargestellt
  • Teilweise Blechstösse / Nieten unvollständig
  • Chris Schmid

    Publiziert am 27. Oktober 2004

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