Mikojan-Gurewitsch MiG-15von Olaf Sprenger (1:48 Monogram)
Das Denkmal, das Matthias Pohl neulich den Luftkämpfen über dem Yalu während des Koreakrieges gewidmet hat, hat mich gefreut und zu diesem Modell inspiriert. Was braucht es für eine epische Luftschlacht? Zwei gleichwertige Jagdflugzeuge, die sich spektakuläre Gefechte liefern. Mike Spick hat diese Luftkämpfe gründlich analysiert (Taktik und Technik im Luftkampf, 1984, S.155-171) Die MiGs flogen meist in großer Höhe (+10.000 m) mit Radarführung über den Yalu - oft in großen Verbänden, den sogenannten Bandit-Trains. Die von Süden kommenden Sabres mussten dagegen Patrouillen fliegen, durften (zumindest offiziell!) in den chinesischen Luftraum nicht eindringen und waren daher schon taktisch in einer unterlegenen Ausgangslage, ganz abgesehen von den überlegenen Flugleistungen der MiG in großer Höhe. Umso eindrucksvoller ist die deutlich bessere Abschussrate der Sabre gegenüber der MiG (7,5:1). Ein durchschnittlicher chinesischer oder nordkoreanischer Pilot war einem Piloten der US Air Force nicht gewachsen. Die Lage änderte sich schlagartig, als erfahrene russische Piloten ins Spiel kamen, im US-Slang „Honchos“ genannt. Eine interessante Doku zu den Kämpfen in der MiG Alley gibt es hier: Link zu Youtube Mein ModellBei der Wahl des Bausatzes bin ich einmal mehr bei einem alten Monogram-Modell gelandet, ursprünglich erschienen 1976. Besonders gut gefällt mir die Pilotenfigur, die Lt. No Kum-Sok nachgebildet ist, der mit seiner MiG 1953 in den Westen floh. Zu seiner Sicherheit wurde er damals mit Sauerstoffmaske fotografiert. Ansonsten ist alles typisch: Einfach, unkapriziös und robust, so wie man es halt von Monogram gewohnt ist. Ein Wochenendprojekt ist es trotzdem nicht. Ums Spachteln und Schleifen kommt man nicht herum, Buggewicht ca. 30 Gramm. Ich habe noch Gurtzeug und Dashboard von Eduard ergänzt. Die alten Decals von Monogram waren nicht zu gebrauchen: nicht, weil sie nicht haften würden, sondern weil die nordkoreanischen Abzeichen einen deutlichen Versatz aufweisen. Die Billig-Ersatzdecals, bei EBay für USD 7,- in China gekauft, funktionierten überraschend gut und vertrugen sogar eine ordentliche Schicht Tamiya Klarlack. FazitEin historischer Bausatz zu einem historischen Thema - hat Spaß gemacht! Olaf Sprenger Publiziert am 07. Januar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |