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Mikojan-Gurewitsch MiG-21SPS-K

Jagdfliegergeschwader 1 „Fritz Schmenkel" – Cottbus 1970

von Max Hauswald (1:48 Eduard)

Mikojan-Gurewitsch MiG-21SPS-K

Vorwort

Da die Luftstreitkräfte der Deutschen Demokratischen Republik die MiG-21PF bereits eigenständig zur „PFM“ modifiziert hatten, stand man vor der Frage, wie die darauffolgende MiG-21PFM nun genannt werden solle. Die Wahl fiel auf „SPS“, eine Notlösung, für die man sich beim neu verbauten System der Landegeschwindigkeitsreduktion bediente und dessen russische Abkürzung kurzum einfach zum Typennamen des ganzen Flugzeugs verwandte.

Da sich auch in der östlichen Welt zeigte, dass in den damaligen Luftkämpfen immer noch Bedarf für eine Bordkanone bestand, wurde mit der PFM auch die Ausrüstung einer Kanonengondel möglich – sofern die Maschine dafür vorgesehen war. Um dies im Namen erkennbar zu machen, wurde in der DDR an die SPS einfach ein K für Kanone angefügt. Übrigens war der zwischenzeitliche Verzicht auf die Bordkanone ebenfalls im Westen modern und wurde dann wieder revidiert: gut zu verfolgen an den Versionen der F-4 Phantom II, welche ebenfalls zunächst mit Gunpods und später wieder mit eingebauter Kanone ausgerüstet waren.

Mikojan-Gurewitsch MiG-21SPS-K

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Von den ca. fünfzehn Haupt- und kaum zählbaren Nebenversionen der MiG-21 wurden von Mitte der 1950er bis Ende der 1980er Jahre mehr als 10.000 Maschinen hergestellt und an unzählige Nutzerstaaten verteilt. Update-Programme liefen noch in diesem Jahrtausend – die letzten europäischen 21er sind im Jahr 2024 in Kroatien in den Ruhestand geschickt worden.

Von den angeblich 556(!) MiG-21 in zwölf Versionen der DDR überlebten die Wende nur sehr kurzzeitig und in kleiner Zahl zu Erprobungszwecken. Ein Dienst in der westdeutschen Luftwaffe wurde nicht mehr ernsthaft in Erwägung gezogen. Doch in anderen Regionen der Welt bleiben die MiG-21 weiterhin im Einsatz.

Mikojan-Gurewitsch MiG-21SPS-K

Mikojan-Gurewitsch MiG-21SPS-K

Das Modell

Zu dem Bausatz von Eduard muss man vermutlich nicht viel sagen: zeitgemäß und vermutlich der einzige Bausatz in 1:48, welcher einen recht großen Teil der Fishbed-Familie abdeckt und diverse Beladungen und sonstige Optionen aufweist. Insbesondere die Profi-Pack-Bausätze bieten Masken, Ätzteile und schöne Decal-Optionen für das volle Erlebnis.

Ich hatte noch eine PFM auf Halde liegen und wollte immer eine frühere und vor allem „silberne“ MiG-21 in DDR-Farben bauen. Auf einem Foto entdeckte ich die „Bodenangriffsbeladung“ in Form von der Kanonengondel (SPS-K) und zwei UB-16-Raketenbehältern. Auch wenn die Reichweite der SPS-K ohne Außentanks sehr gering war, wollte ich diese Version bauen – und wenn man schon dabei ist, dann doch gleich mit SPRD-99 Starthilfsraketen, welche mit der PFM eingeführt wurden.

Der Bau war problemlos, auch die dem Bausatz beiliegende GP-9 Kanonengondel passt hervorragend. Die Raketenbehälter habe ich aus einer frühen Bausatzversion der MiG-21MF genommen – anfangs legte Eduard dort freundlicherweise Brassin-UB-16 als Bonus bei.

Mikojan-Gurewitsch MiG-21SPS-K

Mikojan-Gurewitsch MiG-21SPS-K

Lackierung, Decals und Alterung

Die Lackierung erfolgte über einer schwarzen Grundierung in Aluminium von Vallejo Acrylic - alles problemlos. Etwas schwierig ist die Farbwahl bei den Felgen, Fahrwerksteilen, Innenräumen der Fahrwerksschächte und sonstigen Details, da mir keine guten Vorbildfotos vorlagen.

Das wirkliche Problem sind die Decals, da der Markt leider sehr begrenzt ist. In meiner Not durchsuchte ich den Fundus und fand die taktischen Nummern und Hoheitszeichen von anderen 21er Versionen. Die taktische Nummer der SPS-K muss jedoch zwangsläufig selbst zusammengesetzt werden. Ein Desaster: selbst die taktischen Nummern der verschiedenen Eduard-Bausätze sind nicht exakt kompatibel.

Mikojan-Gurewitsch MiG-21SPS-K

Mikojan-Gurewitsch MiG-21SPS-K

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Lange saß ich vor der Liste an möglichen Nummern, dann ein kleiner Hoffnungsschimmer, der mit einem gewissen Maß an modellbauerischer Freiheit eine Möglichkeit bot: die MiG-21SPS-K mit der Nummer „559“ wurde 1970 in „567“ umbenannt. Diese Kombination war mit meinen Decals möglich und man kann sich die Geschichte erzählen, dass man nur die „67“ neu aufgebracht hat, da die „5“ vorne ja schon korrekt war. Somit würde sich ein kleiner Farbunterschied erklären lassen – Beweise gibt es keine – reine Notlüge. Die Alterung beschränkte sich auf ein Washing der Gravuren, damit diese besser herauskommen.

Die echte „567“ kam als „559“ im April 1968 in die Dienste der LSK der DDR, wurde dem JG-1 zugeteilt und im Jahr 1970 umbenannt. Im Januar 1978 wurde die Maschine bei einem Absturz zerstört. Bitte, liebe Decal-Hersteller: bringt einen vernünftigen Satz für NVA-Maschinen auf den Markt!

Mikojan-Gurewitsch MiG-21SPS-K

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Max Hauswald

Publiziert am 21. März 2025

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