Suchoi Su-47 BerkutDie Zweite in Freestyle!von Georgios Efthymiadis (1:144 Revell)Hallo liebe Modellbaugenossen! Heute möchte ich euch die zweite von mir gebaute Su-47 präsentieren, allerdings so zu sagen in einem Freestyle Tarnschema. Um Gottes willen, ich habe keine besondere Zuneigung zu diesem Flugzeugmuster, aber ich dachte mal, es ist nicht immer notwendig konventionelle Tarnungen zu wählen, wie sie in der Bauanleitung zu finden sind. Da kommt dieser kleine Bausatz von Revell gerade recht. Wenn Sukhoi es nicht geschafft hat, ein zweites Muster zu bauen, dann mache ich doch mein eigenes ;-) Mit diesem Baubericht möchte ich euch auch ermutigen mal was anderes auszuprobieren. Man braucht nur etwas Improvisation.
Zunächst galt es, die Su-47 etwas zu verfeinern, die erste wurde ja auch verbessert. Aber diesmal sollte es etwas mehr sein fürs gleiche Geld. Als erstes wurden mit Hilfe von Dymo-Tape und diversen Gravierschablonen von Eduard zahlreiche fiktive neue Gravuren und Öffnungen erzeugt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass dieses Flugzeug aus einem Stück zusammengebaut wurde. Einen sehr guten Beitrag zum diesen Thema hat Christian Bruer auf Modellversium hier beigetragen. Auf jeden Fall reinschauen, es lohnt sich! Dann wurden andere kleine Sachen fertig gestellt, wie die Abschirmung der Triebwerks Ein/Auslässe mit Alufolie und dünnem Draht, um eine Struktur zu erzeugen. Die aufgebohrte Radomnase wurde mit einer echten Stecknadel als Staurohr und mit einer Beigabe von gerolltem Blei als Ballast ergänzt. Natürlich könnte man auch kleine Muttern oder Schrauben ankleben. Mittlerweile plane ich es immer gleich mit ein, etwas Gewicht nach vorne zu verlagern, damit es später keine bösen Überraschungen gibt, und das Flugzeug im Stand nach hinten kippt.Auch der kleine Infrarot-Such- und Verfolgungsscanner (Auge) wurde vorsichtig entfernt, damit er später verfeinert werden konnte. Der Bausatz lässt sich schnell zusammen montieren, nur hier und da sind einige kleine Spaltenzu erkennen, die leicht mit Sekundenkleber und ohne den Einsatz von Spachtel zu schließen sind. Die Su war zum diesen Zeitpunkt so in etwa fast fertig, und ich hatte schon bereits einansprechendes Tarnmuster ausgewählt...im Kopf! Aber dann verwarf ich meine Idee, warum?Ganz einfach, das passiert, oder besser gesagt „kommt dabei heraus", wenn man mit dem Computer herumspielt anstatt zu basteln. Ich hatte etwa zwölf verschiedene Tarnmuster am PC fabriziert, und am Ende wusste ich nicht, welches es sein sollte. Also musste ich sortieren, denn die meisten waren zu befürworten, sogar ein neuartiges „Digitales Tarnmuster" war unter den Kandidaten. Wenn man die Geduld dafür hat! Nach langem hin und her machte die neue PAK-FA (T-50) das Rennen, wobei dieses Tarnmuster auch eine spekulative Darstellung des neuen russischen Super Jets ist. Hierbei sollte die Farbgebung auch nicht dem Zufall überlassen werden. Nach mehreren Farbtabellen legte ich mich auf Humbrol 109, Humbrol 166 und Revell 371 fest. Zuerst kam Hum166 auf Ober- und Unterseite. Einen Tag später musste jetzt das erste Überlagerungsfarbmuster angebracht werden, auch wenn es nicht wirtschaftlich von Vorteil ist, ist Tamiya Tape bei solchen Arbeiten nicht weg zu denken. So manche Begegnungen der dritten Art hatte ich zuvor mit anderen Abdeckbändern... Jeden weiteren Farbauftrag habe ich einen Tag ruhen lassen, und dann weiter abgeklebt und lackiert, sicher ist sicher. Und ich habe darauf geachtet, einen feinen und deckenden Farbauftrag zu erzielen, um keinen Grand Canyon zu erzeugen.
Nach Abschluss der Lackierarbeiten wurde das Modell mit einer guten Schicht Future behandelt. Erstens, um es zu schützen, und zweitens, um eine glatte Oberfläche für die Abziehbilder zu schaffen. Hierfür habe ich zum Teil einige Abziehbilder dem Bausatz entnommen und einige aus Restbeständen genutzt bzw. von Bausätzen, die höchstwahrscheinlich nicht gebaut werden. Danach kamen noch einige leichte Verwitterungsspuren und zum Abschluss eine matte Versiegelung hinzu. Andere kleine Zusatzarbeiten kamen auch noch kurz vorm Ende, wie die kleinen, kaum erkennbaren Statikentlader sowie Wärme- und Druckfühler, HF Antenne und eine kleine Antikollisionsleuchte oberhalb des Rumpfes, durch heiß ziehen eines klaren Gussastes. Die sehr kleinen Positionslichter an den Flügelenden haben einen Durchmesser von 0,7mm und entstanden auch durch Heißmachen. Hierzu wurde der Ast erwärmt und in ein 0,7mm Loch gepresst, je nach Durchmesser kommen kleine Nieten heraus. Hierfür nutze ich eine einfache Konstruktion, in der ich viele kleine Löcher von 0,7 bis 2,00 mm in einer dünnen Metallplatte für die unterschiedlichen Positionslichter aufgebohrt habe. Ankleben und später mit der entsprechende Farbe in klarem Zustand lackieren, rot, blau, grün (Clear Farben).
Da ich meistens auch sehr gerne Displaysockel für die Jets plane, habe ich mich diesmal für eine typische russische Art der Präsentation entschieden, die eigentlich viel mehr für ein Flugzeug während des Kalten Krieges gedacht war! Etwas Propaganda hat bis jetzt noch keinem geschadet ;-) Hier noch einmal ein Bild von beiden zusammen zum Vergleich - wo sie ab jetzt auch bleiben. Die ganze Zeit während der Modellanfertigung dachte ich nur an eins, ob sich der Aufwand lohnen würde. Als es dann aber fertig war, war ich doch noch am Ende ganz zu frieden. Ich hoffe euch gefällt es auch. Bis demnächst und viel Spaß euch allen beim Basteln! Weitere Bilder
Georgios Efthymiadis Publiziert am 28. Mai 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |