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Douglas DB-8A/3N

3-V-2 Luchtvaart Regiment, Ypenburg (Niederlande) 1940

von Andy Hartung (1:72 Special Hobby)

Douglas DB-8A/3N

Da ich ja schon irgendwie Fan von leichten Bombern wie der Junkers Ju 87 bin, fiel die Douglas DB-8 natürlich direkt in mein Beuteschema. Als ich dann das Boxart des Bausatzes erblickte, war für mich klar: Dieser Flieger muss mit in mein Lager und so sollte es dann auch kommen.

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Vom Umfang des Bausatzes her sollte der Flieger recht schnell auf die Beine kommen, jedoch habe ich ja auch die Erfahrung gemacht, je kleiner die Anleitung, umso aufwändiger das Projekt. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mehr als überrascht war, wie unkompliziert und zügig der Bau dann aber am Ende tatsächlich war.

Douglas DB-8A/3N

Zum Bau

Wie immer habe ich in Vorbereitung meines Projektes erst mal eine kleine Bestellung getätigt. Dabei habe ich mir Abdeckmasken sowie entsprechende Farben für Flugzeuge der niederländischen Streitkräfte organisiert. Gerne hätte ich auch noch ein PE-Set oder ähnliches geholt, um den Innenraum weiter zu verschönern, aber dazu gibt es auf dem Markt absolut gar nichts.

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An für sich war der Bau des Flugzeugs auch wirklich kein Problem. Die Bauteile zunächst gründlich abgewaschen, um eventuelles Trennmittel zu entfernen und anschließend ging es auch schon im Innenraum los. Hier hat man leider auf viele Details verzichtet, was ich sehr schade finde. Der Arbeitsplatz des Piloten besteht so nur aus dem Sitz (immerhin mit Gurten), einem Steuerknüppel und den Armaturen. Auch die Seitenwände hatten nur ein paar angedeutete Details. Im Arbeitsbereich des Heckschützen ist es ähnlich rudimentär: ein eher angedeutetes Browing-MG mit Munitionsvorrat und dem Sitz, ebenfalls mit Gurten. Aber mit einer Lackierung kann man hier doch einiges machen und das einsehbare Cockpit ist noch so ausreichend.

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Das Zusammensetzen des Rumpfs war ebenfalls gar kein Problem, die Passung war einwandfrei und es entstanden so gut wie keine Lücken. Auch war nur ganz wenig Nacharbeit erforderlich, um den Übergang beider Teile unsichtbar zu machen.

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Als nächstes habe ich die Flügelgruppe eingesetzt, auch hier gab es keine Probleme. An den Flügeln mussten jedoch dann selbst ein paar minimale Veränderungen vorgenommen werden. So habe ich die Scheinwerfer aufgebohrt und mit klar aushärtendem Leim wieder verschlossen und auch für die Maschinengewehrläufe Löcher gebohrt, um diese stabil einsetzen zu können. Was mir besonders gefällt, sind die Strukturen der Bremsklappen.

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Weiterhin habe ich dann das Resinteil in der Mitte eingesetzt, hier waren ein paar kleinere Nachbesserungen nötig geworden, um eine Lücke zu verschließen. Ebenso habe ich die restlichen PE-Teile für die Bombenaufhängungen angebracht. Obwohlö Bomben für das Flugzeug gar nicht beiliegen, muss ich trotzdem sagen, ist das ein sehr nettes Detail.

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Dann kam ich zum Motor. Dieser liegt nur als Relief bei, was aber völlig ausreichend ist, um das Ganze ansehnlich zu machen. Mit einer netten Bemalung erreicht man hier schon viel. Die richtige Position zu finden war dann etwas langwieriger und an der Verkleidung entstand auch ein Spalt, der verschlossen werden musste.

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Nun ging es auch schon ans Lackieren. Hierfür habe ich die DB-8 erst einmal schwarz grundiert und ein Preshading aufgetragen. Es folgte letztlich die eigentliche Lackierung. Ich nutzte die Farben von Hataka, dem Farbsystem von ICM, mit dem ich mehr als zufrieden bin. Als erstes wurde das gesamte Flugzeug in Polish AFV Brown lackiert. Der Flieger ist auf der Unterseite einfarbig und auf der Oberseite wird das Braun noch mit grünen und beigen Tarnflecken versehen. Diese habe ich dann auch mit Maskierknete abgeklebt und dann mit Cremeweiß und Tannengrün die beiden Farben platziert. Die Farbangaben habe ich übrigens vom Hataka-Farbset „Dutch Airforce Colors“ genommen.

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Nach dem Abziehen der Masken ergab sich ein stimmiges Bild, was ich nur minimal korrigieren musste. Ich sprühte dann eine erste Schicht Klarlack auf das Flugzeug, ehe die wenigen Abziehbilder ihren Platz auf dem Plastik finden sollten. Eine weitere Glanzlackschicht sollten die Abziehbilder vor Beschädigungen schützen. Es folgte ein leichtes Chipping und Pinwash.

Ja, alles im allem war das Flugzeug dann plötzlich nach nur etwas mehr als einer Woche fertig. Ich glaube, so einen unkomplizierten Bau wie diesen hatte ich schon seit Monaten nicht mehr gehabt und das Ergebnis kann durchaus als überzeugend gelten.

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Zum Vorbild

Die Douglas DB-8 der königlich niederländischen Luftstreitkräfte sind erst kurz vor Kriegsbeginn Ende 1939 eingetroffen und wurden im 2. LVA-Regiemnt eingesetzt, genauer gesagt im 3. Jagdgeschwader. Stationiert wurden die Flugzeuge auf dem heute nicht mehr existierenden Flugplatz in Ypenburg. Interessant ist, dass die Niederländer die Douglas DB-8 nicht als leichten Bomber einsetzten, sondern ihn zweckentfremdeten und als zweisitzigen schweren Jäger verwendeten. Logischerweise hatten diese gegen die wendigeren deutschen Messerschmitts kaum eine Chance, das führte zu recht spektakulären Geschichten.

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Meine DB-8 mit der 390 wurde am 10. Mai 1940 vom Piloten J. J. de Bruin und seinem Heckschützen H.F.H. van Boekhout geflogen. Tatsächlich schafften sie es, den Begleitjägern zu entkommen und eine der Junkers Ju 52 Transportmaschinen abzuschießen. Kurz danach wurde die Maschine jedoch von der deutschen Luftabwehr am Boden getroffen und zu einer Notlandung auf einem örtlichen Feld gezwungen. Dort landeten sie genau vor den Augen eines örtlichen Landwirts, der gerade seine Kühe gemolken hatte. Nach kurzer Unterhaltung liehen sich die beiden Piloten das Auto des Herren aus, um zurück zum Flugplatz zu gelangen. Doch bei Delft gerieten die beiden in eine Kontrolle der eigenen Streitkräfte, die ihnen die Geschichte nicht abkauften und beide festgenommen hatten, in der Annahme, dass es sich bei ihnen um zwei deutsche Piloten handelte. Dem Zufall ist es zu verdanken, dass ausgerechnet de Bruins Tante in Delft wohnte und die Szene mitbekommen hat. Sie konnte das Missverständnis aufklären und beiden Piloten schafften es zurück zum Fliegerhorst. Leider habe ich nicht herausfinden können, wie es für die beiden weiterging. Eines ist aber klar, die beiden werden in keine DB-8 mehr eingestiegen sein, denn die verbliebenen Douglas, die es geschafft haben und nach Ypenburg zurückkamen, wurden am Boden zerstört und die fünf eingelagerten Maschinen konnten nicht mehr rechtzeitig einsatzbereit gemacht werden.

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Ich bin immer noch etwas sprachlos, wie schnell dieses Projekt ging und wie unkompliziert der ganze Bau dann am Ende war. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden und kann wieder einmal eine neue Nation in meinem Regal begrüßen. Denn bisher hatte ich noch kein Modell einer niederländischen Maschine gehabt.

Douglas DB-8A/3N

Andy Hartung

Publiziert am 26. Oktober 2024

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