Mitsubishi A6M3 Model 32 Zerovon Marco Roth (1:144 Sweet)HistorieWährend des Pazifikkriegs legten die Japaner viele Feldflugplätze auf den zahlreich eroberten Inseln an. Das hier gezeigte Flugzeug war Teil der 204. Kokutai, welche Mitte 1943 am Kahili Airfield auf Bougainville stationiert war. Diese Einheit war als Begleitschutz für eine Inspektionsreise von Admiral Yamamoto beteiligt, konnte dessen Abschuß am 18. April 1943 aber nicht verhindern. Überwiegend flog man Einsätze beim Kampf um die Region Rabaul auf Neubritannien. Viele Maschinen gingen durch Unwetter oder Flugunfälle verloren, nicht durch Feindabschuss. Trotz des materiellen Vorteils der USA konnte die 204. Kokutai eine gute Bilanz an Abschüssen aufweisen. Das ModellSweet ist bei den Fans des kleinen Maßstabs wohl bekannt. Der Bausatz des hier gezeigten Modells wurde hier auf Modellversium vorgestellt. Für das Modell habe ich mir zusätzlich ein Fotoätzteilset von Griffon besorgt. Dieses beinhaltet neben kleinen Resin Fässern zwei Ätzteilbögen für zwei Modelle, es kann also mit einem Set von Griffon ein Doppel-Bausatz von Sweet ergänzt werden. Neben Radabdeckungen und Antennen liefert das Set überwiegend Cockpitteile, die - zugegeben - nachher nicht mehr zu sehen sind, zumindest mit aufgesetzter Haube. Zuerst wollte ich aus den beiden Bausatzteilen der Cockpithaube eine geöffnete darstellen, um damit den Blick in den Innenraum zu öffnen. Nach den ersten Sägeversuchen an der ersten Haube, habe ich diese Idee verworfen, da der Kunststoff hier zu dick ist und die offenen Haubenkanten zu wuchtig wirkten. Hier wären tiefgezogene Haubenteile sinnvoller. Das Ätzteilset ließ sich gut verarbeiten und passte gut in den sonst leeren Innenraum des Modells. Prinzipiell ließen sich die Bauteile des Modells gut verarbeiten. Es gab wenig Grat, die Angüsse waren weitestgehend leicht zu säubern und die Einzelteile hatten kaum Versatz. Lediglich am Übergang Flügel zu Rumpf gab es einen minimalen Spalt, welchen ich mit Pinsel und Füller geschlossen habe. Als Farbvariante habe ich mich für die Maschine T2-197 entschieden, da ich dem "langweiligen" Sky Grey mit schwarzer Motorabdeckung nichts abgewinnen konnte. Der Reiz dieser Maschine lag in der grauen Grundlackierung mit nachträglich aufgebrachter Behelfstarnung Dark Green. Zu diesem Thema gibt es im Allgemeinen viel zu lesen und viele Meinungen, wie diese Feldtarnung im Original ausgesehen hat. Ich habe mich für ein komplette Lackierung mit Dark Green über Sky Grey entschieden und mit der Haarspray Technik versucht, Farbabplatzer und Verwitterung darzustellen. Die feldmäßige Tarnung 1943 erfolgte mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, auch mit Farben, welche den rauen Witterungsbedingungen des Pazifiks nur kurze Zeit trotzen konnten. Dabei konnten kleine Schäden an der Oberfläche schnell zu großen Abnutzungsspuren führen. Typisch für viele Maschinen waren die Lackabplatzer an den Motorhauben. Alle Außenlackierungen wurden mit 0,25er Airbrush und verdünnten Vallejo Air Farben ausgeführt. Nach einer erste Schicht in Aluminium wurde Rotbraun als Grundierung aufgetragen. Darüber wurde an ausgewählten Stellen per Pinsel fein Haarspray lackiert. Danach folgten zwei Schichten Grau und eine weitere Behandlung mit Haarspray via Pinsel. Nach der Trockung habe ich die ersten Lackabplatzer ausgewaschen, da ich mir nicht sicher war, wie gut es nach weiteren Farbschichten gehen wird. Die Schadstellen wurden dann erneut mit Haarspray präpariert, um mehrere Schichten Dunkelgrün aufzulackieren. Rumpfband und Flügelkennung in Gelb wurden zwischenzeitlich abgeklebt und per Airbrush lackiert. Da ich die Farben eher lasierend aufgetragen habe, konnten schon Verwitterungseffekte eingefügt werden. Nach weiterer Verwitterung mittels Pinsel und stark verdünnten Grundfarben folgten mehrere dünne Schichten Erdal Glänzer, um eine gute Basis für die Nassschiebebilder zu schaffen. Diese ließen sich gut verarbeiten und wurden nur an stark unebenen Stellen mit Revell Decal Soft aufgebracht. Nach weiteren Schichten Glänzer folgte eine Schicht Lack in Seidenmatt. Die Motorhaube habe ich gesondert lackiert, da diese im Original keine rotbraune Zwischengrundierung erhalten hatten. Die Kanzel habe ich mit einem feinen Pinsel per Hand bemalt. Zuletzt folgte die Montage des Fahrwerks und des Propellers. Lediglich die Antenne fehlt beim Modell, da ich diese erst beim Platzieren in ein Diorama oder eine Vitrine anbringen möchte. Aufgrund der Gesamtgröße des Modells erscheinen mir die Lackabplatzer im Nachhinein recht groß, auch ist die Deckfarbe eher zu dunkel für den Maßstab geworden. Alles in allem hat mir der Bau viel Spaß gemacht. Der Bausatz ist auch ohne Zurüstset empfehlenswert und bietet mit den verschiedene baubaren Versionen auch Abwechslung.
Marco Roth Publiziert am 24. September 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |