Dornier Do 17 V1von Siegfried Mühlnikel (1:72 Airfix)Die Dornier Do 17 wurde aufgrund einer Ausschreibung des damaligen Heereswaffenamtes Referat WaPr 8 (Waffenprüfwesen) unter Oberstleutnant Wimmer, das für die Flugzeugentwicklung zuständig war, gebaut. Es war eine Konkurrenzentwicklung zur Heinkel He 111 und Junkers Ju 86. Die Bestellung lautete auf ein „Schnellverkehrsflugzeug für die DLH". Wer sich mit der Sache genauer beschäftigte, dem wurde bald bewusst, dass diese Bestellung nur eine Tarnung und der eigentliche Grund die Entwicklung eines Bombers war. Denn in die Konstruktion sollte mit einfließen, dass eine militärische Verwendung stets Vorrang haben sollte. Das erste Flugzeug sollte bei den drei Entwürfen das für den militärischen Zweck und erst das zweite für eine mögliche zivile Variante vorgesehen werden. Auch das zivile Flugzeug sollte jederzeit mit geringstem Aufwand und Zeitbedarf in ein militärisches Flugzeug umgebaut werden können. Fast erwartungsgemäß lehnte die Lufthansa die mit zwei 600 PS BMW V1 ausgerüstete Maschine jedoch trotz guter Flugleistungen ab. Die Kabine war doch ziemlich eng und der Einstieg war nicht sehr einfach. Theoretisch war die Kabine für sechs Passagiere ausgelegt. Die acht runden Fenster hinter den Tragflächen waren nicht etwa die Fenster für die Passagierkabine, sondern stellten den Ausblick für den dort untergebrachten Funker und hinteren MG-Schützen dar. Die V-1 hatte noch ein einfaches Seitenleitwerk, das jedoch schon bei der V-2 durch ein doppeltes Leitwerk ersetzt wurde. Außerdem hatte die V-1 noch Hilfsruder auf den Höhenleitwerken. Mein hier dargestelltes Modell stellt die Dornier Do 17 V-1 im Urzustand dar, so wie sie sich dem Betrachter noch vor der ersten Bruchlandung in Friedrichshafen-Löwenthal zeigte. Der Grundbausatz war der Bausatz der Dornier Do 17 E/F von Airfix / Bilek und der Umbausatz stammte von RS-Models. Der Umbausatz passte hervorragend zum Airfix / Bilek Bausatz und man musste nur sehr geringfügig spachteln und schleifen. Die sachlichen Informationen zu diesem Thema entnahm ich dem sehr aufschlussreichen und deshalb auch sehr guten Bericht von Herrn Dipl. Ing. Karl Kössler, den er in der Zeitschrift Flugzeug Ausgabe 6/86 veröffentlichte. Siegfried Mühlnikel Publiziert am 05. Februar 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |