Grumman XF7F-1 TigercatTigercat-Prototypvon Bernhard Schrock (1:72 Monogram)Eine Tigercat sieht man auf Ausstellungen nicht wirklich oft. Es ist zum einen schade und zum anderen kurios. Schade weil es ein interessanter Typ ist, kurios weil es doch zumindest in dem heute sehr populären Maßstab 1:48 einen wirklich guten Bausatz von AMT gibt. Der kleine Maßstab meines Wissens war lange Zeit nur einem einzigen Spritzgussbausatz vertreten, der seit dem Jahr 1964 auf dem Markt ist! Ungeachtet seines Alters versprüht der Klassiker von Monogram einen gewissen Scharm: sehr gut proportioniert und mit feinen erhabenen Gravuren bietet er einen gute Ausgangsbasis. Zum Zeitpunkt des Projektes gab es den 48ger AMT noch nicht, dafür aber bereits drei Tigercats von Monogram in der BSH-Vitrine. So war die Versuchung groß, mal eine wirklich andere und vor allem seltene Variante zu bauen. Das gerade neu durch Aires hergestelltes super umfangreiches Detailset kam gerade recht. Die Aufgabe aus der F7F-3 einen Prototypen zu bauen war schon ein wenig knifflig: rundes Leitwerk, eine unverstrebte Frontscheibe, rückseitige und zusätzliche Verglasung kombiniert mit einem Naturmetall-Finish versprachen eine ganze Menge Arbeit. Das Aires-Cockpit kam unverändert zum Einsatz. Als Ziehkern für das Tiefziehen der Frontscheibe wurde das Original auf der Innenseite verstärkt und auf der Außenseite rundgeschliffen. Zu aller erst wurde das Modell neu graviert und erhielt einen neue Struktur der Stoffbespannung. Die zu dicken Tragflächenhinterkanten wurden im Zuge dieser Modifikationen dünner geschliffen. Auch die Einlässe in der Vorderkante für den Kühler und Vergaser sowie die Ölkühler-Auslässe auf der Tragflächenoberseite wurden korrigiert Motoren und die Inneneinrichtung der Motorgondeln stammen von Aires. Die Spinner hingegen entstammen der Grabbelkiste. Auch bei der Rädern (TBF) half Aires aus der Patsche. Beim Fahrwerk half hingegen kein Suchen in der Grabelkiste bzw. auf dem „Aftermarket: es war einfach nichts zu finden so dass das Fahrwerk komplett „scratch“ gebaut wurde. Bei Zuschneiden des Bugfahrwerks auf Löänge hat mir wohl die Hand gezittert und das Bein ist zu kurz geraten: daher steht die Maschine nicht hecklastig genug. Kurioserweise entdeckte ich bei der Recherche auf einem Originalfoto auf der Oberseite den Schriftzug TEST in schwarz, welcher auf keinem Profile und in keiner Publikation erwähnt war (stolz!!). Summa Summarum hat sich der Aufwand gelohnt, denn ein Modell von dem Prototyp der Tigercat habe ich noch nirgendwo gesehen. Schließlich möchte doch jeder ein Unikat in der Vitrine stehen, oder? Bernhard Schrock Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |