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Republic XP-47H Thunderbolt

Tamiya-Basis mit Umbausatz von Halberd Model

von Jacqueline Fischer (1:48 Tamiya)

Republic XP-47H Thunderbolt

Um aus der P-47 Thunderbolt höhere Flugleistungen herauszukitzeln, wurden während des Zweiten Weltkrieges mehrere Versuchsprojekte gestartet. Eines davon war die mit einem monströsen 16-Zylinder-Motor des Typs Chrysler XI-2220-11 ausgerüstete XP-47H. Zwei Standard-P-47D-15 wurden für diesen Zweck abgezweigt und entsprechend aufwändig umgebaut.

Ob es eine gute Idee gewesen wäre, die Thunderbolt mit einem flüssigkeitsgekühlten Triebwerk auszurüsten, sei dahingestellt. Aus der bequemen Distanz von acht Jahrzehnten wissen wir nämlich, dass es gerade der klobige, aber robuste luftgekühlte Sternmotor war, der zur legendären Unverwüstlichkeit der P-47 maßgeblich beigetragen hat.

Republic XP-47H Thunderbolt

Der Erstflug der XP-47H verzögerte sich bis Juli 1945. Da war der Krieg in Europa bereits vorbei und kurz darauf auch jener im Pazifikraum. Zudem war es da schon offensichtlich, dass die Zukunft den Heißluftfritteusen (auch Jets genannt) gehören würde. Das Projekt wurde noch eine Weile experimentell weitergeführt, dann aber im November 1945 endgültig abgebrochen, ohne die errechneten und erhofften Flugleistungen jemals erreicht zu haben. Von den beiden Prototypen sind heute nur noch die Motoren in Museen erhalten geblieben.

Republic XP-47H Thunderbolt

Im Laufe der Zeit sind für die XP-47H diverse Bau- und Umbausätze in diversen Maßstäben auf den Markt gekommen, aber erst kürzlich welche in nennenswerter Qualität. Eigentlich müsste man annehmen, dass ein ukrainischer Hersteller momentan ganz andere Sorgen hat als die Erfüllung von neurotischen Wünschen der Plastikmodellbauwelt. Umso erfreulicher, dass es Halberd Model gelingt, den schwierigen Zeiten zum Trotz interessante Umbausätze in 1:32 und 1:48 herauszubringen.

Republic XP-47H Thunderbolt

Meine Bestellung war verständlicherweise drei Wochen unterwegs, aber das Warten hat sich gelohnt: schon auf den ersten Blick überzeugt die Qualität des zugegebenermaßen nicht gerade billigen Sets. Es besteht aus zwölf Plastikteilen, einer kleinen Kupfer-Ätzteilplatine sowie Decals für die Serials der beiden Prototypen. Bereits die ersten Versuche zeigten, dass die Teile fast so gut passten wie jene des als Basis dienenden Tamiya-Bausatzes. Abgesehen von harmlosen „Plastikschnurrbärten“ an den Rumpfschalen musste vorab kaum etwas bereinigt werden.

Republic XP-47H Thunderbolt

Deshalb - und weil ich schon einige „normale“ Tamiya-Thunderbolts auf dem Kerbholz hatte - ging der Bau recht problemlos voran. In Eigenregie mussten eigentlich nur die Hülsenauswürfe unter den Flügeln verschlossen werden. Die Decals für die Hoheitszeichen habe ich dem Ersatzteillager entnommen, da die aus dem Tamiya-Bausatz für eine XP-47H zu groß gewesen wären. Die verwendeten Farben sind von Xtracrylics. Für die 42-23297 habe ich mich entschieden, weil es von der weit mehr Originalbilder gab und sie mit ihrer rot-weißen Nase wenigstens einen kleinen Farbtupfer in die grün-graue Tristesse bringt.

Republic XP-47H Thunderbolt

Der Umbausatz ist kein absolutes Muss, aber er füllt wieder einmal eine Lücke. Zusammen mit den P-47C/D von Dora Wings waren die Chancen, die Entwicklungsgeschichte der P-47 nahezu komplett im Quarterscale nachzuerzählen, noch nie so groß wie heute. Halberd hat inzwischen sogar noch ein weiteres budgetschädigendes Umbauset für die „ultimative“ Thunderbolt, die XP-72 „Ultrabolt“, herausgebracht.

Republic XP-47H Thunderbolt

Jacqueline Fischer,
Jacquelines Modellbauseiten

Publiziert am 11. Januar 2024

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