Blohm & Voss BV 155 V-1 "Karawanken"

Betriebsflugplatz Blohm & Voss, Finkerwerder (Hamburg), 1945

von Andy Hartung (1:72 Special Hobby)

Ein kleiner Wochenendurlaub war die perfekte Gelegenheit, ein kleines Wochenendprojekt zumindest zu beginnen. Es sollte gebaut werden bis es lackierfertig war, und den Rest dann zuhause fertig machen… ob das klappt, sollte ich sehen.

Für dieses Vorhaben sollte sich die Blohm & Voss BV 155 aus dem Hause Special Hobby eignen. Der Bausatz war klein und übersichtlich. Außerdem fand ich den Flugzeugtyp schon immer interessant. Um das Ganze aufzuhübschen, besorgte ich mir noch ein passendes PE-Set.

Der Bau:

Wie bereits erwähnt, wurde der Bausatz auf Reisen mitgenommen. Letztlich wirkte der ganze Bausatz doch übersichtlich und sollte nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Da das Cockpit leider sehr rudimentär ausgestattet ist, legte ich mir noch das PE-Set von NH-Models aus Bulgarien zu, hier wurde nahezu das ganze Cockpit ausgetauscht.

Zunächst wurden die Teile gewaschen und der Bau begann anschließend, wie so oft im Cockpit. Aufgrund der Tatsache, dass die meisten Teile mit PE-Ätzteilen aufgehübscht wurden, zog sich das ganze natürlich. Am Ende ergab sich aber ein lohnenswertes Ergebnis.

Leider passt nun aber die Seitenkonsolen nur noch schlecht. Da aber das Cockpit sowieso geschlossen dargestellt wird, weil das Aufschneiden der Kanzel mir zu heikel ist, fällt es nur noch bedingt auf.

Dann konnte der Rumpf zusammen gesetzt werden. Die Passung war hier zumindest für Special Hobby Verhältnisse ganz okay. Verschliffen werden musste ja sowieso, das bleibt halt nicht aus.

Im Urlaub ging es dann noch an die Flügel, die aufgrund von unsauberen Guss an der Innenseite leider nicht sofort passten. Das heißt, ich musste zunächst die Klebestellen verschleifen. Fehlende Passstifte taten hier ihr Übriges. Das Mittelteil mit den Fahrwerksschächten bekam noch zwei Resinteile eingeklebt, welche später die Innenwände des Fahrwerkschachts bilden.

Weniger elegant war die Lösung der Kühler unter dem Flügel. Denn hier muss auf der glatten Fläche noch das Endstück des Kühlers angebracht werden, wodurch eine unschöne Spalte entsteht, die sich bei mir trotz mehrfachen Spachteln und Schleifen nicht so wirklich verschließen lassen wollte.

Ganz im allgemein fand ich die Passung an eben jenen Kühlern gar nicht gut gelungen. Leider ist man hier mit Feilen nur schlecht rangekommen. Die größten Ungereimtheiten habe ich hier aber beseitigen können.

Die Passung des Fahrwerks war etwas merkwürdig, da die eine Hydraulikstange nicht dort hinpasst, wo sie eigentlich hinsollte, oder aber die Anleitung war hier einfach zu ungenau.

Lackiert wurde dann mit den Farben von Ammo of Mig, diese stammen aus dem Set: late Luftwaffencolors mit Ausnahme von Schwarz-grün, welches aus dem early Luftwaffencolor set stammte.

zum Vorbild:

Hier will ich gar nichts weiter zu sagen, da das meiste schon in der Vorstellung gesagt wurde. Nur kurz sei erwähnt, dass es sich hier ursprünglich um ein Flugzeug von Messerschmitt für den nie fertiggestellten Flugzeugträger handelt und man später die Vorgabe von RLM bekommen hat, das Flugzeug Höhenjäger tauglich zu machen. Aufgrund der Auslastung bei Messerschmitt wurde das Projekt an Blohm und Voss abgegeben.

Hier konnte man noch zwei Prototypen fertigstellen und einen dritten beginnen. Der erste Prototyp flog nach Unterlagen des Werkspiloten wohl mehrfach im Februar und März 1945 noch auf dem Betriebsflughafen Finkerwerda in Hamburg.Der zweite Prototyp wurde Gerüchten zufolge noch von den Briten fertiggestellt und getestet, dieser liegt nun in einem Depot des National Air and Spacemuseum in den USA.

Fazit:

Bausätze von Spacial Hobby haben immer den Ruf, aufwendig und kompliziert zu sein, das möchte ich bei diesem Bausatz hier nicht unbedingt unterstreichen. Ja, die Teile müssen nachgearbeitet werden und die Passung ist nicht perfekt, aber dieser Mehraufwand ist definitiv überschaubar. Ich bin mit meinem Ergebnis zu frieden und auch dieser Exot macht eine gute Figur in der Vitrine

Andy Hartung

Publiziert am 24. Oktober 2023

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