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MiG-15bis Fagot

von Stefan Zimmermann (1:72 HobbyBoss)

MiG-15bis Fagot

Die Mikojan-Gurewitsch MiG-15 (NATO-Codename: „Fagot") war ein sowjetisches Jagdflugzeug der 1950er Jahre. Sie kam verstärkt im Koreakrieg zum Einsatz und stellte das Gegenstück zur amerikanischen F-86 Sabre dar. Im März 1946 erfolgte nach einem Erlass Stalins die Weisung an mehrere Flugzeugkonstruktionsbüros, ein Strahlflugzeug mit Pfeilflügeln zu entwickeln, dass sowohl als Jäger als auch als Jagdbomber eingesetzt werden kann. Da zu diesem Zeitpunkt in der UdSSR kein geeignetes Strahltriebwerk zur Verfügung stand, wurde die Lizenz zum Bau des britischen Rolls-Royce Nene II-Triebwerks erworben, das aber in seinen Leistungen eher enttäuschte.

MiG-15bis Fagot

Im Oktober 1948 bekam die Truppe die ersten MiG-15. Diese waren noch einfach ausgerüstet. Viele Bordinstrumente stammten von der MiG-9, wie auch der Schleudersitz. Der Sprechfunk konnte über die Anlage RSI-6K abgewickelt werden, während der Radiokompass RPKO-10M als Navigationshilfe diente. Die Bewaffnung der MiG-15 bestand aus drei Kanonen, welche zusammen auf einer absenkbaren Grundeinheit montiert waren. Somit konnte die Wartung und Aufmunitionierung deutlich vereinfacht werden. Zum Einsatz kamen zwei Nudelman-Suranow NS-23 und eine Nudelman N-37. Der Munitionsvorrat umfasste insgesamt 160 23-mm-Geschosse und 40 37-mm-Granaten. Die Feuerkraft resultierte mehr aus dem Kaliber und der Mündungsgeschwindigkeit als aus der Schussfolge der Waffen. Zum Zielen konnte der Pilot auf das automatische Schießvisier ASP-3N zurückgreifen. Während die ersten Serienmaschinen von dem „Nene"-Nachbau Klimow RD-45 getrieben wurden, gelangte bei den späteren Produktionslosen das leicht verbesserte RD-45F mit 22,7 kN Schub zum Einsatz.

MiG-15bis Fagot

Bis zum Ausbruch des Koreakrieges 1950 standen in der UdSSR 1.200 MiG-15 im Dienst. In diesem Konflikt kam es zu den ersten Luftkämpfen des Jetzeitalters. Die MiG-15 trat gegen die älteren amerikanischen Muster P-80 und F-84 an, denen sie sowohl in der Flugleistung als auch in der Feuerkraft überlegen war. Erst mit dem Eintreffen der F-86 zeigten sich die Grenzen der MiG. Die schlechte Ausbildung der koreanischen und chinesischen Piloten machte die geringe noch vorhandene technische Überlegenheit der MiG-15 zunichte. Die F-86 mit Radar gewann die Luftherrschaft teilweise zurück, obwohl sie gerade bei vertikalen Angriffsmanövern unterlegen war.

MiG-15bis Fagot

Die MiG-15 stellte für die Sowjetunion nicht nur ein sehr gutes Kampfflugzeug dar, sondern wurde auch zum kommerziellen Erfolg. Insgesamt wurden bis 1958 etwa 16.500 MiG-15 und MiG-17 hergestellt. Die Versionen der MiG-15 standen in rund 20 Staaten der Welt im Dienst. Sie wurde zum Standardjäger des Ostblocks und später des Warschauer Paktes. Viele Luftstreitkräfte der Dritten Welt setzten die MiG-15 noch bis in die 1980er-Jahre im aktiven Dienst ein.

Quelle: Wikipedia

MiG-15bis Fagot

Zum Modell:

Auch mit diesem Kit kann HobbyBoss durchaus überzeugen. Es gibt schöne Oberflächendetails und das ganze Modell ist wohlproportioniert. Das Cockpit ist, wie bei allen Easy Assembly-Bausätzen von HobbyBoss, eher schlicht gestaltet. Hier bietet der Zubehörmarkt allerdings genügend Möglichkeiten für Detailfans.

Für mich war dieses Projekt, OOB-gebaut, ein Experiment für eine silberne Lackierung. Da ich noch Revells neue B-17G in 1:72 (und das ältere Pendant in 1:48) und eine P-51 D in 1:48 von Tamiya in meinem Depot lagern habe, wollte ich vorher die Silberlackierung an einem eher günstigen Modell testen, bevor ich mich an o.g. "Silberlinge" heran wage.

MiG-15bis Fagot

Allerdings muss ich vorab schon zugeben, dass mir die Lackierung nicht ganz zufriedenstellend gelungen ist. Aber seht selbst...

Der Zusammenbau verlief flugs und ohne Probleme. Flüssigspachtel kam an den Klebenähten und den Tragflächenwurzeln zum Einsatz.

Als Grundierung kam Humbrols Primer aus der Sprühdose aufs Modell. Und nun ging der "Silberreigen" los. Geplant war, die Maschine mit "Aluminium" von ModelMaster zu airbrushen. Diese Farbe hinterließ nach dem Auftragen jedoch einen dunklen, rußartigen Belag auf der Oberfläche. Mittlerweile weiß ich, dass das bei ModelMaster Metallfarben wohl normal sei und man diese "Rußschicht" einfach vorsichtig abwischen soll. Zu diesem Zeitpunkt war mir das jedoch nicht bekannt.

MiG-15bis Fagot

So griff ich zur nächsten Farbe: Silber von Vallejo. Allerdings flockte diese Farbe (trotz airbrushfähiger Konsistenz) ständig auf dem Modell. Mir ist eh aufgefallen, dass Vallejofarben (ModelAir) mit der Zeit ihre Verarbeitungseigenschaften verändern, leider zum Negativen. Hat da jemand auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

So probierte ich die dritte Möglichkeit: Silber von Revell (Aqua Colour). Hier gab es keine Probleme. Verdünnt habe ich mit dem speziellen Thinner für diese Farben.

Für das Fahrwerk kamen Farben von Gunze und Revell zum Einsatz, für die Schubdüse benutzte ich "Burned Metal" von ModelMaster.

MiG-15bis Fagot

Nun folgte die schon obligatorische Schicht Emsal Glänzer und es ging an die Decals. Diese waren sauber und versatzfrei gedruckt und ließen sich hervorragend verarbeiten. Decal Soft sorgte für den nötigen Halt. Dann gab es erneut eine Lage Emsal auf das Modell.

Da ich vor kurzer Zeit eine MiG-15 live im Flugplatzmuseum Schwenningen bewundern konnte, wollte ich eine Einsatzmaschine darstellen. Zu diesem Zweck habe ich dem Modell erst mal eine Washing mit verdünnter Wasserfarbe (Schwarz) gegönnt. Danach habe ich die MiG mit Pastellkreide bearbeitet, um einen recht verschlissenen Genossen hin zu bekommen. Die Museumsmaschine sah nämlich auch ziemlich "benutzt" aus. ;-) Nach diesem "Extreme Weathering" kam wiederum eine Lage Emsal Glänzer aufs Modell. Hier allerdings verdünnt, um einen eher seidenmatten Effekt zu erzielen.

MiG-15bis Fagot

Die Fahrwerkreifen wurden separat mit mattem Klarlack behandelt.

Für das Display nahm ich einfach ein dunkel gebeiztes Vesperbrett und klebte dort einen zuvor am PC auf starkem Papier ausgedruckten Betonplattenpistenausschnitt auf.

Bei diesem Projekt konnte ich wertvolle Erfahrungen im Erstellen von Metalllackierungen machen. Bevor ich jedoch an o.g. B-17 oder P-51 gehe, habe ich noch eine F-84 von HobbyBoss als zweites "Versuchsobjekt" in der Hinterhand. ;-)

MiG-15bis Fagot

Stefan Zimmermann,
www.zimmosflugwelten.de

Publiziert am 28. September 2011

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