Messerschmitt Bf 109 E-4von Stefan Zimmermann (1:72 Revell)Heute möchte ich Euch meine Bf 109 E-4 vorstellen. Ich denke, über das historische Vorbild brauche ich wohl nicht mehr viel schreiben, da dieses Flugzeug ja bekannt ist wie ein "bunter Hund". Nur so viel, meine Bf 109 stellt eine Maschine der 2. (J)/LG 2 dar, wie sie im Frühjahr 1941 auf dem Balkan eingesetzt wurde (Angaben des Herstellers). Nun zum Modell: wie immer habe ich "oob" gebaut. Lediglich die Kanonen in den Flügeln habe ich durch Kanülen ersetzt; der Antennendraht besteht aus gezogenem Gussast. Revell hat hier mal wieder einen Oldtimer neu aufgelegt und ich glaube, die meisten Modellbauer kennen diesen Bausatz. Erhabene Nietenreihen und Gravuren, absolut keine Cockpitdetails. Lediglich ein Sitz mit einem Piloten, der offensichtlich in eine Spitfire gehört, denn er hat einen Steuerknüppel in der Hand, der wohl eher in diese britische Maschine passt. ;-) Auch mir, als Revell-Fan, war dieser Bausatz beim Kauf nicht fremd und ich dachte mir, für 4,99€ kann man doch eigentlich nichts falsch machen, denn ich wusste ja, was mich "erwartet". Der Bausatz besticht nicht unbedingt durch aufwendige Details. Das fängt beim Fahrwerk an (Fahrwerksbeine und Verkleidung sind aus einem Guss) und hört bei der Kanzel auf, die von der Passform mau ist und aus echtem "Panzerglas" besteht. Auch die Aufhängung für den Zusatztank ist als eher grob zu bezeichnen. Was mich allerdings freudig überrascht hat, ist die relativ gute Passgenauigkeit. Lediglich etwas Flüssigspachtel kam an den Flügelwurzeln zum Einsatz. Lackiert wurde mit der Airbrush und dem Pinsel. Hierbei kamen Farben aus dem Hause Vallejo(Model Air) und die Aquacolors von Revell zum Einsatz. Der Propeller und die Fahrwerksbeine/schächte sind gepinselt, ebenso die gelben Flügelspitzen und die Motorabdeckung. Hier habe ich allerdings nur zum Pinsel gegriffen, da mein Airbrush-Gelb von Vallejo partout nicht decken wollte. Das Tarnmuster habe ich abgeklebt, was eine ganz schöne Fummelarbeit war. Nach der Lackierung bekam meine Bf 109 eine Schicht Emsal Glänzer verpasst. Nun wurden die Decals unter Einsatz von "Decal Soft" aufgebracht und in die richtige Position geschoben. Hierbei ist mir allerdings ein kleiner "Unfall" mit dem Balkenkreuz auf der rechten Flügeloberseite passiert. Der beiliegende Decalsatz war aber an sich von guter Qualität und ließ sich problemlos verarbeiten. An Alterung und Abnutzungsspuren habe ich mich auch hier wieder herangewagt. So habe ich eine Abgasfahne mit stark verdünntem Panzerbraun (Vallejo) und ebenso verdünntem Schwarz (Aquacolor) aufgebrusht. Die Kanonen haben "Schmauchspuren" an den Flügeln hinterlassen. Mit einem silbernen Buntstift (Faber-Castell) habe ich leicht alle Nietenreihen nachgezogen und hinterher vorsichtig mit einem Wattestäbchen überschüssige Farbpigmente entfernt. Verschmutzungen am Fahrwerk und der gesamten Unterseite habe ich mit Hilfe von Schminkeresten dargestellt. Dies ist eine effektive und günstige Alternative zu speziellen Pigmenten aus dem Modellbauhandel. Dann wurde das Modell mit stark verdünnter Erdfarbe (Vallejo) eingenebelt, um einen "used look" zu erzeugen. Zum Schluss habe ich alles mit mattem Klarlack versiegelt. Während des "Fotoshootings" hat sich der Antennendraht verflüchtigt. Ich habe ihn zwar gleich wieder angeklebt, aber jetzt hängt er ein klein wenig durch...shit happens! Beim Fotografieren habe ich diesmal versucht, einige Tipps der MV-Redaktion umzusetzen. Alles in allem hat mir der Bau dieser Bf 109 viel Spaß gemacht...trotz seiner Unzulänglichkeiten. Und ich hoffe, mein Modell gefällt euch? Als Referenz habe ich mir eine weitere Bf-109 E-4 eines anderen, günstigen Herstellers zugelegt. Bin gespannt, wie das Ergebnis dort ausfallen wird. Stefan Zimmermann, Publiziert am 19. Mai 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |