Lockheed F-104F StarfighterF-104F der WaSLw 10 in den frühen 60er Jahrenvon Hauke Ahrendt (1:32 Italeri)Einsatz bei der BundesluftwaffeDie Starfighter der Ausführung F-104F wurden wurde ausschließlich für die Luftwaffe als Abwandlung aus der F-104D produziert und Anfang der 1960er der Truppe als Trainer zugeführt. Zu dieser Zwischenlösung kam es, da die vorgesehene Ausführung TF-104G noch nicht lieferbereit war. Der Trainer F-104F wurde allein der WaSLw 10 zugewiesen. Die 4./ WaSLw 10 war direkt beim JaboG 31 stationiert, da dieses Geschwader das erste war, das auf das Muster F-104 umgerüstet wurde. Die Gesamtstückzahl der F-104 bei der Luftwaffe betrug 30 Flugzeuge. 1971 wurden die noch verbliebenen 21 F-104F aus dem aktiven Dienst der Luftwaffe genommen, da inzwischen ausreichend Muster der Variante TF verfügbar waren. Die Unterschiede zur TF-104G wurden im Rahmen von Instandsetzungen später teilweise auf den Stand der TF nachgerüstet. Anscheinend niemals nachgerüstet wurde die Heizung der Lufteinlässe. Damit ergibt sich die interessante Lackierversion, dass die Lufteinlässe später auch mit Tarnfarbe lackiert wurden. Überraschenderweise wurden die Flügeltanks mit der symmetrischen Stabilisierungsflosse ebenfalls nicht geändert, jedenfalls nicht anhand aller Bilder, die das erkennen lassen und ich finden konnte. Schon aus logistischen Gründen hätte ich das eigentlich erwartet. Der Fanghaken und die Felgen des Hauptfahrwerks waren ab ca. 1965 bei einigen oder allen Maschinen schon ergänzt bzw. getauscht. Die von außen sichtbaren Unterschiede zur TF-104G sind:
Fehler bei Italeri bei der VorbildangabeZunächst: Es gibt einen Fehler in der Vorbildangabe! Wenn man die im Bausatz vorhandene Kennung BB+386 verwendet, muss man zwingend eine F-104F bauen inkl. der oben beschriebenen Abänderungen. Oder man verwendet eine andere Kennung, immerhin gab es ja auch genügend TF-104G bei der WaSLw 10 in Naturmetall oder in Norm 62, nur dann kann aus der Box gebaut werden. Im Grunde mal wieder ein völlig sinnbefreiter Fehler bzw. mangelhafte Vorbild-Recherche. Entweder hätte man eine Kennung der 1. oder 2. Staffel genommen statt der 3. Staffel und eine TF als Vorbild, oder lächerliche drei zusätzliche Teile für die Tankflossen und ein geschlossenes Panel, wo sonst der Fanghaken sitzt. Wo ist nur immer das Problem? Fehler bei der Höhe des BugfahrwerksEin weiterer ärgerlicher weil ebenso vermeidbarer Fehler im Bausatz ist das zu kurze Bugfahrwerk - ganze 4 bis 5 mm fehlen in der Höhe. Wann merkt man das schlimmstenfalls? Wenn man zu ersten Mal die Räder montiert. Das war bei mir im Grunde der letzte Schritt – als alles fertig war. Dann trennt man den unteren Teil inkl. der Schere ab und verlängert das Dämpferrohr. Ich habe ein Stück Messing in entsprechendem Durchmesser genommen, um zugleich die Stabilität zu erhöhen. Die Schere kann man vorsichtig aufbiegen und dann wieder ankleben. Im Grundsatz nicht so schlimm – aber solche Operationen möchte man nicht machen, wenn alles andere schon fertig ist. Warum das überhaupt passiert ist? Diese Frage kann nur Italeri beantworten. Das ModellDer Bau auf Basis der TF-104-Bausatzes verlief im Kern identisch wie alle meine bisherigen Starfighter. Wenige Zusatzteile unterscheiden den deutschen F-104 F vom Basisbausatz der TF-104 G. Für die italienischen Versionen gibt es weitere Zusatzteile für Anbauteile. Das Vorbild für meine F-104F ist hier zu sehen. Die C2-Schleudersitze stammen so wieder von Aires, ebenso die Schubdüse, da diese erheblich besser aussieht als die aus dem Bausatz. Die beiden Piloten sind von PJ. Die Fliegerkombi der Piloten habe ich orange gemacht. Ob diese schon zu Zeiten der silbernen F-104F wirklich teilweise auch schon orange waren oder noch ausschließlich in grün, ich weiß es nicht. Dass es orangene Kombis zu Zeiten der alten Kennungen schon gab, ist dagegen auf Bildern durchaus belegt. Die belasteten Räder sollten eigentlich von Eduard sein, weil die Felgen erheblich besser aussehen als die aus dem Bausatz. Da ich die frühe gelochte Felge von Eduard nicht bekommen habe, verwendete ich ersatzweise die Räder von Armory Models, einem mir bis dahin unbekannten Hersteller aus der Ukraine. Die sehen in jedem Fall ebenfalls deutlich besser als die Räder aus dem Bausatz. Damit ist dann wieder ein weiterer Starfighter entstanden, der ein wenig Abwechselung in die Reihe meiner F-/RF-/TF-104 bringt. Alptraum Cockpit-VerglasungKurz gesagt: Ich glaube nicht, dass die Verglasung im geschlossenen Zustand überhaupt passt. Immerhin sieht man auch bei den Modellbildern des Herstellers nur einmal ein Model mit komplett verschlossenen Hauben, und selbst da meine ich zu erkennen, dass es nicht richtig passt. Sonst fehlt auf den Bildern immer ein Teil der fünf Verglasungsteile - sicher nicht ohne Grund. Die fünf Teile sind einzeln und in der Folge in der Summe zu lang. Zuerst wurde das Problem bei mir verschärft, dass ich verzogene Klarsichtteile hatte. Das konnte ich noch lösen, da ich einen zweiten Bausatz auf Halde hatte. Bis der dran ist, habe ich Ersatz durch die schon gestellte Reklamation.
Im zweiten Versuch habe ich dann alle Teile ausgerichtet und zusammengeklebt. Enger und genauer geht es nicht. Trotzdem: Alles zusammen ca. 3 mm zu lang. Ich musste das dann am vorderen Teil kürzen, da es hier am einfachsten geht. Ich habe von diesem Problem noch nie vorher gelesen. Bin ich der erste, der das Problem hat und habe was falsch gemacht?? Wie auch immer, dem, der seine Cockpits nicht offen darstellen will, kann ich nur empfehlen, genauso zu verfahren und mindestens vor dem Lack eine intensive Trockenpassung vorzunehmen. Meiner Meinung nach wird das sonst nichts und der Frustfaktor ist hoch. LackierungIch habe länger geschwankt zwischen Naturmetall und Norm 62. Bei beiden ergibt sich die Besonderheit der nicht schwarzen Lufteinlässe. Ich habe mich am Ende für Naturmetall entschieden, da ich noch eine TF mit Martin-Baker-Schleudersitzen bauen wollte, die dann aber zwingend in Tarnfarbe Norm 62 gebaut werden muss. Die Lackierung erfolgte mit Revell-Farben und für das Aluminium habe ich verschiedene Farben von Alclad und AK genutzt. Es gibt nur sehr sparsames Washing und minimale Gebrauchsspuren, da die Maschinen immer wie aus dem Ei gepellt aussahen. DecalsFür die Markierungen, Wappen, die alte Kennung und Wartungs- und Warnbeschilderungen in früher Form habe ich auf Decalsatz von DACO zurückgegriffen. Ergänzend wird für die in Naturmetall und frühe getarnte F- und TF-104G der Luftwaffe und Marine zusätzlich ein Bogen mit einsprachigen Wartungshinweisen und Stencils benötigt. DACO vertreibt diesen unter der Nummer DCD3265. Der schlägt sich allerding mit 17,50€ zu buche und kann ja nur zum Teil genutzt werden. Ich habe das daher auch nicht immer gemacht. Hier bei dieser TF schon. EpilogDie reine Bauzeit für meine 11 im Stück gebauten F-104 betrug im Schnitt 1,5 Wochen und differierte leicht in Abhängigkeit der Umbauten und Zurüstungen. Der Plastikbau und die Zubehörteile entstanden immer unterhalb der Woche Abends nach der Arbeit. Nach dem 3. Starfighter hab ich keine Bauanleitung mehr benötigt, der reine Plastikbau hat dann 2 oder 3 Abende benötigt, wobei schon ein Abend erforderlich war um das AIRES-Cockpit in den Rumpf zu bekommen, es musste dafür viel Plastik abgetragen werden. Gleiche Zurüstungen haben ich oft parallen im Voraus gebaut, das hat dann auch Zeit gespart. Lackierung und Decals kamen dann an zwei aufeinander folgenden Wochenenden, so dass der Lack vor den Decals 1 Woche durchtrocknen konnte. Danach war gleich überlappend der nächste Starfighter dran. Ein echter Serienbau. Nach knapp 18 Wochen war der Spuk vorbei, gerade rechtzeitig bevor der Stress in der Arbeit wieder zu stark wurde. Der Zeitdruck erklärt dann auch so manchen Fehler, der mir zum Teil erst auf den gnadenlosen Bildern bei der späteren Vorbereitung der Berichte hier aufgefallen sind. Zu spät das noch zu ändern. Aber sei es drum, mir reicht die Qualität vollkommen aus, und sie sind ja nicht gedacht öffentlich präsentiert zu werden, dafür reicht es bei mir und meinen Modellen dann einfach doch nicht aus, man muss eben wissen wo man qualitativ steht ;-). Um die großen Biester zu fotogrfieren zu können musste ich mir auch einen neuen Hintergrund in entsprechenden Abmessungen bauen. Der Hintergrund hat einen größeren Radius zwischen Boden und Hintergrundwand, das verhindern unnötigen Schlagschatten. Der neuen Hintergrund war die Voraussetzung das ich diese großen Modelle wie bei mir üblich vor neutraler Fläche präsentieren kann. Hauke Ahrendt Publiziert am 13. Januar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |