Heinkel He 162 A-2 Salamandervon Christoph Schnarr (1:48 Tamiya)Das 1:48er Modell der He 162 von Tamiya ist ein ganz hervorragender Bausatz, der zudem einige interessante Innovationen besitzt. Dazu gehört insbesondere das zweimal vorhandene Triebwerk, das über eine Steckverbindung wahlweise geschlossen oder mit geöffneten Verkleidungsblechen am Modell wiedergegeben werden kann. Zusätzlich enthält der Bausatz ein Transportgestell, auf dem man das offene Triebwerk dann auch einzeln präsentieren kann. Beim Original sind im Cockpit einige Elektroleitungen deutlich sichtbar, die ich mit Kupferlitze auch beim Modell darstellte. Tamiya hat außerdem am Sitz die seitlichen Beinführungen nicht berücksichtigt. Diese ergänzte ich, wie auch die Sitzgurte, aus Ätzteilen von dem eigentlich für das Dragon-Modell vorgesehenen Eduard-Satz 48229. Auch das Instrumentenbrett, die Ruderpedale und Innendetails der Cockpithaube entstammen diesem Ätzteilesatz. Der Schacht des Hauptfahrwerks wurde von Tamiya sehr detailliert nachgebildet. Hier habe ich lediglich noch die Bremsleitungen an den Fahrwerksbeinen ergänzt. Die He 162 besitzt ein Bugfahrwerk. Es muss also dafür gesorgt werden, dass das Modell auch sicher steht. Dem Bausatz liegt dazu auch eine Metallkugel als Gewicht bei, die hinter dem Cockpit eingebaut wird. Man sollte sicherheitshalber aber zusätzlich noch ein paar Bleikügelchen in der Bugspitze hinzufügen. Den Warnanzeiger vor dem Cockpit für das ausgefahrene Bugfahrwerk hat Tamiya nicht berücksichtigt, er war aber schnell aus einem kurzen Stück Draht ergänzt. Der Zusammenbau verlief aufgrund der sehr guten Passgenauigkeit absolut problemlos, weshalb ich mich zur Vereinfachung der Lackierung entschloss, die Tragflächen erst am Ende zu montieren. Die Wiedergabe der Turbine bei offener Darstellung bietet, was die Details angeht, bereits eine gute Basis. Das Original wies allerdings noch eine Vielzahl von Leitungen auf, die in Plastikspritzguss nur schwer dargestellt werden können. Für ein originalgetreues Aussehen sind sie allerdings notwendig und wurden daher entsprechend aus feinem Lötdraht und dünnem Litzenkabel nachgebildet. Der Decalbogen des Bausatzes bietet vier Markierungsmöglichkeiten. Ich entschied mich für die "Weiße 1" von Leutnant Rudolf Schmitt mit dem fast einheitlich in RLM 76 Lichtblau getarnten Rumpf. Über die korrekte Lackierung der He 162 wird insbesondere zu den verwendeten Grüntönen viel spekuliert. Wegen der dezentralen Fertigung des Flugzeuges und der desolaten Kriegslage im Frühjahr 1945 ist ein vorschriftsmäßiger Tarnanstrich eher auszuschließen. Die wenigen Fotos der Einsatzmaschinen geben leider auch nicht die Antworten, welche wir uns als Modellbauer hier wünschen würden. Ich habe mich daher an die Vorgaben der Bauanleitung gehalten, die genauso falsch oder richtig sein können wie auch alle anderen in der Literatur gemachten Angaben. Auf vielen Fotos ist deutlich zu erkennen, dass die Maschinen der I./JG1, obwohl fabrikneu, trotzdem einen zum Teil recht abgenutzten Eindruck machen. Die "Weiße 1" bildete davon keine Ausnahme. Um das nachzugestalten übernebelte ich die Oberflächen mit weiß aufgehellten Mischungen der jeweiligen Grundtöne. Das abschießende "Washing" der Oberflächendetails erfolgte mit schwarzbrauner Wasserfarbe. Schmutzstreifen sowie Öl- und Treibstoffspuren entstanden aus Ölfarbe. An einigen charakteristischen Stellen wurden dann noch ein paar silberne Lackabplatzer mit den Pinsel aufgemalt. Christoph Schnarr Publiziert am 06. April 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |