Dassault Mirage 2000 Cvon Olaf Sprenger (1:48 Revell)
Als Kind der 60er/70er bin ich mit Bildern der Mirage quasi aufgewachsen. Sie galt damals als Inbegriff eines schönen Jagdflugzeugs und obwohl die Mirage III in Punkto Steigleistung und Beschleunigung nicht zu den Besten der frühen Mach 2-Kampfflugzeuge gehörte, erwarb sie sich in den Händen israelischer Piloten einen legendären Ruf. Die Mirage 2000 bildet den Abschluss der Serie und ist in Punkto Ästhetik immer noch ein Hingucker. Mein ModellUrsprünglich von Monogram 1982 herausgebracht, wurde der Bausatz immer mal wieder aufgelegt, zuletzt 2023 von Revell, begleitet von einem vollmundigen Marketing, was in der Community zu einigem Unmut geführt hat. Der Bausatz wurde auch bei Modellversium besprochen.
Mein Bausatz stammt von 1997 und der Bau hat ca. zehn Jahre gedauert. Nicht, weil er nun besonders schwierig ist, sondern weil das Ergebnis mich nie richtig zufriedenstellte und er zwischenzeitlich immer wieder auf den Dachboden wanderte, eine echte On-Off Beziehung.
Die Rumpfoberseite weist erhabene Panel-Lines auf (die Unterseite seltsamerweise versenkte), also habe ich alle nachgraviert. Dies getan, bemerkte ich, dass das Cockpit falsch ist, das zentrale Multifunktionsdisplay fehlt. Der Rumpftank gehört zu einer Mirage III, Luftbetankungssonde fehlt, usw., usw.
So nach und nach habe ich dann vieles aus der Restekiste korrigiert, Zusatztank und Sonde einer Rafale, Lufteinlässe auf den Tragflächenwurzeln von einer Su-22, Gurtzeug von Eduard, etc. Das Modell ist ein "Beinahe-Tailsitter". Die Bauanleitung zeigt kein Buggewicht, so dass ich dann relativ spät etwas Blei unter dem Schleudersitz verstaut habe.
Gut gefallen mir die Exocet. Monogram-typisch bestehen sie nur aus zwei Teilen, sehen aber trotzdem gut aus. Die Decals sind trotz ihres Alters gut zu verwenden. Es gab keinerlei Probleme beim Anbringen.
Abgeschlossen habe ich das Modell, als bekannt wurde, dass Frankreich Mirage 2000 an die Ukraine liefern würde. In der hier gezeigten Konfiguration mit Exocet wären sie eine böse Überraschung für die russische Schwarzmeerflottille, bzw. deren Reste. Fazit
Aus der Box ist das Modell heutzutage kaum noch zu bauen. Man muss einiges an Mehraufwand investieren, um nur halbwegs(!) auf einen aktuellen Stand zu kommen. Mit dem Bausatz von Kinetic wird man mit weniger Aufwand ein besseres Ergebnis erzielen. Dennoch: Am längsten erinnert man sich ja oft an Modelle, in die man viel Zeit und Gehirnschmalz investiert hat, insofern hat sich das Modell einen Platz in meiner Vitrine verdient.
Olaf Sprenger Publiziert am 24. Oktober 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |