De Havilland DH.110 Sea Vixen FAW.1von Roland Sachsenhofer (1:72 MPM)DeHavillands Sea Vixen erlebt in der Modellbaugemeinschaft durch den neuen Bausatz von Airfix gerade große Aufmerksamkeit - zu Recht, wie ich meine: diese letzte Weiterentwicklung des Doppelrumpfflugzeuges, dessen Vorfahren aus den „Vampire" und „Venom"-Baureihen gut erkennbar sind, bietet am Boden wie in der Luft ein überaus eindrucksvolles, ja machtvolles Bild und verströmt trotzdem die kraftvolle Eleganz der frühen Jets. Zum VorbildIch habe eine mit den Bausatzdecals verwirklichbare Maschine gebaut: „XJ488" wurde zu Beginn der 70er Jahre von der Royal Navy Test Squadron in Yeovilton geflogen. Die ungewöhnliche und optisch wirksame Bemalung dieses speziellen Flugzeuges hat mir von Anfang an besonders gut gefallen. Das einzige mir bekannte Foto dieser Sea Vixen lässt deutlich die prinzipielle Stimmigkeit von MPMs Decalvorschlag erkennen. Allerdings macht es auch im Bausatz nicht richtig dargestellte Details sichtbar: so ist auf dem Foto etwa deutlich ein Luftbetankungsstutzen zu sehen, der bei MPM einfach weg gelassen worden ist. Das ModellInsgesamt erscheint dieser Bausatz etwas grob. Die äußeren Flügelsektoren wie auch die Heckausleger werden stumpf an die jeweiligen Partien des Rumpfes angefügt - dass kann eigentlich nur Schwierigkeiten nach sich ziehen, da weder der erforderliche Ansatzwinkel noch die Richtung eines korrekten Ansetzens dieser Bauteile an den vom Aceton-Kleber aufgeweichten Nahtstellen erkennbar ist. Auch ist die mechanische Belastbarkeit einer solchen Verbindung zweifelhaft. „Grob" ist auch die Passgenauigkeit der Bauteile - beziehungsweise deren Fehlen. Vor allem macht sich dies in der Rumpfregion vor und bei den Lufteinläufen sowie beim Rumpfheck bemerkbar. Wer sich davon oder auch von der daraus hervorgehenden Schleiforgie ein Bild machen möchte, kann sich hier den dazugehörenden JAM Baubericht ansehen. Grob fällt leider auch die Detaillierung aus. Hier möchte ich vor allem den Cockpitbereich und die Fahrwerkdarstellung nennen. Neben dem ist auch der Schleudersitz des Piloten viel zu tief in den Rumpf versenkt; nach Anleitung montiert würde er nicht einmal über den Cockpitrand ragen. Trotzdem möchte ich mich über diesen Bausatz nicht nur negativ äußern - denn eigentlich und um ehrlich zu sein hat mir der Bau mit all dem Zusatzaufwand, dem geforderten Einfallsreichtum und mit all der Energie, die da dann zum Schluss drinnen stecken, jede Menge Freude bereitet. Das Endergebnis ist beileibe kein Meisterstück, vieles könnte und sollte man vielleicht anders machen, aber jetzt nach Fertigstellung freue ich mich, wieder einmal ein „72er" Projekt in Angriff genommen zu haben. Das Cockpitinnere, die Schiebehaube sowie die Frontverglasung erhielten ein paar Einzelheiten aus dem Ätzteilfundus, Kupferdrähte wurden zu Bremsleitungen, zwei kleine Stücke gezogenen Gussasts stehen als Antennen am Rumpf und zwei modifizierte Nähnadeln wurden als Staudruckrohre an den Tragflächenenden angebracht - ansonsten wurden die MPM Bauteile sowie Decals verwendet. Mitten im Bau ist übrigens die „große" Sea Vixen von Airfix bei mir eingetroffen, zum Glück eine FAW 2 - da kann ich bald zum selben Thema in meinem „angestammten" 48er Maßstab mein Glück versuchen. Fragen und Anmerkungen bitte an: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at
Roland Sachsenhofer Publiziert am 25. Mai 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |