Avia B-534von Bernhard Schrock (1:48 MPM)Konstruiert im Jahr 1932/33 (Erstflug 1933) um den von Avia in Lizenz gebauten Motor Hispano Suiza 12Y drs, war das Muster für die damalige Zeit mit 380 km/h sehr leistungsfähig. Es wurden insgesamt 445 Stück in vier Serien gebaut. Das Modell repräsentiert ein Flugzeug der letzen IV Serie. Für das Cockpit bietet der Bausatz nur die wichtigsten Teile, die das Original eher andeuten als wiedergeben. Vom „Käfig“ des Originals ist im Bausatz leider keine Spur! Mit Hilfe von Originalfotos aus dem Heft der Serie Aeroarchiv Avia B-534 (Jiri Vrany, Prag 1991) oder aus der Serie MBI Sagita, auf welchen die Rumpfverkleidungsbleche abgenommen sind, läßt sich mit ein wenig Arbeit eine Zeichnung für das Gerippe erstellen. Die richtige Länge für die 0,7 mm starken Rundstäbe lässt sich am besten anhand der vorgenannten Dreiseiten-Zeichnung ermitteln. Wie oft schon hat Reheat einen photogeätzten Sitz und Gurte beigesteuert, das Instrumentenbrett hingegen entstand in Sandwichbauweise auf der Basis der sehr guten Zeichnungen in 1:20 aus dem vorgenannten Aeroarchiv-Heft. Der Rest entstammt einer Mischung aus Draht, Plastik und Blech (es lebe die Improvisation!!). Verglichen mit der dem Bausatz beiliegenden Dreiseiten-Zeichnung im Maßstab 1:48 sind die tiefgezogenen Teile sehr gut detailliert und haben für einen Vaku eine erstaunlich feine Oberfläche mit versenkten Gravuren. Die Räder, Hosenbeine, Streben und Cockpitteile sind als Spritzgußteile brauchbar ausgeführt und müssen nur entgratet werden. Die Kanzel ist sehr gut tiefgezogen und passt nahezu perfekt auf dem Rumpf. Vorsicht ist nur beim Trennen des Bauteils in beide Einzelteile (Windschutzscheibe und Schiebehaube) angesagt. Auf das Suche nach einem Vorbild für die Markierung fiel die Wahl auf eine Maschine, die klar durch ein Foto im bereits erwähnten Heft belegt ist: B-534-217, S-12. Das Flugzeug nahm an dem nationalen, slovakischen Aufstand in 1944 in Tri Duby teil und ist ohne die Hosenbeine geflogen.Die Räder des Bausatzes sind etwas zu klein geraten, damit sie in die Radverkleidungen passen, aber zum Glück hat True Details in seinem umfangreichen Resin-Radprogramm abgeflachte Räder für Aichi Val in 1:48, welche für die Avia wie geschaffen sind. Bis auf die Kennung S-12, die zum Teil mit Pinsel korrigiert werden mußte, ist alles gespritzt. Viel Arbeit haben die Lüftungsschlitze auf der Motorhaube beschert: am besten ist es, von Innen das Material dünner zu fräsen oder dünner zu schaben. Dabei sollte ständig die Dicke kontrolliert werden (mittels einem Leuchtpult oder beim Halten gegen das Licht). Anschließend können die Schlitze mit einem spitzen Skalpell geöffnet werden. Für die Verspannung kam ein fransenfreier, dunkel grauer Kunstfasernähfaden zum Einsatz, der auf der Flügelseite zuerst festgeklebt wurde. Nach dem Trocknen wurden die anderen Enden durch die Löcher in den hohlen Rumpf eingefädelt und durch die Nase (sinnigerweise sollte der Propeller noch nicht dran sein) mit einer kleinen Drahtangel aus dem Rumpf herausgefischt. Die einzelnen Fäden wurden mit je einer Wäscheklammer beschwert und über den Tischrand nach unten gehängt. Nach dem Festkleben auf der Rumpfinnenseite konnte der Zopf abgeschnitten werden.
Interessanterweise zeigte das rote Drittel bei allen 6 Kokarden abweichend von den tschechoslovakischen nach rechts. Das gelbe Rumpfband war 50 cm breit, die untere Seite der unteren Tragfläche war bis zum 1/3 der Tiefe ebenfalls gelb lackiert. Bernhard Schrock Publiziert am 29. Oktober 2004 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |