Dassault Mirage 2000C(Revell - Nr. 03813)Produktinfo:
Besprechung:
Revells einleitende Worte zu Original und ModellDie Dassault Mirage 2000, ein Produkt der französischen Dassault Aviation, repräsentiert einen Meilenstein in der Geschichte der militärischen Luftfahrt. Die C-Version, die man mit diesem Bausatz nachbilden kann, zeichnete sich durch ihre technologische Innovation und überlegene Leistung aus. In Dienst gestellt bei renommierten Einheiten, wurde die Mirage 2000C zu einem Symbol für technologischen Fortschritt und Exzellenz in der Luftfahrt. Mit diesem Modellbausatz haben Sie die Möglichkeit, ein Stück dieser faszinierenden Geschichte in Ihren eigenen vier Wänden zum Leben zu erwecken und gleichzeitig Ihre Fertigkeiten im Modellbau auf die Probe zu stellen. Quelle: revell.de
Weiter im TextRevell stellt auf ihrer Website in etwas holperiger Sprache fest: "Der Dassault Mirage 2000C Modellbausatz (Artikelnummer: 03813) in atemberaubender 1:48-Skala öffnet Ihnen die Tür zu einem beeindruckenden und detailgetreuen Modellbau-Erlebnis. Mit einer Teileanzahl von 150 (sic!) präsentiert sich dieser Level 5-Bausatz als eine herausfordernde und zugleich lohnende Aufgabe für Experten im Modellbau. Mit Maßen von 320 mm in der Länge und 190 mm in der Breite ist dieses Modell ein wahrhaft imposantes Schmuckstück, das jede Sammlung bereichern wird. Empfohlen wird dieser Bausatz für Personen ab einem Alter von 13 Jahren. Lieferumfang:
Dieser Modellbausatz ist speziell für erfahrene Modellbauer der Stufe 5 konzipiert, die über fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Kleben und Bemalen verfügen. Die Komplexität des Bausatzes fordert Expertise und bietet damit auch die Gelegenheit, das eigene Können weiter zu vertiefen und zu verfeinern. Besondere Merkmale:Der Dassault Mirage 2000C Modellbausatz punktet mit einer Vielzahl einzigartiger und herausragender Eigenschaften:
Quelle: revell.de
VerpackungDer Karton kommt im gefälligen schwarz/silbernen Design daher, welches Revell vor einigen Jahren eingeführt hat. Drinnen verbleibt viel Platz für die in einer Tüte verpackten Bausatzteile, die leider bei rütteligem Transport in der luftigen Box hin- und her rutscht. Gut, dass die empfindlichen Klarsichtteile in einer eigenen Tüte vor dem Zerkratzen geschützt sind. Edit im November 2023: Der Kit hat tatsächlich deutlich weniger Teile als 150, wie in der Bausatzwerbung angegeben. Ich habe insgesamt 63 Bauteile plus Decals gezählt.
Hohe ErwartungenOh wow, dachte ich. "...beeindruckenden und detailgetreuen Modellbau-Erlebnis...", "...Experten im Modellbau..." - bei diesem Intro und dem markanten "NEW"-Label auf der Verpackungsbox schlug mein Herz höher. Hat Revell bei diesem Bausatz tatsächlich neue Formen verwendet? Oder - erstmalig - mit dem aisatischen Herstelle Kinetic kooperiert und auf deren gut gemachtes Mirage 2000-Portfolio zurückgegriffen? Der Blick in die sehr luftige Box führte jedoch schnell zur Ernüchterung...
Dort finden sich 150 mit den vorher erschienenen Monogram/Revell-Bausätzen der Mirage 2000 identische Bauteile. Erstausgabe des Kits war im Jahr 1982 (!) und er wurde seitdem mehrfach wiederaufgelegt, seinerzeit sogar von Hasegawa. Der vorliegende Bausatz hat sogar das gleiche Deckelbild wie die Revell-Ausgabe von 1997. Und so ist bei diesem Modell vertreten, was sich auch bei zahlreichen anderen Produkten dieses Herstellers aus der Monogram-Epoche immer wieder zeigt: allgemein gute Formtreue des Gesamtmodells, insgesamt recht einfache Montage, auch wenn nicht alle Teile ineinanderschnappen wie bei Tamiya-Kits. Auf der Gegenseite finden sich leider auch erhabene Oberflächengravuren und vereinfachte Details. Doch sehen wir uns die Bauteile zunächst einmal im Überblick an. Die Bausatzteile im Überblick
Die BausatzteileWie bereits festgestellt geben die Formen dieses Bausatzes das Original recht gut wieder. Gut gelungen außerdem: die APU-Auslässe an der vorderen Leitwerkwurzel sind treffend angebracht und dürften mit etwas Illusionsmalerei oder Auffräsen eine gute Wirkung erzielen. Es gibt aber auch einige Vereinfachungen bei den Bauteilen zu sehen, so fehlen beispielsweise die Chaff/Flare Dispenser an den hinteren Flügelwurzeln, die mit ein wenig Scratchbau darzustellen sein werden, oder ein dickes Pitotrohr, das durch Scratch- oder Zubehörteile ersetzt werden sollte. Überall am Modell sind recht dicke Tragflächen-/ Steuerklappenhinterkanten zu sehen, ein Manko, dass sich leider viele Bausätze - teilweise sogar aus heutigen Modellformen - in allen Maßstäben teilen. Hier wird entsprechendes Nachschleifen unumgänglich sein, um eine realistische Wirkung zu erzielen. Auch bei diesem Mirage 2000-Modell ist der Anstellwinkel der Haupttragflächen von minus drei Grad nicht dargestellt - die Tragflächenunterseite steht 90 Grad zur Hochachse des Jets. Das ist bei der Konkurrenz von Heller/Eduard und Kinetic ebenso der Fall, dürfte aber nur dem eingefleischten Mirage-Experten auffalen, ich jedenfalls musste nach dem Trockenanpassen der Bauteile ersteinmal das Lineal zu Rate ziehen, um diesen "Bausatzfehler" festzustellen. Das Merkwürdigste ist jedoch auf der Unterseite der Deltatragflächen zu sehen: dort zeigen sich nämlich komplett versenkte Gravuren bei den Blechstößen und etliche versenkte Nietreihen! Liebe Revellogrammer, warum ist nicht der gesamte Bausatz derartig gestaltet worden? Und leider finden sich vor allem an den Lastenträgern des Bausatzes einige Auswerfermarken und Sinkstellen, deren Versäubern ob der erhabenen Gravuren drumherum recht knifflig werden dürfte... Unschöne Auswerfermarken, hier an den Raketenleitwerken, trüben das Bild. Die Bauanleitung
Der Decalbogenstammt von Cartograf aus Italien, was für ein problemloses Anbringen der Markierungen sprechen dürfte. Die beiden Decalvarianten kommen in der konventionellen Zweifarbtarnung aus Hell- und Blaugrau daher, wobei die dezenten Tigermeet-Decals attraktivitätsmäßig die erste Wahl darstellen dürften. Doch wo sind die zahlreichen, bunten Sonderlackierungen, die in den letzten Jahrzehnten an den Mirage 2000ern zu sehen waren? Eine dritte Variante in einem entsprechend mehrfarbigem Farbkleid wäre durchaus wünschenswert gewesen. Revell gibt uns wieder einmal Hinweise auf Mischfarben und bezieht sich dabei auf das eigene Sortiment. Das Mischen der Farben ist beim vorliegenden Modell durchaus angezeigt: das für die Oberflächentarnung verwendete Blaugrau ist ein exotischer Farbton, der nicht ohne Weiteres auf dem Modellbaumarkt verfügbar ist (am ehesten passt aufgehelltes Gunze H67). Somit ist ein wenig Probieren beim Mischen angezeigt. Weitere Detailaufnahmen des Bausatzinhaltes
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Für Bastler, die auf Vintage-Bausätze stehen, kann dieser Kit interessant sein. Der detailverwöhnte Modellbauer sollte, auch angesichts der preislichen Vergleichbarkeit, auf die Produkte der asiatischen Konkurrenz ausweichen. Weitere Infos:Anmerkungen: Der Bausatz ist -Verfügbarkeit vorausgesetzt- direkt über den Hersteller Revell zu beziehen und auf der dortigen Website zu betrachten: Revell Dassault Mirage 2000C Die Bauanleitung des Kits 03813 ist online noch nicht bei Revell verfügbar (Stand: 09/2023), wird aber nach Erstellung im Revell-Downloadcenter einzusehen sein: Revell Kit Manuals Diese Besprechung stammt von Alexander Jost - 06. Oktober 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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