Messerschmitt Me 262Clear Editionvon Peter Schubert (1:48 Tamiya)Nach zahlreichen Jets der Bundeswehr war es für mich Zeit über den Tellerrand zu schauen und etwas Abwechslung auf den Basteltisch zu holen. Was lag da näher als einen Flieger des Zweiten Weltkrieges vom Regal zu nehmen. Einige Jahre schlummerte nun schon die Clear Edition von Tamiya im Regal. Immer wieder hatte ich den Bausatz in der Hand und malte mir in Gedanken aus, wie ein aufgeschnittener Rumpf wohl aussehen könnte. Da das Arbeiten mit Klarsichtteilen nur mit größter Sorgfalt erledigt werden kann und Fehler nur noch sehr schwer korrigiert werden könnten, schreckte mich bisher immer der Gedanke an einen Flieger komplett aus durchsichtigen Teilen ab, nun aber wollte ich es angehen.
Die Geschichte der Messerschmitt Me 262 in den verschiedenen Varianten der Luftwaffe des Dritten Reiches ist hinreichend bekannt, daher möchte ich nicht näher darauf eingehen. Der Bausatz aus dem Hause Tamiya ist von sehr hohem Qualitätsstandard und mit hoher Passgenauigkeit, Formtreue, wunderschönen Gravuren und Details ausgestattet. Die Bauanleitung ist übersichtlich und klar verständlich. Für die Beschwerung des Buges ist bausatzseitig ein Gewicht für das Bugsegment beigelegt (besser geht's nicht).
Der Bau der Kits clear edition ist identisch mit dem Bau eines Bausatzes in normaler Ausführung (bis auf das Interieur), dennoch erfordert das Arbeiten mit Klarsichtteilen ein enormes Maß an Sorgfalt und Erfahrung. Zunächst habe ich alle Klarsichteile inkl. Rumpf und Triebwerksgondeln einem Tauchbad in Future unterzogen. Anschließend erfolgte der Bau und die Lackierung des Innenlebens, was sehr viel Freude bereitet hat, denn gerade diese Teile liegen bis auf das Cockpit dem normalen Kit nicht bei. Anschließend wurden der Rumpf und die Tragflächen verklebt und maskiert. Der Bau des Kits erfolgte bis auf kleine Ergänzungen aus der Schachtel.
Vor den Lackierarbeiten habe ich lange Zeit überlegt welchen Ausschnitt ich letztendlich sichtbar machen wollte. Immer hatte ich dabei im Hinterkopf, ob der gewünschte Ausschnitt im Hinblick auf Klebestellen auch realisierbar sein würde. Im Ergebnis stellte ich einen erheblichen Ausschnitt auf der linken Seite, Teile auf der rechten Seite sowie beide Triebwerksgondeln als einsehbar dar. Entsprechend wurde mit Masking Tape und Uhu Patafix maskiert (für fließende Übergänge). Die Lackierung erfolgte mit Gunze Farben in den Tönen RLM 74/75/76 entsprechend dem Tarnschema für eine Maschine des Erprobungskommandos 262 im Juli 1944. Die Triebwerke wurden vor dem Einbau mit Alclad II Farben lackiert. Die Decals sind bei einem WWII Flieger überschaubar und wurden aufgrund des offenen Rumpfes nur teilweise aufgebracht. Das gelbe Rumpfband wurde auflackiert. Ein Paar Sitzgurte von Eduard verfeinerten das Cockpit, sowie die am Heck angebrachte Antenne aus dünnem Kunststofffaden.
Nachdem alles lackiert, gealtert und gefinshed war, wurde der Sitz installiert, das Canopy geöffnet aufgestellt, Staurohr angebracht - Fertig, ab in die Vitrine (wie immer)! Fazit:
Ein erstklassiger Bausatz, der unglaublich viel Spaß macht, da man in der Darstellung viele Optionen hat. Für den erfahrenen Modellbauer eine sehr schöne Auszeit vom üblichen Bastelstress und daher sehr empfehlenswert! Weitere Bilder
Peter Schubert Publiziert am 25. November 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |