North American F-86F SabreJASDF, 1st Air Wingvon Max Hauswald (1:48 Airfix)Vorwort
Bei der Sabre handelt es sich um einen der späten Vertreter der „first generation jets“: noch ohne Nachbrenner, im ersten Jahrzehnt der strahlgetriebenen Militärluftfahrt in die Entwicklung gegeben. Insgesamt wurden circa 10.000 F-86 aller Varianten gebaut – ein echter Klassiker. In meiner Wahrnehmung auch ein wirklich formschönes Fluggerät, mit einer Vielzahl an sehr bunten, attraktiven Lackierungen. Die F-86 wurde 1949 in der US Air Force eingeführt, die Vorgänger waren die P-80 und F-84, welche noch über wenig gepfeilte Flügel verfügten und gegen die ebenfalls neuen MiG-15 über Korea langsam Probleme bekamen. Bei der hier gezeigten F-86F handelt es sich um eine sehr späte Version, die sogenannte „F-40“, welche über eine größere Spannweite verfügt und mit Slats (Vorflügeln) ausgerüstet wurde, um die Langsamflugeigenschaften bei Landung aber auch im Kurvenkampf zu verbessern. Das ModellIch habe den „neuen“ (2021) Bausatz von Airfix recht günstig in die Hände bekommen und freute mich über eine - hoffentlich - zeitgemäße neue Interpretation des Klassikers. Der für mich wirkliche Vorgänger auf dem 1:48er-Markt ist die Hasegawa-Sabre, wobei hier die Auflage von Revell (Artikelnummer 04562) in den letzten Jahrzehnten vermutlich zu zehntausenden auf einer bekannten Online-Auktions-Plattform gehandelt wurden. Lackierung und AlterungBeiliegend sind zwei Decal-Varianten. Die Anleitung sagt, dass die japanische Maschine grau lackiert ist – eine kurze Recherche im Internet zeigt eigentlich nur silberne Sabres im japanischen Dienst. Auch diverse andere Modellbauer wählen Alu als Grundfarbe. Die Decals sind okay von der Verarbeitung. Dargestellt habe ich eine F-86F Sabre der JASDF im Dezember 1975, stationiert auf der Hamamatsu Air Base in Zentraljapan. Doch leider kam alles ganz andersIch habe lange überlegt, ob ich das Modell hier vorstellen soll, aber für mich geht es nicht nur um die Präsentation des Modells, sondern auch um eine Art „angewandte Bausatzvorstellung“ – vielleicht tue ich dem ein oder anderen Leser also einen Gefallen. Das Positive am Bausatz ist die Modularität, welche die Darstellung unterschiedlicher Versionen einfacher ermöglicht und die ausfahrbar darstellbaren Slats an der Flügelvorderkante. Und das war es auch schon mit den positiven Punkten. Negatives überwiegtDas Cockpit ist eine Katastrophe und um Längen schwächer, als die „alte Hasegawa-Kiste“. Die Außentanks sind meiner Meinung nach viel zu klein. Die Fahrwerksbeine sind völlig undetailliert. Diverse offene Paneele auf der Oberfläche müssen verschlossen werden, allerdings passen diese eher mäßig. Die Details in den Luftbremsen sind spielzeughaft. Die Gravuren sind typisch alte Airfix-Gräben: total überdimensioniert. Die Anleitung geht nicht auf die beiden beiliegenden Schleudersitzvarianten ein. Auch sonstige Optionen wie unterschiedliche Tanks werden zwar zusammengesetzt, aber es gibt keine Infos zur Verwendung. Die Landelichter sind zwar ausfahrbar darstellbar, aber es gibt keine „Gruben“ an der Stelle, wo diese Lichter herausfahren – wie bei einem billigen Spielzeug. Sämtliche Positionsleuchten sind angegossen und somit nicht transparent – in welchem Jahrtausend leben wir noch einmal? Insgesamt ist der Bausatz in somit eigentlich allen Punkten negativ im Vergleich mit dem Hasegawa-Bausatz zu bewerten – ich würde diesen nicht noch einmal bauen! Ganz schwach für einen Bausatz aus 2021 – spart euch lieber euer Geld! Max Hauswald Publiziert am 28. Dezember 2024 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |