Blohm & Voss BV P-205.01-01 (BV 155 C)

von Stefan Zimmermann (1:72 Airmodel Products)

Kurz zum historischen Hintergrund

Aufgrund mangelnder Produktionskapazitäten wurde ein 1941 an Messerschmitt erteilter Auftrag zur Entwicklung eines aus der Bf 109 abgeleiteten Höhenabfangjägers an Blohm & Voss "umgeleitet". Der Augsburger Entwurf ("Me 155A") wurde von den Hanseaten komplett überarbeitet und Ende 1943 enstand ein Prototyp. Dieser hatte die Bezeichnung BV 155 B: ein Tiefdecker mit langgezogenen Tragflächen, einem Turbolader und zwei großen Kühlern in den Flügeln. Die Erfahrungen mit diesem Prototypen hatten Probleme beim Hin- und Zurückführen des Kühlmittels zu den Kühlern aufgezeigt.

Daraufhin wurden die Kühler in den Tragflächen entfernt und durch einen ringförmigen Frontkühler, ähnlich wie bei der Ta 152, ersetzt. Zusätzlich kamen zwei kreisförmige Lufteinlässe links und rechts unterhalb des Cockpits hinzu, die später jedoch durch einen großen Bauchkühler abgelöst werden sollten. Das Flugzeug erhielt die Bezeichnung BV 155 C. Ein Prototyp kam wegen des Kriegsverlaufs nicht mehr zustande. US-Truppen fanden lediglich eine Attrappe und verschiedene Einzelteile vor. 

Das Modell...

...ist ein Voll-Resinbausatz von Airmodel und ein "Resiner", der wirklich Spaß macht. Die Passform ist gut und die Teileanzahl überschaubar - Balsam für die ungeduldige Speedbastlerseele! Gebaut habe ich aus der Box, nur geätztes Gurtzeug (auch von Airmodel) und etwas Garn als Antennendraht kamen hinzu. Aus einem Unfall habe ich dann noch ein Extra gemacht: beim Ausbohren der Aufnahmen für die Fahrwerksbeinhalterungen bin ich zu dynamisch vorgegangen und auf beiden Oberseiten der Tragflächen mit dem Bohrer wieder rausgekommen.

Stopfen wollte ich die Löcher nicht und so habe ich diese einfach für mechanische Fahrwerkstandanzeiger verwendet. Man(n) kann ja ungeschickt sein, man(n) muss sich nur zu helfen wissen, gell?! In der Verarbeitung von Vacuhauben bin ich auch noch nicht so ganz firm, was aber meinen Trommlerwurstfingern zuzuschreiben ist.

Lackiert wurde mit Farben von Revell (RLM 81+82) und Gunze (RLM 76) und Tamiya. RLM 81 und 82 sind aus dem neuen Airbrushfarben-Set aus Bünde. Sie lassen sich super verarbeiten und die beiden hier verwendeten RLM-Töne, finde ich, sind auch ganz stimmig, was man vom RLM 76 aus dem Set leider nicht sagen kann. Die Alterung erfolgte per Ölfarbenwäsche und etwas Pastellkreideneinsatz. Das Display ist wieder eine meiner Schieferplatten mit aufgeklebter Bodengrafik. Mein Modell stellt eine rein fiktive Versuchsmaschine ("V07") dar.

Stefan Zimmermann,
www.zimmosflugwelten.de

Publiziert am 04. März 2025

Demnächst:

8. und 9. März

15. und 16. März

15. und 16. März